zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

Statistik Austria: Wiedereingliederungsteilzeit stärkt langfristige Erwerbstätigkeit nach Krankheit

(Bild: © Vitalii Vodolazskyi - stock.adobe.com)

Statistik Austria: Wiedereingliederungsteilzeit stärkt langfristige Erwerbstätigkeit nach Krankheit

18. Juli 2025

|

4 Min. Lesezeit

|

Studien

Laut einer Auswertung von Statistik Austria im Auftrag des Sozialministeriums waren 87% der Personen, die zwischen 2017 und 2023 nach längerer Krankheit Wiedereingliederungsteilzeit in Anspruch nahmen, ein Jahr danach weiterhin berufstätig. Die Erwerbsbeteiligung blieb auch über längere Zeiträume hinweg stabil.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 18.07.2025

Mehrheit bleibt auch langfristig berufstätig

Laut einer Auswertung von Statistik Austria waren 87 % jener Personen, die zwischen 2017 und 2023 nach einer längeren Erkrankung Wiedereingliederungsteilzeit genutzt haben, ein Jahr nach Ende der Maßnahme weiterhin erwerbstätig. Fünf Jahre später lag die Erwerbsbeteiligung bei rund 75 %. Die Arbeitslosigkeit war sowohl ein als auch fünf Jahre nach Abschluss der Maßnahme niedrig und betrug 3,3 % bzw. 3,6 %. Ein Großteil des Rückgangs der Erwerbsquote über die Zeit ist auf Pensionierungen zurückzuführen.

Zahl der Fälle stieg über die Jahre

Insgesamt wurde die Wiedereingliederungsteilzeit in 28 340 Fällen in Anspruch genommen. Voraussetzung war jeweils ein mindestens sechswöchiger Krankenstand. Die Zahl der Fälle nahm mit Ausnahme des Jahres 2020 kontinuierlich zu. In der Mehrzahl betrug die Dauer zwischen vier und sechs Monaten. Mit einem Anteil von 55 % waren etwas mehr als die Hälfte der Betroffenen Frauen.

Altersverteilung und Unternehmensbindung

Die meisten Personen befanden sich zum Zeitpunkt der Maßnahme in der Altersgruppe von 45 bis 54 Jahren, gefolgt von den 35- bis 44-Jährigen. In vielen Fällen bestand bereits eine langjährige Bindung an den Betrieb: Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit lag zu Beginn der Wiedereingliederungsteilzeit bei etwa zehn Jahren.

Psychische Erkrankungen als häufigste Ursache

Die häufigsten Erkrankungen, die der Wiedereingliederungsteilzeit vorausgingen, waren psychischer Natur. Danach folgten Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes, Krebs, Verletzungen, Vergiftungen sowie Kreislauferkrankungen. Die Zahl der Fälle mit psychischer Erkrankung als Ursache war doppelt so hoch wie jene aufgrund von Erkrankungen des Bewegungsapparats.

Rückkehr zur vorherigen Arbeitszeit

Nach der Phase reduzierter Arbeitszeit im Rahmen der Wiedereingliederung kehrte der Großteil der Personen in das ursprüngliche Stundenausmaß zurück. Mehr als ein Viertel der ursprünglich teilzeitbeschäftigten Personen erhöhte ihre Arbeitszeit sogar auf Vollzeit.

Geringe Unterschiede zwischen Diagnosegruppen

Die Erwerbsbeteiligung ein Jahr nach Ende der Wiedereingliederungsteilzeit war unabhängig von der Art der Vorerkrankung hoch. Mit rund 90 % war sie am höchsten bei Personen, die zuvor aufgrund von Verletzungen, Vergiftungen oder anderen äußeren Ursachen im Krankenstand waren. Am niedrigsten lag sie mit etwa 85 % nach psychischen Erkrankungen – ein Wert, der dennoch ein stabiles Verbleiben im Erwerbsleben zeigt.

Psychische Erkrankungen häufigster Auslöser

Die Analyse zeigt, dass psychische Erkrankungen mit Abstand der häufigste Grund für längere Krankenstände waren, an die sich eine Phase der Wiedereingliederungsteilzeit anschloss. Es folgten Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes, Krebserkrankungen, Verletzungen und Vergiftungen sowie Krankheiten des Kreislaufsystems. Auf psychische Erkrankungen entfielen dabei etwa doppelt so viele Fälle wie auf den zweithäufigsten Grund.

Langfristig niedrige Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit unter den ehemaligen Nutzerinnen und Nutzern der Maßnahme blieb auch im längeren Zeitverlauf gering. Ein Jahr nach Beendigung der Wiedereingliederungsteilzeit lag sie bei 3,3%, fünf Jahre danach bei 3,6%. Der Rückgang der Erwerbsbeteiligung über die Zeit hinweg erklärt sich größtenteils durch Pensionierungen.

zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

sharing is caring

Das könnte Sie auch interessieren


Ihnen gefällt dieser Beitrag?

Dann hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

(Klicken um Kommentar zu verfassen)