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Aon Global Risk Management Survey 2023: „Bindung von Talenten“ steigt global auf Rang 4

(Bild: ©Elnur - stock.adobe.com)

Aon Global Risk Management Survey 2023: „Bindung von Talenten“ steigt global auf Rang 4

28. November 2023

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6 Min. Lesezeit

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Studien

Aon plc (NYSE: AON), ein internationales Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, veröffentlicht die Ergebnisse des Aon Global Risk Management Survey 2023 – Aon‘s zweijährliche Umfrage zum globalen Risikomanagement 2023. Hierfür wurden knapp 3.000 Entscheidungsträger aus 61 Ländern befragt, um die dringendsten geschäftlichen Herausforderungen zu ermitteln.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 11/28/2023

Greg Case, CEO von Aon:

"Die Welt ist unbeständiger geworden. Dies spiegelt sich in einer Reihe von tiefgreifenden Veränderungen in den Bereichen Handel, Technologie, Klima und Humankapital wider, welche den Unternehmensleiter:innen die zunehmende Verflechtung von unterschiedlichen Risiken vor Augen geführt haben. Durch den Einsatz fortschrittlicher Analysen und der damit verbundenen Entwicklung innovativer Lösungen unterstützen wir Unternehmen auf der ganzen Welt, die eigenen Risiken zu quantifizieren, zu managen und das Kapital darauf abzustimmen, um bereits heute bessere Entscheidungen für morgen zu treffen."

Die diesjährige Studie zeigt auf, dass Herausforderungen bezüglich des Humankapitals ein zentrales Geschäftsrisiko darstellen, welches durch steigende Gesundheitskosten, den Wettbewerb um Talente, Arbeitskräftemangel und mangelnde Vorbereitung auf den Ruhestand angeheizt wird. Im Jahr 2023 rangiert die Gewinnung und Bindung von Talenten weltweit auf Platz vier, nachdem dieses Risiko 2021 noch nicht Teil der globalen Top 10 war. Auch in Europa gehört es zu den Top-Risiken und unterstreich mit Platz 5 die internationale Tendenz. Gleichzeitig stufen die europäischen befragten Unternehmen auch das Thema Mangel an Arbeitskräften als ein treibendes Risikothema mit einem Ranking auf Platz 10 ein. Auffallend ist, dass weltweit nur 11% der Umfrageteilnehmer:innen angaben, ihre Personalrisiken quantifiziert zu haben, was eine erhebliche Lücke zwischen Risikobewusstsein und Risikovorbereitung verdeutlicht.

Lambros Lambrou, CEO Human Capital bei Aon:

"Wir befinden uns an einem entscheidenden Punkt, an dem Führungskräfte erkennen, mit welchen Kosten die Herausforderungen des Humankapitals tatsächlich verbunden sind und dass dieses Risiko alle anderen wichtigen Geschäftsrisiken verstärkt. Ein Mangel an Talenten, Arbeitskräften oder kritischen Fachkenntnissen kann Innovation und Wettbewerbsfähigkeit behindern und das Risiko von Cyberangriffen, Verstößen gegen Vorschriften, Problemen in der Lieferkette, Geschäftsunterbrechungen und Reputationsschäden erhöhen."

Überraschenderweise fehlen die Risiken Klima (Platz 17) und künstliche Intelligenz (Platz 49) in der globalen Top-10-Rangliste, was auf ein mangelndes Bewusstsein für die potenziellen Auswirkungen dieser Themen auf das Risikoprofil von Unternehmen schließen lässt. Zu den unmittelbareren klimabedingten Risiken gehören Sachschäden, Auswirkungen von Unwettern und Naturkatastrophen sowie die Folgen klimabezogener regulatorischer Änderungen und Compliance-Verpflichtungen für Unternehmen.

Marcel Armon, CEO Aon Österreich:

"Es ist beunruhigend zu sehen, dass Klimarisiken in der Einschätzung von Führungskräften nicht oder nur knapp zu den Top-Herausforderungen gezählt werden – Risiken, die dringend angegangen werden müssen, aber fast unbeachtet bleiben. Das Klima ist kein neu entstandenes, sondern ein dringliches Risiko, welches für Unternehmen aller Größenordnungen immer größere Auswirkungen hat. Was Führungskräfte jetzt brauchen, sind Erkenntnisse aus fortschrittlicher Analytik und Modellierung sowie innovative parametrische Lösungen, die ihnen dabei helfen, schon heute bessere Entscheidungen für morgen zu treffen."

Da Konflikte, geopolitische Veränderungen und makroökonomische Bedingungen weiterhin weitreichende Auswirkungen haben bzw. haben werden, stuften die befragten Entscheidungsträger auch das Risiko von Lieferketten- und Vertriebsausfällen auf den höchsten Stand seit 14 Jahren ein (Platz 6). Im europäischen Ranking rangiert dieses Risiko auf Platz 7. Laut der jüngsten Umfrage haben jedoch weniger als 40% der Unternehmen eine Bewertung der Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferanten durchgeführt und weniger als 20% haben ihre Lieferantenbasis diversifiziert, um das Risiko von Lieferketten- oder Vertriebsausfällen zu mindern. Die unzureichenden Bemühungen zur Risikominderung scheinen also eng mit dem Anstieg der wahrgenommenen Risiken in der Lieferkette und im Vertrieb zusammenzuhängen.

Top-Risiko: Cyberangriffe und Datenschutzverletzungen

Cyberangriffe und Datenschutzverletzungen bleiben international in der diesjährigen Umfrage das Top-Risiko. In Nordamerika und Europa sowie im asiatisch-pazifischen Raum erreichte dieses Thema den ersten Platz. Damit verbunden wird deutlich, dass Unternehmen gegenüber Cyberrisiken den höchsten Grad an „Risk Readiness“ aufweisen; das heißt, Entscheidungsträger sind bereits stark auf das Thema sensibilisiert und entsprechend vorbereitet. Dementsprechend gehen diese Risiken mit einem der niedrigsten ausgewiesenen Einkommensverluste einher und weisen zugleich die prozentual höchsten Anteile an Maßnahmen zur Risikominderung im Vergleich zu den zehn größten globalen Risiken auf. Die Betriebsunterbrechung bleibt seit der Aon-Umfrage 2021 das zweithäufigste Risiko auf globaler Ebene (Europa: Platz 3), was die Tatsache widerspiegelt, dass Betriebsunterbrechungsereignisse zunehmen und mehrere Branchen und Unternehmen gleichzeitig betreffen können.

Während international das Rohstoffpreisrisiko und die Materialknappheit nur auf Platz 7 rangieren, stellen diese Risiken aus deutscher Perspektive die größte Gefahr dar. Die unterschiedliche Gewichtung dieses Risikos ist auffallend und ließe sich unter anderem durch ein national abweichendes Preisbewusstsein, welches die Auftragslage der deutschen Firmen beeinflusst, erklären.

Zusammenfassend ist herauszustellen, dass nur zwei der fünf größten Risiken versicherbar sind; ähnlich sieht es in den Top 10-Risiken aus: Hier zeigt sich die Hälfte der genannten Risiken als derzeit nicht versicherbar.

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