Der aktuelle Allianz Global Insurance Report zeigt: Der österreichische Versicherungsmarkt ist 2024 um 7,0% gewachsen. Die globale Versicherungswirtschaft erzielte mit einem Plus von 8,6% ein neues Rekordergebnis. Das weltweite Prämienvolumen stieg um 557 Mrd. Euro auf 7,0 Bio. Euro. Auch für 2025 wird weiteres Wachstum erwartet – insbesondere durch steigende Risiken und ein höheres Bedürfnis nach Absicherung.

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 27.05.2025
Im Jahr 2024 erreichten die Gesamtbeitragseinnahmen des österreichischen Versicherungsmarktes 23,5 Mrd. Euro, ein Zuwachs von 7,0% gegenüber dem Vorjahr. Die Sachversicherung wuchs um 5,9%, nachdem sie 2023 inflationsbedingt um 22,4% gestiegen war. Die Krankenversicherung legte um 10,8% zu und bleibt mit einem Anteil von 13,5% am Gesamtmarkt auf relativ niedrigem Niveau.
Die Lebensversicherung verzeichnete nach längerer Stagnation erstmals wieder ein deutliches Plus von 7,8% und erreichte 5,5 Mrd. Euro an Prämien. Damit liegt das Marktvolumen in diesem Bereich in Österreich auf dem Niveau der Jahrtausendwende.
Daniel Matić, CEO der Allianz Österreich:
"Das anhaltende Wachstum des österreichischen Versicherungsmarktes zeigt, wie hoch das Bedürfnis nach Sicherheit und Verlässlichkeit in unserer Gesellschaft ist. Besonders erfreulich ist, dass die Lebensversicherung nach einer längeren Phase der Stagnation wieder Zuwächse von 7,8% verzeichnen konnte. Mit Prämieneinnahmen von 5,5 Mrd. Euro liegt das Marktvolumen allerdings auf dem Niveau der Jahrtausendwende vor 25 Jahren. Das verdeutlicht, wie wichtig es ist, das Vertrauen in die private Vorsorge nachhaltig zu stärken und innovative Lösungen für die Zukunftssicherung unserer Kund:innen zu entwickeln."
Globale Versicherungsmärkte im Aufwind
Weltweit verzeichnete die Versicherungswirtschaft ein Plus von 8,6% und übertraf damit sogar den Anstieg aus dem Vorjahr (8,2%). Das globale Prämienvolumen belief sich 2024 auf insgesamt 7,0 Bio. Euro. Die Lebensversicherung war mit 2.902 Mrd. Euro das größte Segment, gefolgt von der Sachversicherung (2.424 Mrd. Euro) und der Krankenversicherung (1.682 Mrd. Euro).
Die globale Lebensversicherung wuchs um 10,4%, vor allem durch gestiegene Zinsen. Nordamerika (+14,4 %) und China (+15,4 %) trugen wesentlich zum Wachstum bei, in Westeuropa lag das Plus bei 7,1%. Die Sachversicherung stieg global um 7,7%, in Nordamerika um 8,2 %, in Westeuropa um 6,0%. Die Krankenversicherung wuchs weltweit um 7,0%, besonders stark in Asien mit 12,6%.
Ausblick auf 2025 und langfristige Trends
Für 2025 prognostiziert der Report weiteres Wachstum – insbesondere im Bereich Sachversicherung. Haupttreiber sind steigende Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung sowie zunehmende Naturkatastrophen. In Europa beträgt die Versicherungsdurchdringung in der Sachversicherung aktuell 2,5% – deutlich weniger als in den USA mit 4,4%. Ein Aufholprozess wird erwartet.
In Österreich soll der Versicherungsmarkt in den kommenden zehn Jahren durchschnittlich um 2,8% jährlich wachsen. Damit bleibt er leicht hinter dem prognostizierten nominalen BIP-Wachstum von 3,5% zurück. Innerhalb des Markts dürfte die Krankenversicherung mit einem Plus von 4,1% jährlich am stärksten wachsen, gefolgt von Sachversicherungen mit 2,6%. Die Lebensversicherung wird laut Prognose um 2,0% pro Jahr zulegen.
Globales Prämienwachstum bis 2035
Der weltweite Prämienpool soll in den nächsten zehn Jahren um 5.319 Mrd. Euro wachsen. In der Lebensversicherung werden 2.055 Mrd. Euro an zusätzlichem Volumen erwartet – mehr als die Hälfte davon in Asien und China. Die Schaden- und Unfallversicherung wird um 1.522 Mrd. Euro zulegen, insbesondere in Nordamerika. Für die Krankenversicherung wird ein globales Zusatzvolumen von 1.743 Mrd. Euro prognostiziert, primär aus dem US-Markt.
Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Allianz:
"Die Versicherungsindustrie bleibt eine Wachstumsbranche. Zum großen Teil speist sich dieses Wachstum aber aus politischem Nicht-Handeln: Ungenügende Anpassungsinvestitionen bescheren immer höhere Klimaschäden, verschleppte Reformen im Pensionssystem erfordern mehr Eigenleistungen. Auf Dauer ist die private Versicherungswirtschaft jedoch mit den Aufgaben eines gesellschaftlichen ‚Reparaturbetriebs‘ überfordert. Nur gemeinsam lassen sich die großen Herausforderungen der doppelten Transformation meistern."
Foto oben: Daniel Matić, CEO der Allianz Österreich
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