Eine Ipsos-Studie im Auftrag von Helvetia zeigt große Vermögenswerte, geringe Planung und ein hohes Konfliktpotenzial beim Erben. Nur 20% der Bevölkerung haben ein Testament, obwohl 36% bereits geerbt haben und 42% der Erbenden Beträge über 50.000 Euro erhielten.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 25.11.2025
Laut der Studie haben 36% der Österreicher bereits geerbt. Bei 42% der Erbenden lag der Wert bei mehr als 50.000 Euro, ein Drittel erhielt über 100.000 Euro und 15% bekamen Vermögenswerte von mehr als einer halben Million Euro. Gleichzeitig geben 73% der Bevölkerung an, dass Erbschaften Familien eher trennen als verbinden. 26% äußern die Sorge, dass ein Erbe zu familiären Konflikten führen könnte.
Obwohl 82% der Befragten ihr Erbe individuell regeln möchten, liegt die tatsächliche Umsetzung deutlich darunter: Nur zwei von zehn Personen haben ein Testament erstellt, 16% planen weiterhin keines. Die Studie zeigt außerdem Unsicherheiten im Umgang mit Wertgegenständen. 31% bewahren Vermögenswerte ohne Sicherung zuhause auf. Weitere Gruppen nutzen Safes, Banktresore oder andere Verwahrungsformen.
Thomas Neusiedler, CEO von Helvetia Österreich:
"Wer seine Erbsituation zu Lebzeiten klar regelt, kann mögliche Streitpunkte aus dem Weg räumen und auch die Verlassenschaft deutlich abkürzen. Sollte sich dennoch ein Streit ums Erbe abzeichnen, kann eine Rechtsschutzversicherung mit einem Erbstreitbaustein helfen.“ Darüber hinaus hebt er hervor, dass eindeutige Bezugsrechte in Lebensversicherungen den Ablauf für Angehörige erleichtern könnten und dass größere Vermögenswerte abgesichert verwahrt werden sollten."
Erbfolge und Vermögen: Kinder stehen im Zentrum
61% der Bevölkerung geben an, Vermögenswerte weitergeben zu wollen. 53% planen, Werte über 100.000 Euro zu vererben, überwiegend Immobilien, gefolgt von Bargeld, Schmuck oder Münzen sowie Sparbüchern. Unternehmensanteile spielen mit drei Prozent eine geringe Rolle.
Bei den künftigen Erben stehen Kinder im Vordergrund. 70% möchten ihr Vermögen an ihre Kinder weitergeben, 31% nennen Partner, danach folgen Enkelkinder und Geschwister. Fünf Prozent planen eine Weitergabe an gemeinnützige Zwecke. Gleichzeitig möchten 50% ihren eigenen Lebensstandard nicht reduzieren, um ein höheres Erbe zu ermöglichen.
Alexander Zeh vom Ipsos-Institut:
"Ein Großteil der Bevölkerung möchte ihren Besitz an Angehörige vererben. Die Studie zeigt aber, wie wenig Maßnahmen für einen reibungslosen Ablauf des Erbes vorgenommen werden. Das Thema wird gerne verdrängt, obwohl rechtzeitige Vorsorge entscheidend ist. Mit diesen Ergebnissen möchten wir aufklären und dazu animieren, sich mit diesem wichtigen Thema früh genug zu befassen«, fasst Studienautor Alexander Zeh vom Ipsos Institut zusammen."
Foto oben: Thomas Neusiedler, CEO von Helvetia Österreich:
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