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BCG-Analyse: Sechs von zehn österreichischen Unternehmen verfolgen umfassende Klimaziele

(Bild: © Yuttana Studio – stock.adobe.com)

BCG-Analyse: Sechs von zehn österreichischen Unternehmen verfolgen umfassende Klimaziele

09. November 2022

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4 Min. Lesezeit

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Recht & Wissen

Laut der Analyse „Wege zum Klimapfad: Wie Österreichs Wirtschaft beim Klimaschutz vorankommt“ der Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) haben sich sechs von zehn der 100 größten österreichischen Unternehmen umfassende Klimaschutzziele gesetzt. Das sind 23% mehr als im Vorjahr. Darunter auch die Vienna Insurance Group (VIG) und die UNIQA Versicherung.

Prozentual fast dreimal so stark hat die Anzahl der Unternehmen aus der Top-Liga, die Nettonullemissionen anstreben, zugenommen: von acht auf 13. Jedes fünfte Unternehmen – und damit über 50% mehr als im Jahr zuvor – reduziert seinen Treibhausgasausstoß ausreichend, um das Pariser 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. „Unternehmenslenker:innen stehen derzeit vor mannigfaltigen Herausforderungen“, sagt Manuela Waldner, BCG-Partnerin und Co-Autorin der Studie, und fügt hinzu: „Die Spitzenreiter der österreichischen Wirtschaft sehen Klimaschutz allerdings nicht als zusätzliche Hürde, sondern als Chance, sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.“

Klimaschutz hat in Österreich jedoch noch Potenzial

„Es geht voran beim Klimaschutz in Österreich. Die Entwicklung könnte aber noch dynamischer sein, wie der Blick auf Europa zeigt“, erklärt Roland Haslehner, BCG-Senior-Partner und Co-Autor der Studie. 2021 hatten sich 242 Unternehmen aus dem europäischen „High-Impact“-Sample des Carbon Disclosure Project1 zu „Science-based Targets“2 verpflichtet – 57% mehr als noch im Vorjahr.

Zudem ist ein Großteil der neu hinzugekommenen Klimaschutzziele in Österreich dem Bereich „CO₂-neutral“ beziehungsweise „klimaneutral“ zuzuordnen – und damit nicht ausreichend. „Bei der Klimaneutralität werden entstandene Emissionen durch unterschiedliche Maßnahmen – wie beispielsweise Zahlungen – kompensiert. Aus diesem Grund ist nur das Ziel der Nettonullemissionen ein echter Hebel, um die Erderwärmung effizient zu stoppen. Nur dann wird tatsächlich weniger Treibhausgas ausgestoßen“, erläutert Haslehner.

Klimaschutz als Wettbewerbsvorteil

Entscheider:innen stehen vor zunehmend komplexen Herausforderungen – der drohende wirtschaftliche Abschwung, die steigende Inflation und eine insgesamt hohe Unsicherheit fordern neben dem Klimaschutz die Aufmerksamkeit der CEOs. „Smarte Unternehmen und Staaten nutzen gerade die Krisenzeit als Momentum, um grüne Initiativen zu fördern und einen echten Wettbewerbsvorteil aufzubauen. Ein Beispiel dafür ist der US-Inflation Reduction Act (IRA)“, betont Haslehner.

Die im IRA gesetzten Anreize führten in den USA zu einer Verschiebung der Wettbewerbsfähigkeit von blauem hin zu grünem Wasserstoff und haben die Attraktivität unterschiedlicher Bezugsländer für grünen Wasserstoff global neu definiert. „Es war nicht nur der richtige Schritt in eine nachhaltige Zukunft, sondern auch zum Erhalt der wirtschaftlich starken Stellung der USA – ein Exempel, in welche Richtung Anreizsysteme gehen sollten“, so Haslehner.

„Das Thema Klimaschutz muss Priorität auf höchster Unternehmensebene, aber auch bei staatlichen Institutionen haben“, ergänzt Manuela Waldner. Das bedeute nicht nur, dass Vorstände und Aufsichtsräte die Klimaagenda unterstützen und investitionsbereit sein sollten, sondern auch, dass Entscheidungen jetzt zügig getroffen und in konkrete Maßnahmen übersetzt werden müssten. Digitale Technologien ermöglichten ein konsistentes Datenmonitoring zu Nachhaltigkeitskennzahlen innerhalb des Unternehmens und entlang der gesamten Lieferkette. „Unternehmen sollten zudem vorhandene Förderungen und Steuervorteile ausschöpfen und sich für weiterreichende regulatorische Rahmenbedingungen einsetzen, um den Klimapfad schneller beschreiten zu können. Dadurch können Umwelt- und Wirtschaftsziele ideal miteinander kombiniert werden“, hebt Waldner hervor.

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