Bei einer Veranstaltung des Netzwerks „Women in Insurance Austria“, organisiert in Kooperation mit der R+V Versicherung, diskutierten Expertinnen aus der Versicherungsbranche über Karrierewege, Führungsrollen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im Fokus standen persönliche Erfahrungen, strukturelle Hürden und die Bedeutung von Netzwerken.

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 23.06.2025
Im Juni lud das Netzwerk Women in Insurance Austria zu einer Veranstaltung in die Räumlichkeiten der R+V Versicherung. Im Mittelpunkt stand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Karrierewege in der Versicherungswirtschaft“. Nach Eröffnungsworten von Nadja Schwarzenau (R+V Versicherung) und Mag. Victoria Michler, Fachbereichsleiterin an der Universität für Weiterbildung Krems, diskutierten am Podium Nadja Sauerwein (R+V Versicherung), Dr. Edeltraud Fichtenbauer (DONAU Versicherung), Dr. Edith Wise-Kleisinger (PI Consulting), Dr. Nora Michtner (Singer-Fössl Rechtsanwälte) und Mag. Barbara Wagner (Funk Austria). Moderiert wurde das Gespräch von Mag. Kerstin Keltner (AON).
Mag. Barbara Wagner betonte die Bedeutung von Lernphasen im Berufsleben: Auch „wertvolle Lehrjahre“ würden eine wichtige Rolle für die persönliche Entwicklung spielen. Dr. Edith Wise-Kleisinger sprach über ihre Erfahrung als Unternehmerin: „Es sind oft Sorgen, wie sich Kind und Arbeit unter einen Hut bekommen lassen. Man kann sich jedoch alles einteilen, wenn man auf Netzwerk, Organisation und Planung setzt.“ Gleichzeitig verwies sie darauf, dass der Beruf der Versicherungsmaklerin oft unterschätzt werde – er sei fordernd, aber auch spannend.
Dr. Nora Michtner schilderte ihren Weg zur spezialisierten Anwältin im Versicherungsrecht. Die Vereinbarkeit von Familie und Kanzleiarbeit sei gut möglich, so Michtner, „eine gute Organisation“ sei dafür aber unerlässlich.
Dr. Edeltraud Fichtenbauer erläuterte ihre Stationen vom Anwaltsberuf über den Aufsichtsrat bis zur Vorstandsdirektorin und sagte: „Ich kann nur gut sein, wenn ich weiß, was es inhaltlich bedeutet, worüber gesprochen wird, und daher mit jedem auf Augenhöhe reden kann.“ Zur Frage nach einem möglichen Unterschied im Führungsstil von Frauen meinte sie: „Brauchen Frauen das überhaupt? Ich bewerte Menschen nicht nach ihrem Geschlecht, sondern als Mitarbeitende nach ihrer Qualifikation.“
Nadja Sauerwein beobachtet, dass Frauen „oft mehr Gedanken“ machen, „selbstreflektierter, aber auch zu selbstkritisch“ seien. Dr. Barbara Wagner ergänzte: „Es gibt viel zu viele Selbstzweifel, und es fehlt oft der Mut, ins kalte Wasser zu springen. Man braucht mehr Gelassenheit und Ruhe.“ Mag. Kerstin Keltner betonte: „Netzwerken ist eine Mehrzeit, eine Zeitinvestition, die sich Frauen bewusst nehmen müssen.“
Foto oben v.l.n.r.: Nora Michtner, Edith Wise-Kleisinger, Nadja Sauerwein, Barbara Wagner, Edeltraud Fichtenbauer und Kerstin Keltner
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