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Atradius: Zahlungsmoral in Österreich 2025 bleibt schwach

(Bild: © Moni Fellner)

Atradius: Zahlungsmoral in Österreich 2025 bleibt schwach

10. Juli 2025

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3 Min. Lesezeit

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Finanzen

Die aktuelle Umfrage von Atradius zeigt: Die Zahlungsmoral im österreichischen B2B-Geschäft bleibt 2025 problematisch, mit steigenden Ausfällen und wachsendem Insolvenzrisiko.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 10.07.2025

Die Ergebnisse des Atradius Zahlungsbarometers 2025 zeigen, dass Zahlungsausfälle und Rückstände die Liquidität österreichischer Unternehmen weiterhin belasten. 50% der Rechnungen werden fristgerecht beglichen. 44% der Rechnungen sind überfällig, 6% uneinbringlich. Die durchschnittliche Außenstandsdauer (Days Sales Outstanding) hat sich bei 23% der befragten Unternehmen im ersten Quartal 2025 verschlechtert. Gründe sind vor allem Liquiditätsengpässe bei den Kunden, Probleme in den Lieferketten sowie die angespannte wirtschaftliche Lage. Besonders betroffen ist der Transportsektor, wo steigende Betriebskosten und logistische Herausforderungen den Cashflow zusätzlich belasten.

Finanzierung und Zahlungsbedingungen im Wandel

Österreichische Unternehmen greifen zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen vor allem auf Bankkredite und interne Finanzierung zurück. 35% nennen auch Lieferantenkredite, also Kauf auf Rechnung, als wesentliche Finanzierungsquelle. Die Zahlungsbedingungen blieben im Wesentlichen stabil. Viele Unternehmen verlängern Zahlungsfristen, um Kundenbeziehungen zu sichern, auch wenn dies längere Zahlungszyklen bedeutet.

Insolvenzrisiko und Erwartungen für die kommenden Monate

43% der Unternehmen erwarten für das nächste Jahr ein steigendes Insolvenzrisiko. 49% rechnen mit keinen wesentlichen Veränderungen. Die meisten Betriebe gehen davon aus, dass die Außenstandsdauer stabil bleibt. Trotz punktueller Hoffnung auf Umsatzverbesserungen bleibt die Erwartung an die Gewinnentwicklung gedämpft. Der anhaltende Kostendruck belastet die Margen und schränkt die finanzielle Flexibilität ein. Viele Unternehmen berichten zudem, dass ihre Lieferanten verstärkt auf schnellere Zahlungen drängen, um die eigene Liquidität abzusichern.

KR Franz Maier, Generaldirektor Atradius Kreditversicherung Österreich:

"Im Fokus sollte daher eines strategischen Kredit- und Liquiditätsmanagements stehen, um das aktuelle wirtschaftliche Umfeld zu bewältigen."

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Nach der aktuellen Prognose des Internationalen Währungsfonds wird Österreich 2025 das einzige Industrieland mit einer Rezession s ein. Die Wirtschaftsleistung soll um 0,3% zurückgehen, während die Eurozone ein Wachstum von 0,8% verzeichnen dürfte. Die Exporte österreichischer Waren bleiben rückläufig.

Atradius und Creditreform bieten mit „Crefo WKV Plus“ eine kombinierte Lösung an, die Bonitätsprüfung, Kreditversicherung, Inkasso und Vertretung in Insolvenzverfahren umfasst.

Foto oben: KR Franz Maier, Generaldirektor Atradius Kreditversicherung Österreich

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