Laut Statistik Austria verfügen rund 73% der Bevölkerung über wenig oder kein Wissen im Bereich künstliche Intelligenz (KI). Jüngere und höher gebildete Personen sind aufgeschlossener und nutzen generative KI-Tools deutlich häufiger.

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 19.05.2025
Im Rahmen der „Digitalen Kompetenzoffensive“ der Bundesregierung wurden im Jahr 2024 erstmals Daten zu Wissen, Nutzung und Einstellung gegenüber künstlicher Intelligenz in der Bevölkerung erhoben. Die Analyse umfasst Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren und bietet einen Überblick über Wissensstand, Nutzungsverhalten sowie Einschätzungen zur gesellschaftlichen und beruflichen Relevanz von KI.
Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas:
"Das Mega-Thema künstliche Intelligenz ist bei einem Großteil der Bevölkerung in Österreich bislang kaum angekommen. Die Nutzung von KI wird eher skeptisch gesehen und generative KI-Tools werden wenig oder gar nicht eingesetzt. Jüngere und Menschen mit Hochschulabschluss sind in Sachen KI jedoch deutlich aufgeschlossener. Mehr als die Hälfte der 16- bis 24-Jährigen empfinden die zunehmende Nutzung von KI als positiv und nutzen generative KI-Tools wie ChatGPT, ähnlich hohe Anteile sehen wir auch bei Hochschulabsolvent:innen."
Nur etwa ein Viertel der Bevölkerung schätzt das eigene Wissen über KI als gut ein. 73% gaben an, wenig oder kein Wissen zu haben. Die allgemeine Einstellung zur zunehmenden Nutzung künstlicher Intelligenz ist ebenfalls zurückhaltend: 35% der Befragten stehen dem Thema positiv gegenüber.
Bei den Erwerbstätigen sieht ein Anteil von 43% Potenzial für den eigenen Berufsalltag. Die Sorge, durch KI ersetzt zu werden, wurde von 13% als realistisch eingeschätzt. Das Interesse, sich näher mit KI zu beschäftigen, ist ebenfalls begrenzt – nur 32% der Befragten zeigten sich an einer vertieften Auseinandersetzung interessiert.
Generative KI-Tools bislang wenig genutzt
31% der Bevölkerung haben bereits generative KI-Anwendungen wie ChatGPT verwendet. Die regelmäßige Nutzung ist jedoch gering: 4% verwendeten solche Tools in den letzten drei Monaten vor der Befragung täglich oder fast täglich, 9% mindestens einmal pro Woche, 15% seltener als einmal pro Woche. Als häufigster Grund für Nichtnutzung wurde fehlender Bedarf angegeben.
Unterschiede nach Alter, Bildung und Geschlecht
In den jüngeren Altersgruppen fällt das Nutzungsverhalten deutlich aktiver aus: 57% der 16- bis 24-Jährigen verwendeten generative KI-Tools in den drei Monaten vor der Befragung, bei Schüler:innen und Studierenden lag dieser Anteil bei 76%. Personen mit Hochschulabschluss nutzten solche Anwendungen zu 52%. Männer zeigten mit 39%häufiger eine positive Einstellung zur zunehmenden KI-Nutzung als Frauen (31%).
Die Ergebnisse unterstreichen laut Statistik Austria, dass technikaffine Gruppen wie junge Menschen, Männer und Personen mit höherem Bildungsniveau KI-Anwendungen tendenziell aktiver einsetzen und offener gegenüber der Technologie sind. Die Mehrheit der Bevölkerung begegnet KI hingegen weiterhin zurückhaltend – sowohl in der praktischen Nutzung als auch im Interesse an vertiefter Auseinandersetzung.
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