Die Häufung von Extremwetterereignissen bringt große Herausforderungen für die Versicherungswirtschaft mit sich. Die Versicherungsagenturen unterstützen daher die Forderung nach einer solidarischen Absicherung. Dazu braucht es neue gesetzliche Rahmenbedingungen und Versicherungsmodelle, um den Versicherungsnehmern weiterhin sichere Lösungen zu leistbaren Prämien anbieten zu können.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 9/8/2023
Auch im Sommer 2023 haben Gewitter in Österreich Schäden in vielfacher Millionenhöhe verursacht.
KommR Horst Grandits, Bundesgremialobmann der Versicherungsagenturen.
"Klimaexperten sind sich einig, dass sich Extremwetterereignisse häufen werden. Politik und Versicherungswirtschaft sind deshalb gefordert, die aktuellen Regelungen anzupassen, um der Branche Sicherheit und Stabilität zu garantieren. Elementarereignisse, wie wir sie in diesem Sommer gesehen haben, sind auf Basis der aktuellen Usancen praktisch nicht mehr versicherbar. Wir brauchen eine solidarische Lösung, um eine optimale Risikostreuung zu erzielen. Nur so können wir Versicherungsprodukte gegen Naturgefahren auch weiterhin zu erschwinglichen Preisen anbieten."
Dabei geht es sowohl um die finanzielle Absicherung der Versicherer, als auch um die Sicherheit der Versicherten. Als vielversprechendes Vorbild für eine bundesweite Versicherungslösung dient das sogenannte „belgische Modell“. Dieses sieht vor, die Deckung von Schäden aus Naturkatastrophen verbindlich in die bestehenden Feuerversicherungen zu integrieren.
KommR Horst Grandits dazu:
"Dieses Modell hätte den Vorteil, dass nahezu alle Österreicherinnen und Österreicher umgehend in den Genuss eines umfassenden Versicherungsschutzes kommen würden, denn Feuerversicherungen gibt es in fast jedem Haushalt und jedem Unternehmen."
Neben dem Rechtsanspruch würde dieses Modell auch eine finanzielle und administrative Entlastung der Länder, Gemeinden und des Bundes mit sich bringen.
KommR Horst Grandits:
"Wir müssen jetzt handeln, denn Extremwetterereignisse wie in diesem Sommer können sich jederzeit wiederholen. Wir müssen vorbereitet sein, wenn es so weit ist. Die Bemühungen um eine gemeinschaftliche und solidarische Lösung sind dabei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Nur so können wir Versicherungsschutz zu sozial fairen Preisen bieten und die Resilienz der Versicherungen gegen Naturkatastrophen stärken."
Foto oben: KommR Horst Grandits, Bundesgremialobmann der Versicherungsagenturen.
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