Anlässlich des Weltumwelttags fordert die Österreichische Hagelversicherung verstärkte Investitionen in den Klimaschutz, eine nachhaltige Nutzung von Bodenressourcen und mehr Bewusstsein für die Doppelrolle der Landwirtschaft als Betroffene und Mitgestalterin des Klimawandels.

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 11.06.2025
Die Österreichische Hagelversicherung sieht die Landwirtschaft in Österreich zunehmend unter Druck durch den fortschreitenden Klimawandel. Laut Angaben des Unternehmens ist Österreich im internationalen Vergleich überdurchschnittlich stark betroffen: Während die globale Temperaturabweichung gegenüber dem Mittelwert von 1901–2000 bei +1,5 °C liegt, betrage sie in Österreich bereits +2,9 °C. Die Zahl der Hitzetage habe sich im Raum Wien im Vergleich zu den 1980er Jahren verfünffacht. Sollte keine Trendumkehr erfolgen, seien laut Prognosen bis zu 80 Hitzetage pro Jahr möglich.
Die Folgen für die Landwirtschaft seien erheblich. Dürre, Frost, Hagel, Sturm und Überschwemmungen hätten in den letzten zehn Jahren Schäden in Milliardenhöhe verursacht. Allein die Trockenschäden beziffert die Österreichische Hagelversicherung auf rund 1,5 Mrd. Euro, Frostschäden auf etwa 500 Mio. Euro. Der Agrarsektor sei damit ein besonders klimaanfälliger Bereich – sowohl in ökologischer als auch wirtschaftlicher Hinsicht.
Beitrag der Landwirtschaft zum Klimaschutz
Gleichzeitig verweist die Österreichische Hagelversicherung auf den Beitrag der Landwirtschaft zur Emissionsreduktion. Laut Umweltbundesamt konnten die Treibhausgasemissionen im Sektor seit 1990 um 14,5% gesenkt werden, während sie im Verkehrssektor um mehr als 44% gestiegen seien. Der Agrarsektor zeige damit, dass nachhaltiges Wirtschaften unter schwierigen Rahmenbedingungen möglich sei.
Vor diesem Hintergrund fordert die Österreichische Hagelversicherung verstärkte Investitionen in Klimaschutz und eine frühzeitige Anpassung an veränderte klimatische Bedingungen. Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagerlversicherung erklärt:
Klimaschutz ist keine Gefahr, sondern eine Chance. Investitionen in den Klimaschutz sind langfristig kostengünstiger – für Umwelt, Gesellschaft und die (Agrar-)Wirtschaft.
Darüber hinaus spricht sich die Österreichische Hagelversicherung für den Schutz von Böden und den verstärkten Konsum regionaler Lebensmittel aus. Auch diese Maßnahmen könnten zur Sicherung der nationalen Lebensmittelversorgung beitragen. Die Empfehlungen der Hagelversicherung verstehen sich als Beitrag zur laufenden Debatte über die künftige Ausrichtung der Klimapolitik im Agrarbereich.
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