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PwC AI Jobs Barometer 2025: KI verändert Arbeitswelt und steigert Produktivität deutlich

(Bild: © PwC Österreich)

PwC AI Jobs Barometer 2025: KI verändert Arbeitswelt und steigert Produktivität deutlich

02. Juli 2025

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4 Min. Lesezeit

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Studien

Laut PwC-Analyse auf Basis von einer Milliarde Stellenanzeigen führt der Einsatz von KI zu höheren Löhnen, veränderten Qualifikationsanforderungen und einem nahezu vervierfachten Produktivitätswachstum in stark KI-geprägten Branchen.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 02.07.2025

Der „PwC AI Jobs Barometer 2025“ untersucht die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf Beschäftigung, Produktivität und Qualifikationsprofile in 24 Ländern, darunter 13 europäische. Grundlage der Analyse ist die Auswertung von rund einer Milliarde Stellenanzeigen. Demnach ist KI in vielen Branchen längst Teil des betrieblichen Alltags, auch in jenen Sektoren, die bislang nicht unmittelbar mit Technologie in Verbindung gebracht wurden.

Wachstum trotz Rückgang im Gesamtmarkt

Trotz eines Rückgangs der Gesamtzahl an Stellenanzeigen um 11,3% ist die Zahl der ausgeschriebenen Jobs mit KI-Bezug im Vergleich zum Vorjahr um 7,5% gestiegen. Zwischen 2019 und 2024 nahm die Zahl der Stellen in schwer automatisierbaren Bereichen wie Bergbau oder Gastgewerbe um 65% zu. In stark KI-nahen Branchen wie Finanzdienstleistungen oder Softwareentwicklung lag das Wachstum bei 38%.

Auffällig ist laut Studie die Entwicklung in der deutschen Landwirtschaft, wo KI-nahe Tätigkeitsfelder im selben Zeitraum um 200% zunahmen – insbesondere in Bereichen, in denen Mensch und Maschine zusammenarbeiten. Im Gegensatz dazu zeigte sich in Branchen wie Finanzen, Kommunikation oder Immobilien ein rückläufiger Trend.

Produktivitätszuwachs und Einkommensentwicklung

Die Studie weist auf deutliche Effekte bei der Produktivität hin: In den Sektoren mit starkem KI-Einsatz – etwa Software-Publishing oder Finanzdienstleistungen – stieg das Produktivitätswachstum von 7% (Zeitraum 2018–2022) auf 27% (Zeitraum 2018–2024). Damit ist es nahezu viermal so hoch wie vor dem Marktdurchbruch generativer KI. Im selben Zeitraum ging das Produktivitätswachstum in Bereichen mit geringer KI-Nutzung – wie Gastgewerbe oder Bergbau – von 10% auf 9% zurück.

Unternehmen mit starkem KI-Bezug verzeichneten im Jahr 2024 ein dreifach höheres Wachstum des Umsatzes pro Mitarbeiter:in im Vergleich zu jenen mit geringerem KI-Einsatz. Auch die Löhne entwickelten sich unterschiedlich: In KI-nahen Tätigkeiten stiegen die Gehälter doppelt so schnell wie in anderen Bereichen. Personen mit Kompetenzen in Bereichen wie Machine Learning oder Prompt Engineering erzielten im Schnitt ein um 56% höheres Einkommen als der Durchschnitt – und damit doppelt so viel wie im Vorjahr.

Rudolf Krickl, CEO PwC Österreich

"KI nimmt den Menschen nicht die Arbeit weg – im Gegenteil: Sie macht sie wertvoller, effizienter und besser bezahlt. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie jetzt strategisch in KI investieren müssen, wenn sie ihre Arbeitswelt neu denken und ihre Teams fit für die Zukunft machen wollen."

Die Studie dokumentiert zudem eine beschleunigte Veränderung bei den gesuchten Fähigkeiten. In Tätigkeitsfeldern mit hohem KI-Anteil verändern sich die Anforderungsprofile um 66% schneller als im Vorjahr – dieser lag 2024 noch bei 25%. Frauen sind dabei überdurchschnittlich betroffen, da sie häufiger in KI-geprägten Branchen arbeiten. Parallel dazu sinkt die Bedeutung formaler Bildungsabschlüsse: In Berufen mit KI-Anteil sank der Anteil der ausgeschriebenen Stellen mit Abschlussanforderung von 66% auf 59%, in automatisierbaren Tätigkeiten sogar auf 44%.

Rudolf Krickl hob hervor, dass sich durch die zunehmende Verbreitung von KI auch die Erwartungen an Berufseinsteiger:innen grundlegend ändern. Wer bereit sei, neue digitale Werkzeuge zu nutzen, könne seine Stärken gezielter einsetzen. Entscheidend sei laut Krickl, technisches Verständnis mit Kreativität, Persönlichkeit und Urteilsvermögen zu verbinden.

Foto oben: Rudolf Krickl, CEO PwC Österreich

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