Beim fünften GrECo Risikotag „HORIZON“ standen unter dem Motto „In unsicheren Zeiten Risikomanagement weiterdenken“ die Themen Gleichzeitigkeit globaler Krisen, geopolitische Spannungen und technologische Umbrüche im Mittelpunkt. Führende Expert:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten Strategien, wie Unternehmen in diesem komplexen Umfeld handlungsfähig und widerstandsfähig bleiben können.

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 20.10.2025
Andreas Schmitt, Vorstand der GrECo Gruppe, eröffnete die Veranstaltung und hob hervor, dass Risikomanagement heute weit mehr sei als Krisenbewältigung: „Unternehmen, die Risiken als Impulsgeber für Transformation begreifen, schaffen die Grundlage für nachhaltige Resilienz. Wer flexibel denkt und mutig handelt, gestaltet die Zukunft aktiv.“
Gleichzeitigkeit als neue Herausforderung
Prof. Stephan A. Jansen, Professor für Urbane Innovation (Berlin) und für Management, Finanzierung und Innovation (Karlsruhe), beschrieb die sogenannte „Gleichzeitigkeitswende“ als zentrale Herausforderung unserer Zeit. Noch nie hätten sich so viele Krisen, Veränderungen und Aufgaben parallel überlappt – von Klimawandel und demografischem Wandel bis hin zu Technologie und Arbeit. Jansen plädierte dafür, in dieser Komplexität neue Formen von Kooperation und Flexibilität zu entwickeln: „Wer Wandel als Chance versteht, trägt nicht nur zur eigenen Zukunftsfähigkeit, sondern auch zu einer resilienten Gesellschaft bei.“
Resilienz in geopolitisch volatilen Zeiten
Prof. Sebastian Kummer, Vorstand des Instituts für Transport und Logistik an der WU Wien, stellte in seinem Vortrag Strategien zur Stärkung betrieblicher Resilienz vor. Unternehmen sollten sich durch Diversifizierung von Lieferketten, Nearshoring und strategische Bestandsbildung unabhängiger machen. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz seien zentrale Hebel, um Prozesse robuster zu gestalten und Unsicherheiten frühzeitig zu erkennen.
Diskussion: Macht, Märkte, Maschinen
In der abschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Bettina Ludwig (Kontron AG), Olivera Böhm-Rybak (UNIQA) und Christian Clerici (vibe moves you) mit den Vortragenden über wirtschaftliche Anpassungsfähigkeit und Innovationsdruck. Ludwig forderte mehr Investitionen in Forschung und weniger Bürokratie, um Europas Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Böhm-Rybak betonte die Rolle der Versicherungsbranche als aktiver Partner im Transformationsprozess. Clerici unterstrich, dass Sicherheit und Selbstbestimmung nicht durch Abwarten, sondern durch entschlossenes Handeln entstehen.
Zum Abschluss fasste Andreas Schmitt den Grundtenor zusammen: „Transformation ist kein Risiko, das es zu vermeiden gilt – sondern eine Chance, die man gestalten muss.“
Foto oben v.l.n.r.: Andreas Schmitt Vorstand GrECo International AG | Stephan A Jansen Professur für Urbane Innovation, Berlin; Professur Management, Finanzierung und Innovation, Karlsruhe | Bettina Ludwig Group Head of Finance, Treasury & Insurance Kontron AG | Sebastian Kummer Vorstand des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik, WU Wien | Olivera Böhm-Rybak Chief Executive Officer UNIQA Sustainable | Christian Clerici Content & Creation, vibe moves you
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