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Wiener Städtische und MedUni Wien richten Stiftungsprofessur für Pflegewissenschaft ein

(Bild: © Christian Houdek)

Wiener Städtische und MedUni Wien richten Stiftungsprofessur für Pflegewissenschaft ein

28. November 2023

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5 Min. Lesezeit

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Versicherungen

Sabine Pleschberger tritt mit 1. Dezember 2023 die neu geschaffene Professur für Pflegewissenschaft (§99(1)) an der MedUni Wien an. Ziele der Stiftungsprofessur sind Forschung und Lehre im Bereich der Pflege sowie die Umsetzung innovativer Lösungen, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken. Die Professur wird vom Verein „PflegerIn mit Herz“, der 2012 vom Wiener Städtischen Versicherungsverein und der Wiener Städtischen Versicherung ins Leben gerufen wurde, mit 1,5 Mio. Euro gefördert.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 11/28/2023

Markus Müller, Rektor der MedUni Wien:

"Mit der Stiftungsprofessur für Pflegewissenschaft verankern wir in den kommenden Jahren ein höchst relevantes Thema an der MedUni Wien. Wir freuen uns über diese Gelegenheit, mit der Berufung von Sabine Pleschberger unserem gesellschaftlichen Auftrag einmal mehr nachzukommen. Die MedUni Wien ist sich der Herausforderungen im Gesundheitssystem der gegenwärtigen und zukünftigen Zeiten voll und ganz bewusst. Dabei werden nicht nur die spezifischen Fachbereiche, sondern auch disziplinübergreifende Themen von hoher gesellschaftlicher Bedeutung, wie die Pflegewissenschaft, mit größter Sorgfalt berücksichtigt."

Das Fach „Pflegewissenschaft“ soll innerhalb eines medizinisch-wissenschaftlichen Umfelds in der Forschung und innerhalb der an der Medizinischen Universität Wien eingerichteten Diplomstudien der Humanmedizin und Zahnmedizin sowie in den Doktoratsstudien vertreten sein. Aus- und Weiterbildungen im Bereich der Pflege, insbesondere in der Intensivpflege und in anderen Spezialausbildungen im Pflegebereich, sollen etabliert werden. Die Stiftungsprofessur ist zunächst auf eine Dauer von drei Jahren vereinbart.

Sabine Pleschberger ist DGKP, Sozial-, Pflege und Gesundheitswissenschafterin und hat sich im Jahr 2011 an der Universität Klagenfurt in Pflegewissenschaft und Palliative Care habilitiert. Seit vielen Jahren arbeitet sie in Forschung und Lehre im universitären sowie außeruniversitären Bereich.

Im Rahmen der Stiftungsprofessur für Pflegewissenschaft, die am Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien angebunden ist, wird sich Sabine Pleschberger in der Forschung Fragen der Sicherstellung der Pflege in einer alternden Gesellschaft widmen. Darin u.a. dem Zueinander von formeller Pflege, Betreuung und informeller Unterstützung.

Sabine Pleschberger:

"Dreh- und Angelpunkt meines wissenschaftlichen Interesses seit nunmehr 25 Jahren ist die Frage, wie eine qualitätsvolle pflegerische Versorgung in einer alternden Gesellschaft bis zum Lebensende sichergestellt werden kann. Letztlich geht es um die große Frage, wie wir in Gesellschaft alt werden und bis zuletzt gut leben können. Hierfür humane Lösungen zu suchen und zu entwickeln ist auch eine wichtige Aufgabe der Pflegewissenschaft, und der möchte ich mich im Rahmen der Stiftungsprofessur gerne widmen."

Vereinspräsident Günter Geyer:

"Unser Verein ‚PflegerIn mit Herz‘ hat das Bewusstsein für das Thema Pflege in der Öffentlichkeit geschärft und das Berufsbild der Pflegerinnen und Pfleger gestärkt. Wir haben der Pflege in Österreich ein Gesicht und eine Stimme gegeben und haben die vielen herausragenden Leistungen von Menschen, die Pflegebedürftige betreuen, sichtbar gemacht. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, den Blick in die Zukunft zu richten und den nächsten Schritt zu gehen. Wir freuen uns darauf, diesen neuen Weg gemeinsam mit der MedUni Wien und Sabine Pleschberger zu beschreiten. Mit dieser Professur, die wir mit 1,5 Mio. Euro fördern, wollen wir wissenschaftliche Lösungen erarbeiten sowie konkrete Lösungen präsentieren und umsetzen, um die Situation für Pflegebedürftige, Pflegerinnen und Pfleger und Angehörige von zu pflegenden Personen in Österreich zu verbessern."

Robert Lasshofer, Vizepräsident des Vereins „PflegerIn mit Herz“:

"Rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause gepflegt: Die wichtigste Stütze im heimischen Pflegesystem sind pflegende Angehörige: In Österreich sind 947.000 Personen auf irgendeine Art und Weise in die Pflege und Betreuung einer/eines Angehörigen involviert. Also knapp eine Million Menschen in Österreich sind pflegende Angehörige, das sind rund zehn Prozent der österreichischen Bevölkerung. Die Zahl alter und pflegebedürftiger Menschen steigt – bei gleichzeitigem Betreuungsmangel bis 2030. Laut Pflegepersonal-Bedarfsprognose des Sozialministeriums 2019 wird die Anzahl der über 85-Jährigen in Österreich bis 2030 um 45 Prozent steigen. Gleichzeitig soll ein Drittel jener, die in der Pflege und Betreuung tätig sind, bis 2030 in Pension gehen. Das heißt, bis 2030 werden 75.000 bis 100.000 Pflegekräfte fehlen und ein Drittel der derzeit aktiven Pflegepersonen pensioniert sein. Wir brauchen dringend innovative Lösungen, die ab sofort die Stiftungsprofessur der MedUni Wien erarbeiten wird, damit ein funktionierendes und leistungsstarkes und nachhaltiges Pflegesystem in Österreich sichergestellt werden kann."

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