Der „Global Wealth Report 2025“ der Allianz zeigt: Das weltweite Finanzvermögen privater Haushalte stieg 2024 um 8,7% auf 269 Billionen Euro. Auch in Österreich erreichte das Geldvermögen einen neuen Höchststand.

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 25.09.2025
Der „Global Wealth Report 2025“ der Allianz weist für das Jahr 2024 ein Rekordhoch bei den privaten Geldvermögen aus. Weltweit legten die Finanzanlagen um 8,7% zu und übertrafen damit das bereits starke Wachstum von 8,0% im Vorjahr. Ende 2024 erreichten sie einen Wert von 269 Bio. Euro. Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung liegt das globale Geldvermögen mit 283% allerdings nur auf dem Niveau von 2017. Die Allianz untersucht in ihrer Studie zum mittlerweile 16. Mal die Vermögens- und Schuldensituation privater Haushalte in fast 60 Ländern.
Starker Zuwachs in den USA
Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung waren die Vereinigten Staaten. Dort lagen die Wachstumsraten im Jahr 2024 über dem globalen Durchschnitt, während Westeuropa und Japan um mehr als zwei beziehungsweise knapp vier Prozentpunkte pro Jahr hinterherhinkten.
Ludovic Subran, Chefökonom der Allianz:
"Das Wachstum der Finanzanlagen in den USA ist einfach erstaunlich. Im Jahr 2024 wurde die Hälfte des Wachstums des globalen Finanzvermögens allein in den USA generiert. In den letzten zehn Jahren lag dieser Wert bei 47%. China hingegen trug 20% bei, während Westeuropa 12% ausmachte. Zumindest in Bezug auf die Finanzvermögen ist die Vorstellung, dass andere Länder die USA ausgenutzt haben, unbegründet."
Sparrekord in Österreich
Auch in Österreich entwickelten sich die Vermögen dynamisch. Das Finanzvermögen der privaten Haushalte stieg um 5,4% und übertraf damit das Vorjahreswachstum von 3,3%. Alle drei Anlageklassen verzeichneten Zuwächse: Wertpapiere legten um 6,1% zu, Bankeinlagen um 5,1% und Versicherungen beziehungsweise Pensionen um 4,1%. Maßgeblich dazu beigetragen haben frische Spargelder: Neuanlagen verdreifachten sich nahezu und erreichten mit 30 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert.
Daniel Matić, CEO der Allianz Österreich, erklärt:
"Nie zuvor haben die Österreicher mehr gespart. Auch die Spargewohnheiten haben sich ‚normalisiert‘ – die Hälfte aller Neuanlagen wurde wieder bei Banken angelegt. Auch Wertpapiere waren weiterhin beliebt und zogen ein Drittel der frischen Ersparnisse an. Dabei blieben die österreichischen Haushalte vor allem Anleihen treu: mehr als 60% der Wertpapierkäufe entfielen auf sie. Erfreulich ist für uns als Allianz, dass Versicherungsprodukte ein Comeback feierten. Nach fünf Jahren, in denen Gelder per Saldo aus dieser Wertpapierklassen abgezogen wurden, kam es 2024 erstmals wieder zu Nettokäufen."
Mit 1,8 Mrd. Euro lagen sie allerdings immer noch weit unter früheren Werten.
Kaufkraft weiterhin unter Vorkrisenniveau
Auch inflationsbereinigt blieb 2024 ein Plus von 2,4%. Dennoch liegt die Kaufkraft des Geldvermögens in Österreich wie in der gesamten westeuropäischen Region weiterhin unter dem Vorkrisenniveau von 2019 – ein Rückgang um 2,5 beziehungsweise 2,4%. Die Verbindlichkeiten der Haushalte reduzierten sich das zweite Jahr in Folge um 0,5%. In Summe ergab sich damit ein robustes Wachstum des Netto-Geldvermögens von 7,5%. Mit einem Nettovermögen von 75.770 Euro pro Kopf liegt Österreich weltweit auf Platz 17 der 20 reichsten Länder.
Wertpapiere als Wachstumstreiber
Besonders stark entwickelte sich die Anlage in Wertpapieren. 2023 stiegen sie um 11,5%, 2024 um 12,0%. Damit wuchsen sie fast doppelt so schnell wie Versicherungen und Pensionen mit 6,7 und 6,9% sowie Bankeinlagen mit 4,7 und 5,7%. Unterschiede zeigen sich in den Portfolios der einzelnen Länder: Nordamerikanische Haushalte halten 59% ihres Vermögens in Wertpapieren, während es in Westeuropa und Deutschland rund 35% sind. Österreich liegt mit 43% leicht darüber. Auch bei den Neuanlagen sind die Unterschiede groß: In den USA flossen 67% der neuen Ersparnisse in Wertpapiere, in Westeuropa lediglich 26% und in Österreich 34%.
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