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Funk Global Risk Consensus 2022: Cyber-Risiken rangieren an erster Stelle

Funk Global Risk Consensus 2022: Cyber-Risiken rangieren an erster Stelle

19. August 2022

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5 Min. Lesezeit

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News-Studien

Cyber-Risiken rangieren in der Risikobeurteilung von Unternehmen weiterhin an erster Stelle. Gleichbedeutend sind mittlerweile aber auch Nicht-Berufskrankheiten. Dies aufgrund der global noch nicht bewältigten Corona-Pandemie. Auch die Auswirkung des Klimawandels rücken vermehrt in den Fokus von Unternehmen. Das zeigt der Global Risk Consensus 2022 von Funk.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 8/19/2022

Im 5. Funk Global Risk Consensus rangieren wie bereits in den Vorjahren die Cyber-Risiken auf dem ersten Platz. Dieser Platz muss jedoch im Jahr 2022 mit dem Risiko „Nicht-Berufskrankheiten“ geteilt werden. Der Grund: Expert*innen bewerten die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie weiterhin als bedeutend. An dritter Stelle unter den Top-Risiken folgen die Auswirkungen des Klimawandels, nachdem Stürme, Hochwasser und Dürren im letzten Jahr weltweit für verheerende Schäden gesorgt haben.

Die Risikolandschaft hat sich auf den Topplatzierungen gegenüber dem Vorjahr nur wenig verändert. Wichtig ist dabei die Feststellung, dass die Mehrheit der Befragungen im letzten Herbst durchgeführt wurden und zu dieser Zeit der Krieg in der Ukraine noch kein Thema war. Das erinnert an das unerwartete Auftreten des Pandemie-Risikos, das Risiko-Spezialist*innen im Jahre 2019 ebenfalls noch nicht auf dem Radar hatten und wenige Monate danach von der Corona-Krise mit ihren globalen Auswirkungen überrascht wurden. Das mag ein Zufall sein, sollte den Risikoverantwortlichen in Unternehmen jedoch eine Warnung sein, sich auch auf das Unerwartete vorzubereiten.

Die Top 5 Risiken für 2022
1. Cyber-Risiken

Das Top-Unternehmensrisiko Cyber darf nicht einseitig auf die Cyberkriminalität bezogen werden. Die zunehmende Digitalisierung von Produktion und Verwaltung bringt auch eine erhöhte Anfälligkeit von Systemen mit sich. Die durch die Pandemie in Unternehmen provozierte Homeoffice-Praxis musste vielfach unter hohem Zeitdruck und meistens auf Kosten der Sicherheit umgesetzt werden. Oft wurden dabei Sicherheitsaspekte stiefmütterlich behandelt, da die Funktionalität im Vordergrund stand.

2. Nicht-Berufskrankheiten

Auch wenn sich bereits 2021 eine langsame Besserung der Corona-Situation abgezeichnet hatte, werden die Nicht-Berufskrankheiten für die Zukunft noch gewichtiger angesehen als in der Bewertung des Vorjahres. Dies liegt zum einen an den möglichen Langzeitfolgen beim eigenen Personal oder bei den globalen Lieferketten. Die Befürchtung, dass künftige Corona-Mutanten ansteckender oder aggressiver sein könnten als die bisherigen Varianten, mag ein Grund für diese Risikoeinschätzung sein.

3. Klimawandel

Das letzte Jahr war geprägt von einer steigenden Zahl von Schadenfällen durch Sturm, Flut und Trockenheit. Diese Zunahme ist im rasanten Klimawandel begründet. Die Schäden sind global von 70 Milliarden Dollar auf insgesamt 280 Mrd. Dollar gestiegen. Zusammen mit dem gesellschaftlichen Druck zur Nachhaltigkeit führt dies zu größeren Risiken bei Unternehmen. Dies zeigt sich dadurch, dass der Klimawandel im diesjährigen Consensus auf Platz 3 aufgestiegen ist. Das globale Ziel von „Netto null“, also der Klimaneutralität in Bezug auf den Hydrokarbon-Ausstoß wird weltweit vorangetrieben. Das fordert Unternehmen bei der Umsetzung respektive der Anpassung ihrer Geschäftsmodelle zunehmend heraus und kann zudem zu neuen Risiken führen, die heute noch gar nicht im Bewusstsein der Risikoverantwortlichen sind.

4. Ändernde Regulierungen

Nicht nur aufgrund der Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung werden weltweit neue Regulierungen eingeführt. Emissionsstandards werden weiter verschärft und Produkte unterliegen immer mehr Sicherheits- und Gesundheitsstandards. Auch die Pandemie hat zu neuen Regulierungen geführt, die für viele Unternehmen neue Herausforderungen darstellen. Seien das Schutzmaßnahmen für das eigene Personal oder Einschränkungen bei Geschäftsreisen. Des Weiteren werden soziologische Probleme vermehrt reguliert, und von den Unternehmen wird Gleichstellung und Integration nicht mehr nur erwartet, sondern in Form gesetzlicher Vorgaben zwingend eingefordert. Alle diese Änderungen und Verschärfungen bergen Risiken, die zu negativen Folgen für die Geschäftstätigkeit führen können, falls sie auf Ebene der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats nicht rechtzeitig adressiert werden.

5. Ungünstige Marktentwicklung

Die Folgen der Pandemie und die von der Politik eingesetzten Instrumente zur Abfederung der Auswirkungen für Wirtschaft und Gesellschaft haben die kurzfristigen Probleme gut abfedern können. Langfristig werden die entsprechenden Investitionen jedoch Folgen haben. Das weltweite Wachstum der Inflation mit einer aktuell nicht auszuschließenden Lohn-Preis-Spirale ist ein Schreckensszenario für viele Unternehmen. Auch der Druck auf Unternehmen sich digital weiterzuentwickeln, wird weiterhin anhalten.

Bild: ©Elnur – stock.adobe.com

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