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Studie: Insolvenzen steigen weltweit

Studie: Insolvenzen steigen weltweit

13. Januar 2020

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4 Min. Lesezeit

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News-Studien

Einen weltweiten Anstieg der Pleiten zeigt die aktuelle Insolvenzstudie von Acredia und Euler Hermes. 2020 dürfte es in vier von fünf Ländern mehr Fälle geben.

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 1/13/2020

Die Studie geht davon aus, dass 2020 weltweit rund sechs Prozent mehr Insolvenzen mit sich bringt. Das bedeutet zwar eine etwas langsamere Zunahme als noch 2019 (+9%), allerdings dafür fast überall auf der Welt. „In vier von fünf Ländern steigen die Pleitefälle 2020 voraussichtlich an“, sagt Acredia-Vorständin Gudrun Meierschitz. „2019 war der Zuwachs zwar insgesamt höher, aber dafür waren im vergangenen Jahr nur zwei von drei Ländern von steigenden Insolvenzen betroffen.“ Exportrisiken lauern „praktisch überall“, einen „sicheren Hafen“ gebe es kaum noch.

Schwache Wirtschaft und politische Unsicherheiten

Die Ursachen für den anhaltenden Anstieg der weltweiten Insolvenzen sehen Acredia und Euler Hermes in der unveränderten Konjunkturschwäche, insbesondere in den Industriestaaten und dem produzierenden Gewerbe. Auch die weiter nachhaltenden Folgen aus Handelskonflikten, politischen Unsicherheiten und sozialen Spannungen werden 2020 eine Rolle spielen.

Mehr Insolvenzen in Europa

Auch in Westeuropa steigen die Insolvenzen 2020 um voraussichtlich drei Prozent an (2019: zwei Prozent). Ursache dafür ist ein niedrigeres Wachstum in Zeiten der Konjunkturflaute. Zum Insolvenzanstieg in Europa tragen insbesondere Dänemark (+6%), Spanien, die Niederlande und Irland (jeweils +5%) sowie Italien (+4%) bei.

Anstieg in Österreich

In Österreich kam es im Jahr 2019 bei den Insolvenzzahlen zur Trendwende – nach Jahren mit rückläufigen Zahlen gab es im abgelaufenen Jahr erstmals wieder eine leichte Zunahme von 1,4%. Die Anzahl der Großinsolvenzen (Passiva größer gleich 10 Mio. Euro) ist seit 2018 um 61% auf 29 Fälle gestiegen. Die Top-3-Branchen bleiben das Gastgewerbe, die Bauwirtschaft und die unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Im Langfristvergleich hält sich Österreich mit rund 5.000 insolventen Unternehmen bezogen auf die Anzahl aller Unternehmen allerdings stabil.

„Da in Österreich 2020 mit einem – wenn auch mäßigen – Wachstum und keiner Anhebung des Zinsniveaus zu rechnen ist, können wir davon ausgehen, dass sich auch die Insolvenzzahlen in etwa auf dem Vorjahresniveau bewegen werden bzw. geringfügig (1,5–2%) steigen werden“, sagt die Acredia-Ökonomin Marina Machan.

Rote Laterne erstmals an Chile

China reicht 2020 die „rote Laterne“ nach drei Jahren an Chile weiter. Für die Südamerikaner dürften die Insolvenzen im laufenden Jahr um 21% steigen. Nach Chile, der Slowakei (+12%) und Indien (+11%) ist China allerdings auch weiterhin am ganz unteren Ende des Rankings zu finden. Im Reich der Mitte erwarten die Volkswirte für 2020 eine weitere Pleitewelle und einen Anstieg der Fallzahlen um erneut zehn Prozent (nach einem bereits massiven Anstieg um rund 20% im vergangenen Jahr), ebenso wie in Singapur (+10%) und Hongkong (+9%).

Großinsolvenzen: Schäden steigen drastisch

„Beunruhigend“ sei auch die Entwicklung bei den Großinsolvenzen bei Unternehmen mit einem Umsatz oberhalb der 50-Mio.-Euro-Grenze. In den ersten neun Monaten 2019 sind diese weltweit zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (248) nur um einen Fall auf 249 gestiegen. Allerdings sind die Umsätze der insolventen Großunternehmen auf über 145 Milliarden Euro geklettert und somit um rund 38% höher als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Foto: Markus Bormann - Fotolia

 

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