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Allianz-Studie: Österreicher sehen autonomes Fahren kritisch – Vertrauen wächst nur langsam

(Bild: © Allianz)

Allianz-Studie: Österreicher sehen autonomes Fahren kritisch – Vertrauen wächst nur langsam

29. Oktober 2025

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3 Min. Lesezeit

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Studien

Eine aktuelle Allianz-Befragung unter 1.200 Österreichern zeigt: Das Vertrauen in autonomes Fahren wächst nur langsam. Zwar sehen viele Vorteile bei Komfort und Mobilität, doch die Skepsis überwiegt – vor allem in Bezug auf Sicherheit und Kontrollverlust.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 29.10.2025

Nur 37% der Befragten geben an, mit dem Thema vertraut zu sein, und ein Drittel (33%) steht dem autonomen Fahren positiv gegenüber. Ebenso viele äußern sich negativ. 74% sorgen sich, wie autonome Fahrzeuge in kritischen Situationen Entscheidungen treffen, 72% zweifeln an der Sicherheit in unvorhersehbaren Verkehrslagen. 70% fühlen sich unwohl, wenn sie keine Kontrolle über das Fahrzeug haben, und 84% halten es für wichtig, jederzeit eingreifen zu können.

Dr. Jörg Hipp, Chief Product Officer bei Allianz Österreich:

"Die Befragung zeigt deutlich, dass in der österreichischen Bevölkerung große Unsicherheit hinsichtlich autonomer Fahrzeuge herrscht. Das beruht weniger auf eigenen Erfahrungen als auf psychologischen Faktoren wie mangelnder Vertrautheit, Sorge vor Kontrollverlust, negativer Berichterstattung und der generellen Tendenz, Unbekanntes als besonders riskant einzuschätzen. Was es hier braucht, ist mehr Transparenz, eine klare Darstellung von Vor- und Nachteilen sowie Alltagserfahrungen."

Komfort wichtiger als Sicherheit

Für 44% der Österreicher steht beim autonomen Fahren der Komfortgewinn im Vordergrund – etwa, um sich während der Fahrt anderen Tätigkeiten zu widmen. 40% erhoffen sich weniger Stress, nur 29% verbinden damit größere Sicherheit. Als größten gesellschaftlichen Nutzen sehen 63% eine bessere Mobilität für ältere oder eingeschränkte Personen.

Allianz fordert europaweite Standards

Beim 13. Allianz Motor Day in Wien forderte die Allianz europaweit einheitliche Regeln für autonome Mobilität.

Dr. Klaus-Peter Röhler, Mitglied des Vorstands der Allianz SE

"Es ist klar, dass Vertrauen in Europa weniger von technologischer Perfektion als vielmehr von Beweisen abhängt. Die Menschen wollen nicht nur, dass autonome Fahrzeuge die Sicherheit von menschlichen Fahrer erreichen oder übertreffen, sie wollen auch, dass dies durch transparente Daten, strenge Aufsicht und klare Verantwortlichkeiten untermauert wird."

Laut der Allianz sollen einheitliche Teststandards, ein europaweites Zulassungsmodell („EU-Führerschein“ für autonome Fahrzeuge) sowie freie Zugänge zu unfall- und sicherheitsrelevanten Fahrzeugdaten das Vertrauen stärken. Zudem spricht sich die Allianz für eine gemeinsame europäische Datenbank für kritische Verkehrssituationen aus, um Erfahrungen grenzübergreifend auszuwerten.

Das Allianz Zentrum für Technik (AZT) erwartet, dass die Automatisierung bis 2035 eine Reduktion der Verkehrsunfälle um 20%, bis 2060 um 50% bringen kann. „Autonome Mobilität ist keine Frage des ‚Ob‘ mehr. Es geht darum, wie schnell, wie sicher und wie fair sie sein wird“, so Röhler. „Die Zukunft der Mobilität mag autonom sein, aber die Sicherheit muss immer in menschlicher Hand bleiben.“

Foto oben: Dr. Jörg Hipp, Chief Product Officer bei Allianz Österreich:

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