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Megatrend Gesundheit – private Vorsorge in der breiten Bevölkerung angekommen – Teil 2

Megatrend Gesundheit – private Vorsorge in der breiten Bevölkerung angekommen – Teil 2

14. Juli 2023

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7 Min. Lesezeit

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Im Blickpunkt

Ein immer wichtigeres Thema im Versicherungsbereich ist die Förderung von Prävention und gesundem Verhalten. In welchen Bereichen Peter Eichler (Vorstand Personenversicherung UNIQA Insurance Group AG), Christian Kladiva (Vorstandsdirektor der Merkur Versicherung AG) und Sonja Steßl (Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Wiener Städtischen Versicherung AG) die Notwendigkeit bzw. Chancen sehen, durch Anreizsysteme zur Krankheitsprävention beizutragen, lesen Sie im zweiten Teil der Interviewrunde zum Thema Gesundheitsvorsorge.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 7/14/2023

Für Peter Eichler ist die eigene Gesundheit sowie die der Liebsten ist das höchste Gut – dementsprechend steige der Bedarf an vielfältigen Gesundheitsdienstleistungen, die UNIQA zu einem eigenen Ökosystem ausbaue. Dazu zählen neben Produkten unter anderem auch die Privatspitäler der PremiQaMed Group und das österreichweite LARA Netzwerk. Einen essentiellen Teil in dem Ökosystem bilde der Bereich Prävention: „Seit vielen Jahren beraten die mehr als 100 UNIQA VitalCoaches unsere Kund:innen in den Bereichen Ernährung, Bewegung und mentale Fitness. Das Gesundheitsangebot von Mavie, ein Tochterunternehmen der UNIQA, reicht von modernen, niederschwelligen Diagnostikangeboten, über Bewegungsangebote, mentales Coaching bis hin zur Ernährungsberatung. Prävention und Nachhaltigkeit werden dabei stets großgeschrieben.“

Christian Kladiva berichtet, dass die Merkur seit über 30 Jahren Vorsorgeprogramme anbietet und mittels Krankheitsfrüherkennung und -vorbeugung das Bewusstsein ihrer Kundinnen und Kunden stärke. „Vor allem mit unseren neuen Programmen der Hautkrebsvorsorge, der Pharmago- und Nutrigenetik sowie unsere Programme für mentale Gesundheit bieten wir eine ganzheitliche Produktpalette für individuelle Lebenssituationen.“

Laut Sonja Steßl werde der Gesundheitsprävention und -vorsorge in Österreich eine immer größere Bedeutung zuteil, daher sei es der Wiener Städtischen ein Anliegen, diese Themen als Prioritäten zu verankern. „Rund 650.000 Menschen haben ihre Gesundheitsvorsorge bereits bei der Wiener Städtischen abgeschlossen – jeder Zehnte wählt unser Wohlfühlpaket BESSER-LEBEN als Zusatz. Darüber hinaus beinhalten die meisten unserer Tarife Vorsorgebausteine – das reicht vom Gesundheitscheck in der Sonderklasseversicherung über die inkludierte Mundhygiene in der Zahnversicherung bis hin zu einer Gesundheitsleistung nach Abschluss einer Krankenhaustaggeldversicherung.“

„Der unabhängige Vertrieb trägt einen großen Teil zum Krankenversicherungs-Geschäft bei“

Laut Peter Eichler trage der unabhängige Vertrieb einen großen Teil zum KV-Geschäft der UNIQA Teil: „Die Digitalisierung und der Aufstieg von Online-Vergleichsportalen haben zu neuen Möglichkeiten der Versicherungsberatung geführt. Diese Entwicklung wird sich auch im Bereich der Krankenversicherung fortsetzen – entsprechend entwickeln auch wir unsere Produkte speziell in der Krankenversicherung laufend weiter, um mit innovativen Vorsorgelösungen unserer Rolle als Marktführer gerecht zu werden.“

