zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

Zeitmanagement gewinnt im Vermittleralltag deutlich an Bedeutung

(Bild: © Tanasorn - stock.adobe.com)

Zeitmanagement gewinnt im Vermittleralltag deutlich an Bedeutung

09. Dezember 2025

|

3 Min. Lesezeit

|

Recht & Wissen

Viele Vermittler arbeiten stark im operativen Modus und verlieren dabei wertvolle Zeit für strategische Aufgaben. Parallel wachsen Ablenkungen, Kommunikationskanäle und administrative Anforderungen. Steffen Ritter zeigt praktische Ansätze, wie sich Arbeitsabläufe klarer strukturieren, Prioritäten wirksam setzen und Freiräume für qualitativ hochwertige Beratung zurückgewinnen lassen.

Artikel von:

Steffen Ritter

Steffen Ritter

Institut Ritter GmbH|www.vermittlerschule.at

Zeit ist die wertvollste Ressource eines Vermittlers. Doch viele Vermittler hetzen von To-do zu To-do, meist sehr operativ. Die Frage am Ende eines Tages: Wo ist meine Zeit geblieben?

In den späten 90er Jahren war Zeitmanagement mal richtig in. Heute ist es eher ein Geheimtipp. Sehr seltsam, denn niemals zuvor gab es so viele Plattformen, so viele Ablenkungen, so viele Nebenkriegsschauplätze, die vom eigentlichen Erfolg abhalten.

Aus unseren Beratungserfahrungen heute einmal die wirkungsstärksten Vorgehensweisen, um Struktur, Fokus und Gelassenheit in den Vermittleralltag zu bringen.

1. Sichtbar machen, was wirklich zu tun ist

Bevor man optimiert, sollte man wissen, was man macht. Führen Sie eine einfache Wochenanalyse: Schreiben Sie drei Tage lang jede Tätigkeit auf – egal ob Kundentermin, E-Mail, WhatsApp, Rückruf oder Verwaltungsaufgabe.

2. Strikt zwischen Arbeitszeit und Reaktionszeit trennen

Lassen Sie sich nicht den Tag „wegtelefonieren“. Planen Sie feste Blöcke für aktive Arbeit (z. B. Angebote, Konzepte, Gespräche, Analyse) und getrennte Zeitfenster für Rückrufe und Mails. Ein möglicher Weg: vormittags gestalten, nachmittags reagieren.

3. Prioritäten setzen nach Nutzen, nicht nach Dringlichkeit

Nicht alles, was zuerst blinkt, ist wichtig. Fragen Sie sich bei jeder Aufgabe: Bringt das einen echten Fortschritt – für Kunden, Bestand oder Ertrag? Wenn nein, dann verschieben oder delegieren. Arbeiten Sie mit drei täglichen Fokus-Aufgaben: So wird ein Tag erfolgreich – auch wenn Unvorhergesehenes passiert.

4. Automatisieren, was sich wiederholt

Viele Abläufe als Vermittler laufen identisch: Terminbestätigung, Wiedervorlagen usw. Automatisierungen, KI oder auch nur einfache Vorlagen sind heute ein Muss. Jede Automatisierung spart nicht nur Minuten, sondern Konzentration. Einmal eingerichtet, läuft’s von selbst.

5. „Nein“ sagen lernen – freundlich, aber klar

Zeitmanagement bedeutet oft: Fokus. Nicht jede Anfrage verdient sofortige Bearbeitung. Wenn ein Kunde z. B. ein Anliegen hat, das Ihr Team übernehmen kann, leiten Sie es bewusst weiter. Ein „Nein“ zu Unwichtigem ist immer ein „Ja“ zu Qualität.

6. Tag mit festen Routinen strukturieren

Rituale schaffen Ruhe. Starten Sie jeden Morgen mit 15 Minuten Planungszeit: Was sind meine „Big 3“? Welche Termine sind entscheidend? Abends zehn Minuten Rückblick: Was lief gut, was kann morgen besser laufen? Diese kurze Selbststeuerung erhöht die Wirksamkeit enorm.

7. Bewusst Freiräume planen

Wer immer „auf Anschlag“ arbeitet, verliert langfristig Energie und Überblick. Bauen Sie Pufferzeiten ein. Und eine feste Denkzeit pro Woche für Strategie und mindestens einen halben Tag pro Woche ohne Kundentermine. Diese Inseln sind kein Luxus, sondern Voraussetzung für gute Entscheidungen.

Fazit: Besseres Zeitmanagement heißt nicht noch vollere Tage – sondern das Richtige zur richtigen Zeit. Denn das Ziel ist nicht, immer schneller zu werden – sondern am Ende des Tages zufrieden zu sagen: Ich habe das Wichtige getan.

Den Beitrag lesen Sie auch in der AssCompact Dezember-Ausgabe!

zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

sharing is caring

Das könnte Sie auch interessieren


Ihnen gefällt dieser Beitrag?

Dann hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

(Klicken um Kommentar zu verfassen)