zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

FERI: Weltwirtschaft mit schwacher Wachstumsdynamik aber hoher Inflation

FERI: Weltwirtschaft mit schwacher Wachstumsdynamik aber hoher Inflation

04. Oktober 2021

|

3 Min. Lesezeit

|

News-Finanzen

Das Wachstum enttäuschte im 3. Quartal, gleichzeitig stiegen die Preise deutlich. Das verstärkt die Befürchtung, dass die Inflation nicht so bald vorübergehen wird. Da viele industrielle Vorprodukte noch eine Weile knapp bleiben dürften, ist eine Entspannung bei der Preisentwicklung vorerst nicht in Sicht. Axel D. Angermann analysiert als Chef-Volkswirt der FERI Gruppe die konjunkturellen und strukturellen Entwicklungen aller für die Asset Allocation wesentlichen Märkte.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 10/4/2021

Auch der starke Anstieg der Energiepreise wird sich in den Inflationsdaten in den kommenden Monaten bemerkbar machen. Je länger das Inflationsniveau jedoch auf einem hohen Niveau bleibt, desto größer wird auch das Risiko für steigende Löhne – das gilt vor allem dort, wo Knappheiten am Arbeitsmarkt den Lohnanstieg begünstigen.

Globaler Warenverkehr weiterhin beeinträchtigt

Konjunkturell gibt vor allem die Entwicklung in China Anlass zur Sorge. Dort hat die Wachstumsdynamik noch stärker als erwartet nachgelassen, seit die Führung durch regulatorische Eingriffe in einer Reihe von Branchen versucht, Fehlallokationen abzubauen und andere wirtschaftspolitische Prioritäten zu setzen. Unter der Schwäche Chinas leidet insbesondere der Exportsektor vieler Schwellenländer. Erschwerend kommt hinzu, dass hohe Infektionszahlen in Verbindung mit noch immer niedrigen Impfquoten in etlichen Ländern wie Thailand, Vietnam, Indonesien oder den Philippinen weiterhin gravierende Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung erzwingen. Die Folge sind anhaltende Störungen im weltweiten Warenverkehr mit erheblichen Auswirkungen auch auf die Industrieländer. Hier hat der industrielle Sektor im dritten Quartal kaum zu einer positiven Wirtschaftsentwicklung beigetragen. Die Unterbrechungen in den globalen Lieferketten und die daraus resultierenden Knappheiten tragen ihrerseits wesentlich zur hohen Preisdynamik bei.

Dienstleistungssektor mit gedämpften Aussichten

Die Schwäche des Industriesektors wurde durch den Dienstleistungssektor wiederum kaum kompensiert: Die Ausbreitung der Delta-Variante und Warnungen vor weiteren Infektionswellen verunsichern selbst bei hohen Impfquoten viele Menschen und bremsen deren Konsumbereitschaft, was vor allem in Sektoren wie dem Tourismus oder dem Hotel- und Gaststättengewerbe, aber auch im Freizeitbereich die Rückkehr zu den Vor-Corona-Umsatzniveaus bis auf weiteres verhindert.

Hoffen auf stärkeres Wachstum

Eine wieder positivere Wachstumsdynamik im vierten Quartal erscheint dennoch möglich. Vieles hängt auch hier wieder von der weiteren Entwicklung in China ab. Die historische Erfahrung legt nahe, dass die dortige Führung eine zu starke Abkühlung des Wachstums scheut und deshalb möglicherweise wieder stimulierende Maßnahmen ergreift. In den Schwellenländern ist zudem ein deutlicher Anstieg der Impfquoten abzusehen, was die Anfälligkeit für neue Infektionswellen und damit die Notwendigkeit von Beschränkungen zur Pandemiebekämpfung mindert. In den Industrieländern schließlich könnten weitere Länder dazu übergehen, Corona-Maßnahmen mehr oder weniger vollständig aufzuheben und den Umgang mit dem verbleibenden Infektionsrisiko den Bürgern selbst zu überlassen. Sollten sich diese Faktoren durchsetzen, wäre eine Wiederbelebung der Wirtschaft möglich, so dass die meisten Länder um den Jahreswechsel herum das Ausgangsniveau vor der Corona-Pandemie wieder erreichen könnten.

Bild: ©studio v-zwoelf – stock.adobe.com

zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

sharing is caring

Das könnte Sie auch interessieren

Sonja Steßl fordert Pflichtversicherung zur Abfederung von Naturkatastrophen-Schäden

Sonja Steßl fordert Pflichtversicherung zur Abfederung von Naturkatastrophen-Schäden

04.10.21

|

6 Min.

Darauf ist bei der Wahl des passenden Rechtsschutzes zu achten!

Darauf ist bei der Wahl des passenden Rechtsschutzes zu achten!

04.10.21

|

3 Min.

FMA: aushaftendes FX-Kreditvolumen erstmals wieder unter 10 Mrd. Euro

FMA: aushaftendes FX-Kreditvolumen erstmals wieder unter 10 Mrd. Euro

04.10.21

|

2 Min.

Merkur Versicherung setzt auch in der Unfallversicherung auf individuelle Lösungen

Merkur Versicherung setzt auch in der Unfallversicherung auf individuelle Lösungen

01.10.21

|

3 Min.

Kasko: Unfall oder Betriebsschaden?

Kasko: Unfall oder Betriebsschaden?

01.10.21

|

4 Min.

Aus Aberdeen Standard Investments wird abrdn

Aus Aberdeen Standard Investments wird abrdn

01.10.21

|

1 Min.

OVB: Neue Angebots- und Vergleichsoftware für die OVB Österreich entwickelt

OVB: Neue Angebots- und Vergleichsoftware für die OVB Österreich entwickelt

01.10.21

|

2 Min.

Digital geschützt: Die R+V CyberRisk-Versicherung für Klein- und Mittelbetriebe / Advertorial

Digital geschützt: Die R+V CyberRisk-Versicherung für Klein- und Mittelbetriebe / Advertorial

01.10.21

|

4 Min.

Piefke sucht Profis: Mehr Argumente für die Hannoversche / Partnernews

Piefke sucht Profis: Mehr Argumente für die Hannoversche / Partnernews

01.10.21

|

2 Min.

Generali Group prämiert Wiener KMU für nachhaltiges Geschäftsmodell

Generali Group prämiert Wiener KMU für nachhaltiges Geschäftsmodell

30.09.21

|

4 Min.

AssCompact Trendtage 2021 Programmheft – alle wichtigen Informationen auf einen Blick

AssCompact Trendtage 2021 Programmheft – alle wichtigen Informationen auf einen Blick

30.09.21

|

4 Min.

Dauerrabatt-Stop bei UNIQA: Abschlussprovisionen bleiben unberührt

Dauerrabatt-Stop bei UNIQA: Abschlussprovisionen bleiben unberührt

30.09.21

|

2 Min.


Ihnen gefällt dieser Beitrag?

Dann hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

(Klicken um Kommentar zu verfassen)