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Der Verband Financial Planners gibt drei Tipps für die frühzeitige Absicherung

(Bild: © Verband Financial Planners )

Der Verband Financial Planners gibt drei Tipps für die frühzeitige Absicherung

24. Juli 2025

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5 Min. Lesezeit

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Finanzen

Früher war das Sparbuch der erste Schritt in die finanzielle Selbstständigkeit, doch heute ist das nicht mehr genug. Wer sich als Jugendlicher früh mit Geldanlage und Kapitalmarkt beschäftigt, verschafft sich langfristig einen entscheidenden Vorteil. Zum Weltjugendtag am 28. Juli hat der Österreichische Verband Financial Planners deshalb drei Tipps zusammengestellt, die Jugendlichen zeigen, wie sie clever und verantwortungsvoll am Kapitalmarkt investieren können.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 24.07.2025

Die wirtschaftlichen Herausforderungen für junge Menschen werden immer größer: Hohe Lebenserhaltungskosten, unsichere Pensionsaussichten und volatile Märkte machen finanzielle Eigenverantwortung wichtiger denn je. Gleichzeitig ist der Kapitalmarkt kein Ort mehr, den nur Erwachsene oder Profis betreten sollten. „Gerade Jugendliche haben einen entscheidenden Vorteil: Zeit. Wer früh beginnt, kann selbst mit kleinen Beträgen langfristig Vermögen aufbauen – vor allem durch den Zinseszinseffekt“, sagt Sonja Ebhart-Pfeiffer, Vorstandsmitglied beim Österreichischen Verband Financial Planners und Beraterin bei FiNUM. Private Finance. Der Verband hat drei essenzielle Tipps für Jugendliche, die schon früh mit dem Vermögensaufbau beginnen wollen.

Tipp 1: Finanzwissen aufbauen

Viele Jugendliche fühlen sich vom Kapitalmarkt abgeschreckt, häufig aufgrund von Unwissenheit. Dabei gibt es mittlerweile zahlreiche jugendgerechte und seriöse Informationsquellen. Podcasts, YouTube-Kanäle, Schulworkshops oder Online-Plattformen vermitteln Grundlagen zu Themen wie Börse, Inflation oder Diversifikation. Am verlässlichsten ist eine professionelle Beratung durch zertifizierte Finanzberater, die sich seit Jahrzehnten mit der Thematik auseinandersetzen. „Finanzbildung ist der Schlüssel zu selbstbestimmten Entscheidungen. Wer weiß, wie Märkte funktionieren, kann auch Risiken besser einschätzen. Wichtig ist, einen exzellenten Finanzberater zurate zu ziehen. Kaum etwas ist so wichtig wie unsere finanziellen Entscheidungen im Leben, weshalb man sich hier nur auf Experten verlassen sollte“, sagt Ebhart-Pfeiffer.

Tipp 2: Früh anfangen, klein starten

Wer bereits als Schüler oder Student beginnt, regelmäßig Geld zu investieren – sei es aus Ferienjobs, Taschengeld oder kleinen Geldgeschenken –, legt den Grundstein für eine stabile finanzielle Zukunft. Ein monatlicher Sparplan ab 50 Euro kann über Jahre hinweg beachtliche Summen erreichen. ETFs und andere Fonds bieten dabei einen günstigen und transparenten Einstieg in die Welt der Wertpapiere.

Ein klassischer Bausparvertrag mit einer durchschnittlichen Verzinsung von etwa 1 % pro Jahr nach Steuern bringt bei einer Einmalanlage von 5.000 Euro über zehn Jahre gerade einmal rund 5.525 Euro ein – also ein Plus von 525 Euro.

Im selben Zeitraum hätte ein breit gestreuter ETF mit einer durchschnittlichen historischen Jahresrendite von 7% vor Steuern ein Ergebnis von rund 9.835 Euro erzielt. Nach Abzug der Steuer auf die erzielten Gewinne verbleiben davon etwa 8.500 EUR netto, also ein realer Zugewinn von 3.500 Euro.

Tipp 3: Eltern und Erziehungsberechtigte einbeziehen – und Verantwortung übernehmen

In Österreich dürfen Minderjährige nicht ohne Zustimmung der Eltern investieren. Depots und Veranlagungen laufen daher meist auf die Namen der Erziehungsberechtigten. Hier empfiehlt es sich, gemeinsam eine Anlagestrategie zu definieren – etwa für Führerschein, Auslandssemester oder den Start ins Berufsleben. Dabei gilt: Eine transparente Kommunikation schützt vor späteren Enttäuschungen.

Doch es geht um mehr: Eltern tragen auch die Verantwortung, sich selbst mit den Chancen und Risiken des Kapitalmarkts auseinanderzusetzen. Das reduziert die finanzielle Belastung später, wenn Ausbildung, Wohnkosten oder erste große Anschaffungen anstehen.

„Es ist ein Irrglaube, dass man für den Kapitalmarkt reich sein muss. Gerade Eltern können durch langfristiges Denken mit geringem Aufwand viel erreichen – nicht nur für ihre Kinder, sondern auch zur Entlastung der eigenen Finanzen in der Zukunft“, so Finanzplanerin Ebhart-Pfeiffer. Finanzbildung und -planung beginnt nicht erst mit dem ersten Gehalt – sondern idealerweise im Familiengespräch am Küchentisch.

Finanzplanung als Teil der Selbstbestimmung

Je früher junge Menschen den Umgang mit Geld lernen, desto souveräner können sie mit Unsicherheiten umgehen – sei es im Studium, bei der ersten eigenen Wohnung oder beim Berufseinstieg. „Investieren heißt nicht spekulieren. Es bedeutet, Verantwortung für die eigene Zukunft zu übernehmen – mit Weitblick, Geduld und der richtigen Unterstützung“, fasst Ebhart-Pfeiffer zusammen.

Um sich am besten durch die Komplexitäten des Finanzmarktes und des Investierens zu bewegen, ist es ratsam, eine professionelle, CFP-zertifizierte Beratung in Anspruch zu nehmen. Diese begleitet den finanziellen Lebenslauf eines Menschen mit größtmöglicher Expertise, um seine finanzielle Zukunft bestmöglich zu gestalten.

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