Eine aktuelle Marktanalyse von krankenversichern.at zeigt für das Jahr 2024 ein neues Allzeithoch bei der Zahl der privat Versicherten in Österreich. Die Prämieneinnahmen stiegen auf über drei Milliarden Euro, die Auszahlungen legten zweistellig zu.

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 16.05.2025
Die Anzahl der privat krankenversicherten Personen in Österreich erreichte im Jahr 2024 einen neuen Höchststand von 3.570.020. Das entspricht einem Anstieg um 2,0% im Vergleich zum Vorjahr und dem höchsten absoluten Zuwachs innerhalb eines Jahres seit Beginn der Erhebung im Jahr 2019. Im Jahr zuvor lag die Zahl bei 3.500.694, der Zuwachs betrug somit 69.326 Personen.
Die Entwicklung der Versichertenzahl zeigt ein kontinuierliches Wachstum: So lag die jährliche Wachstumsrate in den Jahren 2019 bis 2022 zwischen 0,4 und 1,9%, ehe sie 2023 auf 1,8% und 2024 auf 2,0% stieg.
Die Netto-Neukundenzahl belief sich 2024 auf 69.326, im Vergleich zu 60.278 im Jahr 2023 und 14.842 im Jahr 2022. Wesentliche Treiber bleiben laut Analyse Wahlarztversicherungen.
Prämien- und Leistungsentwicklung im Überblick
Die Prämieneinnahmen in der privaten Krankenversicherung stiegen 2024 um 10,7% auf 3,12 Milliarden Euro. Die Versicherungsleistungen erhöhten sich um 11,4% auf 2,66 Mrd. Euro. In der Jahresgesamtbetrachtung wurden 2.006,5 Mio. Euro an Leistungen ausbezahlt, was einer Steigerung von 12,7% gegenüber dem Vorjahr (1.780,1 Mio. Euro) entspricht.
Der größte Ausgabeposten entfiel mit 1.154,88 Mio. Euro auf Krankenhauskosten, was einem Anteil von 57,6% an den Gesamtauszahlungen entspricht. Deutlich angestiegen sind auch Arztleistungen, die um 23% auf 304,56 Mio. Euro zulegten. Medikamentenkosten stiegen um 19,4% auf 95,68 Mio. Euro, Leistungen für Heilbehelfe um 11,7% auf 142,81 Millionen Euro. Zahnbehandlungskosten beliefen sich auf 52,98 Mio. Euro (plus 11,9%), Kurleistungen auf 41,09 Mio. Euro (plus 2%). Die Auslandsreiseversicherung ging hingegen um 10,7% auf 11,16 Mio. Euro zurück.
Sebastian Arthofer MSc, COO von krankenversichern.at:
"Der Kostenanstieg bei Wahlärzten zeigt: Unser Kassensystem kommt an seine Grenzen. Dennoch gilt: Wer bei der Zusatzversicherung vergleicht, kann trotz zu erwartender Preissteigerungen (durch hohe Leistungsauszahlungen) mehrere Hundert Euro jährlich sparen."
Regionale Unterschiede bei der Versicherungsquote
Im Bundesländervergleich zeigt sich ein heterogenes Bild. Der Privatversichertenanteil lag österreichweit bei 38,94%. Kärnten wies mit 51,36% die höchste Quote auf, gefolgt von Salzburg (48,53%), Wien (45,61%), Steiermark (43,08%) und Tirol (40,24%). Die niedrigsten Quoten verzeichneten Niederösterreich (28,01%), Vorarlberg (31,93%) und das Burgenland (32,34%).
Im Bereich der Krankenhauskostenversicherung lag Salzburg mit 37,43% voran. Wien verzeichnete hier mit 21,67% einen der niedrigsten Werte.
Marktanteile der Versicherer 2024
Die Marktführerschaft in der privaten Krankenversicherung hielt 2024 die UNIQA Österreich Versicherungen AG mit einem Anteil von 43,5%, leicht rückläufig gegenüber 43,9% im Jahr 2023. Die Merkur Versicherung AG erhöhte ihren Anteil von 18,7 auf 18,9%. Die WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG kam auf 17,4% (minus 0,1), Generali auf 13,2% (unverändert), Allianz auf 5,0% (plus 0,2). DONAU erreichte 1,0% (plus 0,1), ERGO 0,3% (plus 0,1). Muki sank auf 0,5%, Wüstenrot blieb stabil bei 0,2%, Grawe erreichte 0,1%.
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