Tradition trifft Innovation – wie Peter Pfeiffer-Vogl die Zukunft des Familienbetriebs gestaltet

Nach der Pflichtschule besuchte Pfeiffer-Vogl die Handelsakademie – „mit jugendlichem Leichtsinn, aber auch mit dem nötigen Durchhaltevermögen“, wie er schmunzelnd erzählt. Danach zog es ihn nach Wien, wo er in der Vertragsabteilung der Zentrale der Wiener Städtischen Versicherung seine berufliche Laufbahn begann. Dort wuchs nicht nur sein Wissen, sondern auch seine Begeisterung für die Branche. Neben seiner Tätigkeit absolvierte er das Studium zum akademischen Versicherungsmakler an der Donau-Universität Krems sowie den Master of Legal Studies. „In dieser Zeit hat sich mein Interesse enorm vertieft – ich wollte verstehen, wie sich wirtschaftliche, rechtliche und menschliche Faktoren in der Versicherungswelt verbinden“, erinnert er sich.

Schließlich führte ihn sein Weg zurück nach Groß Gerungs – in das Familienunternehmen, in dem er nun seit fast einem Jahrzehnt tätig ist. 2022 erreichte er beim Jungmakler Award den vierten Platz, ein Jahr später übernahm er Verantwortung als Vorstandsmitglied der IGV Austria und als Obmann-Stellvertreter der IGV Nord. „Diese Aufgabe erfüllt mich mit Stolz, weil sie mir ermöglicht, die Interessen unserer Branche aktiv mitzugestalten und zugleich von einem starken Netzwerk zu profitieren“, betont er.

Zwischen Generationen: Vertrauen als Basis

Im Familienbetrieb arbeitet Peter Pfeiffer-Vogl eng mit seinem Vater zusammen – eine Konstellation, die in vielen Maklerbetrieben eine Herausforderung darstellt, bei der versmakler KG jedoch als Erfolgsmodell funktioniert. „Wir ticken ähnlich und haben großes Vertrauen zueinander“, erzählt er. Der Vater bringe jahrzehntelange Erfahrung, Gelassenheit und ein feines Gespür für Kundenbedürfnisse ein, während der Sohn neue technische und organisatorische Impulse setzt.
„Ich habe großen Respekt vor dem, was mein Vater aufgebaut hat. Mein Ziel ist es nicht, Altbewährtes über den Haufen zu werfen, sondern darauf aufzubauen und es weiterzuentwickeln.“ Diese Haltung spiegle sich auch in der Unternehmenskultur wider: offene Kommunikation, gegenseitige Wertschätzung und die Bereitschaft, voneinander zu lernen.

Struktur, Spezialisierung und Digitalisierung

Ein zentraler Bestandteil seiner Arbeit ist die klare Strukturierung von Aufgaben und Zuständigkeiten. „Jede:r Mitarbeiter:in hat bei uns eine definierte Kernkompetenz und trägt Verantwortung in diesem Bereich. Diese klare Struktur schafft Motivation, Effizienz und Vertrauen.“ Einige Mitarbeiter:innen haben ihre Lehre direkt im Betrieb absolviert und sind bis heute Teil des Teams – ein Zeichen für Zusammenhalt und Loyalität.

In den vergangenen Jahren wurde auch die Digitalisierung gezielt vorangetrieben. „Wir haben eine Kunden-App eingeführt, moderne Beratungstools implementiert und viele Abläufe automatisiert“, sagt Pfeiffer-Vogl. So seien Schadenmeldungen, Vertragsübersichten oder Rückfragen heute wesentlich einfacher und transparenter möglich. Digitalisierung verstehe er aber nicht als Selbstzweck, sondern als Werkzeug, um menschliche Beratung zu stärken: „Die persönliche Beziehung zum Kunden bleibt das Wichtigste – die Technik hilft uns, sie effizienter und professioneller zu gestalten.“

Schadenmanagement mit Handschlagqualität

„Der Moment der Wahrheit ist der Schadenfall“, sagt Pfeiffer-Vogl. Um eine schnelle und professionelle Abwicklung zu gewährleisten, setzt das Unternehmen auf laufende Weiterbildung, klare Kommunikationsstrukturen und Durchsetzungskraft gegenüber den Versicherern. Die Schadenabwicklung sei kein lästiger Aufwand, sondern der Beweis, dass Beratung mehr ist als Polizzenverwaltung.

Bürokratische Hürden machen die Arbeit jedoch nicht immer leicht. „Oft fehlen Entscheidungskompetenzen in der ersten Ebene. Dann wandert ein einfacher Fall über mehrere Schreibtische – das kostet Zeit und Nerven.“ Gerade hier seien Geduld, Fachwissen und Hartnäckigkeit gefragt.

Landwirtschaft, Haftpflicht und Zukunftsvisionen

Einen Schwerpunkt des Betriebs bildet die Absicherung landwirtschaftlicher Betriebe – eine Sparte, die in den vergangenen Jahren stark im Wandel ist. „Die Tätigkeitsfelder der Landwirte werden breiter, die Betriebe größer und die Anforderungen an Versicherungslösungen komplexer“, erklärt Pfeiffer-Vogl. Es gehe darum, individuelle Konzepte zu entwickeln, die diesen Veränderungen gerecht werden. „Zudem spielt die Schadenquote in der Annahmepolitik vieler Versicherer eine immer größere Rolle – das ist eine Herausforderung, die viel Fingerspitzengefühl erfordert.“

Sein persönliches Herzensthema ist die Haftpflichtversicherung. „Hier geht es oft um Existenzen – ein einziger Fehler kann weitreichende Folgen haben.“ Schon seine Masterarbeit widmete er der Betriebshaftpflichtversicherung für Land- und Forstwirte. „Das Thema hat mich nie losgelassen, weil es von vielen Unternehmern noch immer unterschätzt wird.“

Auch der Blick nach vorn ist klar: Das Unternehmen soll kontinuierlich wachsen – nicht um jeden Preis, sondern mit Maß und Fokus auf Qualität. „Wir wollen gesund wachsen, digital noch effizienter werden und unsere Spezialisierungen weiter ausbauen“, beschreibt Pfeiffer-Vogl seine Vision. „In zehn Jahren soll die versmakler KG auch in einer Zeit des schnellen Wandels weiterhin als führender Versicherungsmakler der Region gelten – mit einem starken Team, treuen Kund:innen sowie einer wirtschaftlich erfolgreichen und modernen Unternehmenskultur, die auf Vertrauen basiert.“

Foto oben: Das Team der versmakler KG (vorne Peter Pfeiffer-Vogl und sein Vater Christian)