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Bevölkerungsprognose 2020: ab 2021 mehr ältere Menschen als Kinder und Jugendliche

Bevölkerungsprognose 2020: ab 2021 mehr ältere Menschen als Kinder und Jugendliche

19. November 2020

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4 Min. Lesezeit

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News-Management & Wissen

Die aktuelle Entwicklung einer wachsenden und alternden Bevölkerung Österreichs wird sich auch in Zukunft fortsetzen, wie aus der von Statistik Austria veröffentlichten Bevölkerungsprognose hervorgeht. Ab 2021 wird es mehr ältere Menschen als Kinder und Jugendliche in Österreich geben. Der Osten Österreichs wächst am stärksten.

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 11/19/2020

Wie verändert sich die Bevölkerung Österreichs und seiner Bundesländer bis 2080 durch die Entwicklungen von Lebenserwartung, Geburten und Migration? Statistik Austria erstellt dazu jährlich eine Bevölkerungsprognose: Demnach wird die Bevölkerungszahl Österreichs von 8,88 Mio. (2019) bis 2040 um 6% auf 9,45 Mio. wachsen, bis 2080 schließlich um 12% auf 9,93. Mio.

„Österreich wächst. Bereits im Jahr 2022 wird die Bevölkerungszahl die Neun-Millionen-Grenze überschreiten und 2080 werden fast zehn Millionen Menschen in Österreich leben. Österreich wird aber auch immer älter. Das ist an sich eine gute Nachricht, allerdings setzt dies umlagefinanzierte Sicherungssysteme, wie Pensionen oder Gesundheit, unter Finanzierungsdruck. Während 1950 auf eine Person im Pensionsalter noch sechs Personen im erwerbsfähigen Alter kamen, so sind es heute nur noch drei Personen und 2040 werden es nur noch zwei sein“, so Tobias Thomas, Generaldirektor Statistik-Austria.

Bevölkerungszuwachs trotzt negativer Geburtenbilanz

Der erwartete Bevölkerungszuwachs ist ausschließlich auf Wanderungsgewinne von jährlich rund 30.000 Personen zurückzuführen. Von dem Zuwachs seit der Jahrhundertwende entfielen nur knapp 5% auf Geburtenüberschüsse, der überwiegende Teil waren Wanderungsgewinne. Zwar dürfte in den kommenden Jahren die Zahl der Sterbefälle über die Zahl der Geburten steigen, die Geburtenbilanz wird somit negativ. Auch stehen die starken Geburtsjahrgänge des Babybooms der 1950er und 1960er Jahre an der Schwelle zum Pensionsalter. Dennoch wird die Bevölkerungszahl nach den vorliegenden Berechnungen im Jahr 2022 die Neun-Millionen-Grenze überschreiten.

Stärkstes Bevölkerungswachstum im Pensionsalter

Die Bevölkerung der Generation 65+ wird weiterhin zahlen- und anteilsmäßig stark an Gewicht gewinnen. Ab dem Jahr 2021 werden österreichweit mehr Personen im Alter von 65 und mehr Jahren leben als unter 20-Jährige. Dafür sind neben stagnierenden Geburtenzahlen und einer voraussichtlich weiterhin steigenden Lebenserwartung insbesondere die starken Geburtsjahrgänge der 1950er und 1960er Jahre verantwortlich, die sukzessive ins Pensionsalter aufrücken. 2040 dürfte die Bevölkerung ab 65 um 48% (bzw. mehr als 800.000 Personen) größer sein als 2019. Zugleich erhöht sich ihr Anteil an der Bevölkerung von derzeit 18,9% auf 26,4% (2040). Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis unter 65 Jahren wird bis 2021 noch geringfügig über dem Niveau von 2019 liegen, danach bis 2040 jedoch um knapp 300.000 Personen (-5%) unter den derzeitigen Wert sinken (siehe Tabelle 1). Nach 2040 bleibt die Zahl der Erwerbsfähigen der Prognose zufolge weitgehend konstant. Die Zahl der unter 20-Jährigen wird zwar noch leicht ansteigen, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung sinkt jedoch mittelfristig von 19,3% (2019) auf 18,8% (2040).

Wien wächst am stärksten

Das für Österreich prognostizierte Bevölkerungswachstum um 12% bis 2080 wird sich regional sehr unterschiedlich verteilen. Überdurchschnittlich starke Zuwächse sind in Wien zu erwarten. Auf die Bundeshauptstadt entfällt knapp 40% der internationalen Zuwanderung nach Österreich. Wien wird laut Prognose im Jahr 2028 – wie zuletzt am Beginn des 20. Jahrhunderts – die Zwei-Millionen-Marke überschreiten. In Kärnten ist hingegen – wie schon zwischen 2010 und 2013 sowie im Jahr 2018 – mit leichten Bevölkerungsverlusten zu rechnen, wodurch die Einwohnerzahl ab 2021 hinter Salzburg zurückfällt. Salzburg steigt dadurch zum bevölkerungsmäßig sechstgrößten Bundesland auf. Neben Wien wird auch für Niederösterreich ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum prognostiziert, während der Trend in Salzburg und in der Steiermark unter dem Bundesschnitt liegt. Die erwartete Bevölkerungsentwicklung im Burgenland sowie in Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg entspricht weitgehend dem prognostizierten Durchschnitt für Österreich.

Foto oben: Prof. Dr. Tobias Thomas, Generaldirektor Statistik Austria

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