Auch Christian Kladiva ist überzeugt, dass die Krankenversicherung nicht nur bei den Kunden, sondern auch bei den Versicherungsmaklern und -Agenten in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen habe. „Dementsprechend intensiv und mit hoher Qualität wird die Krankenversicherung bei den Kundinnen und Kunden beraten. Wir haben einen gesunden Vertriebswegemix, wenngleich in den letzten Jahren eine deutliche Tendenz in Richtung des unabhängigen Vertriebes spürbar ist.“

Bei einer umfassenden Beratung stehe laut Sonja Steßl das Thema Krankenversicherung immer mit im Fokus: „Den Menschen ist bewusst(er) geworden, dass sie neben einem gesunden und aktiven Lebensstil auch einen passenden Versicherungsschutz brauchen, um lange fit zu bleiben. Der Anteil unseres KV-Geschäftes im Partnervertrieb liegt zwischen 30 und 35%.“

„Zunehmende und risikoreichere Freizeitaktivitäten verändern die Unfallversicherung der Zukunft“

Die Unfallversicherung selbst stehe vor einem Wandel. Die Freizeitaktivitäten der Menschen steigen laut Peter Eichler und werden immer gefährlicher. Gleichzeitig steige auch die Risikobereitschaft. „Darüber hinaus werden aus anfänglichen Randsportarten, wie beispielsweise dem Downhill-Mountainbiken, Trendsportarten, die immer mehr Menschen ausüben. Auch im Straßenverkehr ist die Entwicklung mit E-Scootern und E-Bikes genau zu beobachten. Ob und wie die ‚neuen‘ Risiken Einfluss auf eine Risikoprämie nehmen werden, wird sich zeigen“, so Eichler.

Auch die Merkur Versicherung beobachte laut Christian Kladiva einen Wandel: „Wir befinden uns in einer amazonisierten Welt. Sie wird immer schneller, immer digitalisierter und automatisierter. Unfälle in gefährlichen Berufsgruppen gehen aufgrund von maschineller Automatisierung zurück, Unfälle in den eigenen vier Wänden steigen durch vermehrtes Homeoffice in der Arbeitskultur. Der Anstieg an Beliebtheit von E-Scootern, E-Rollern und Motorrädern im Straßenverkehr führt zu immer mehr schweren Unfällen. Bei Freizeitaktivitäten lässt sich diese Tendenz auch weiter beobachten. Leute finden immer mehr Gefallen an risikoreichen Sportarten. Hobbys wie Downhillbiken, Rafting, Bouldern, Klettern, Paragleiten und viele mehr, erfreuen sich bereits jetzt schon großer Beliebtheit und befinden sich weiter im Aufwind. Menschliche Bedürfnisse verändern sich. Deshalb wird die Unfallversicherung der Zukunft maßgeblich von diesen Wünschen geformt werden und sich im Laufe der Zeit weiter verändern, anpassen und weiterentwickeln.“

Auch Sonja Steßl ist überzeugt, dass sich die Unfallversicherung der Zukunft verändern wird: „Wenn man sich etwa die Mobilitätsentwicklungen im Bereich Fahrrad und Scooter – hier besonders E-Bike und auch E-Roller – ansieht, dann hat diese schon einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Unfallzahlen bzw. der Unfallschwere. Die Freizeitwelt unterliegt einer sehr starken Dynamik, auch bedingt durch den immer mehr an Bedeutung gewinnenden Work-Life-Balance-Gedanken. Die damit einhergehenden neuen bzw. veränderten Freizeitrisken können ebenfalls Einfluss auf das Unfallgeschehen haben.“

Hier geht’s zum ersten Teil der Interviewrunde …

Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact Juli-Ausgabe!

Foto oben v.l.n.r.: Christian Kladiva (Vorstandsdirektor der Merkur Versicherung AG), Sonja Steßl (Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Wiener Städtischen Versicherung AG) und Peter Eichler (Vorstand Personenversicherung UNIQA Insurance Group AG)

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