Kapitalvorsorge: „Abwarten ist bei negativer Realverzinsung keine gute Strategie“

Wie stehen Sie persönlich zu Kryptoanlagen?

Christopher Kampner: Meine ganz persönliche Meinung dazu: Als Beimischung in ein Portfolio kann das in einem geringen Prozentsatz – und nur in den Top-Währungen – durchaus Potenzial haben. Es muss dem Anleger aber bewusst sein, dass es sich dabei um eine hochspekulative Anlage handelt.

Leo Willert: Für die vernünftige Alters- bzw. Kapitalvorsorge würde ich Krypto-Währungen wie Bitcoin & Co nicht empfehlen. Dafür ist der Preis von Bitcoins zu volatil. Er ist von null auf 20.000 USD gestiegen, dann auf 5.000 abgestürzt und in nur wenigen Wochen wieder auf 60.000 gestiegen; Mittlerweile liegt er wieder um die 30.000 USD.

Welchen Stellenwert haben aktuell nachhaltige Anlagen bei Kunden und in der Vermarktung Ihrer Angebote?

Christopher Kampner: CORUM engagiert sich für nachhaltige Entwicklung, indem der Immobilienfonds unter anderem die Mieter dazu anhält, die Umweltqualität der Gebäude aktiv zu verbessern. Wir sprechen hier vor allem von Nachhaltigkeit im Zuge von Renovierungen. So wurden zum Beispiel mehr als 5.000 Solarpaneele auf den Dächern unserer Gebäude in Breda und Nijmegen in den Niederlanden installiert, die zusammen 1.690 MWh Strom pro Jahr liefern. Wir sind davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit und gute Renditen mit einer sehr begrenzten Investition Hand in Hand gehen können! In diesem Fall investiert der Betreiber, ist somit Eigentümer der Solarmodule und profitiert von den Einnahmen aus dem Verkauf des Stroms an das Netz.

Leo Willert: Das Interesse an ESG-konformen Anlageprodukten und auch das Wissen darüber wächst – auch wegen der diesbezüglichen regulatorischen Aktivitäten in der EU. Wir haben Anfang des Jahres mit dem C-QUADRAT ARTS Total Return ESG den ersten trendfolgenden Nachhaltigkeitsfonds aufgelegt und das Thema auch in unserer Kommunikation sehr zentral positioniert. Der Fonds kombiniert Nachhaltigkeitsaspekte mit aktivem Risikomanagement, um in schwierigen Börsenphasen durch die Reduktion der Aktienquote Verluste zu begrenzen und die Asset Allokation entsprechend den Marktveränderungen anzupassen. Denn nur weil ein Unternehmen nachhaltig wirtschaftet bzw. „grün“ ist, ist es nicht automatisch risikofrei und immun gegen Kurseinbrüche.

Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact September-Ausgabe!

Foto oben Foto oben v.l.n.r.: Christopher Kampner, MA, CORUM Head of Austria und Leo Willert, CEO and Head of Trading bei ARTS Asset Management GmbH.