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„EFM strebt mit Multi-Unit-System nach flächendeckender Präsenz und Wachstum“

„EFM strebt mit Multi-Unit-System nach flächendeckender Präsenz und Wachstum“

21. März 2024

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7 Min. Lesezeit

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Im Blickpunkt

Aufsichtsratsvorsitzender Josef Graf und Vorstandsvorsitzender Wilhelm Brandstetter der EFM Versicherungsmakler AG beleuchten im Interview die Wachstumsstrategie des Unternehmens sowie seine Unterscheidungsmerkmale in Bezug auf Franchise-Systeme, Prozessoptimierung und Markenstrategie.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 3/21/2024

Die EFM konnte ihr Wachstum laut Josef Graf im Vergleich zum Markt deutlich steigern, indem sie auf ein Franchise-System anstelle einer Einkaufsgemeinschaft setze und sich durch prozessorientiertes Denken und kontinuierliche Weiterentwicklung von Unternehmen differenziere: „Dies hat in den vergangenen zwölf Jahren zu einem beeindruckenden Wachstum von 269% geführt, im Vergleich zu einer branchenüblichen Steigerung von 16%. Dieses Wachstum wurde mit unseren Franchisepartnern und nicht durch Zukäufe erreicht. Wir verdanken diese Erfolgsgeschichte nicht nur einer effektiven Prozessoptimierung, sondern auch der geschickten Integration marktüblicher Tools sowie der Entwicklung eigener Instrumente."

„Filialisierung der Franchisepartner steht im Mittelpunkt“

Die EFM hat mehr als 90 Partner bzw. Franchisenehmer und möchte künftig mit 300 EFM Standorte am Markt vertreten sein. Dabei liege der Fokus laut Josef Graf auf dem Konzept des Multi-Unit-Systems, bei dem die Filialisierung der Franchisepartner im Mittelpunkt steht: „Damit ist nicht die Anzahl der Partner entscheidend, sondern die Filialisierung selbst – also Franchisepartner mit mehreren Standorten, die einem Franchise-Partner gehören. Unsere Vision ist, dass mittelfristig 20 Franchisepartner Besitzer von 100 bis 150 Standorten werden und die restlichen 100 Franchisepartner jeweils einen Betrieb ihr Eigen nennen. Dies bereitet uns auch optimal auf das Thema Generationswechsel, sprich Verjüngung, vor.“

Wilhelm Brandstetter unterstreicht die Bedeutung der flächendeckenden Präsenz der EFM: „Mit unseren zahlreichen Standorten sind wir stets in der Nähe. Diese Nähe ermöglicht es uns, potenzielle Partner zu erreichen und über unsere Franchisepartner zuzukaufen, wobei wir gleichzeitig in der Region für unsere Kunden präsent bleiben. Ein Konzept, das sich bisher bestens bewährt hat.“

Josef Graf erklärt, dass die EFM Versicherungsmakler AG vor allem Zukäufe von Unternehmen mit einem Provisionsumsatz von 100.000 Euro bis 500.000 Euro plane: „Hier haben wir schon sehr viele Zukäufe gemacht und Erfahrungen gesammelt; insgesamt haben wir bereits 40 Akquisitionen erfolgreich begleitet. Wir führen aber auch Gespräche mit Unternehmen, die mehr als 1 Mio. Euro Provisionsumsatz verzeichnen. Zwei Drittel von den Zukäufen werden dann auch tatsächlich von unseren Franchisepartnern gekauft. Wir unterstützen unsere Partner bei Unternehmenszukäufen, indem wir sowohl bei der Bewertung als auch bei der Finanzierung behilflich sind.“

Verkauf Maklerbestand: „Wir wollen einen nahtlosen Übergang zwischen den Generationen sicherstellen“

Bei der Entscheidung, den Maklerbestand zu verkaufen, stehe das persönliche Vertrauen im Vordergrund, betont Josef Graf: „Bei uns steht das Prinzip des persönlichen Verkaufs im Vordergrund – wer auf das „cash and carry“-Modell setzt, ist bei uns falsch. Versicherungsgeschäfte sind stets von persönlichen Beziehungen geprägt und beruhen maßgeblich auf Vertrauen. Neben marktüblichen Preisen sollte der Bestand weiterhin in gute Hände gelegt werden. Optimalerweise sollten auch die bestehenden Mitarbeiter übernommen werden, da diese auch die Besonderheiten der Region kennen und die persönlichen Kontakte haben.“

Angesichts des aktuellen Interesses am Kauf von Maklerbetrieben warnt Graf vor unmoralischen Angeboten und rät dazu, sich gründlich zu informieren: „Wie umfangreich ist die Erfahrung des Unternehmens, das eine Übernahme plant? Welche Erfahrungen wurden bisher bei Integrationsprozessen gesammelt? Wer sind die Schlüsselfiguren in diesem Zusammenhang? Bei EFM betrachten wir den Geschäftsprozess über Generationen hinweg. Das bedeutet, dass wir Unternehmen nicht bloß erwerben, um sie in absehbarer Zeit weiterzuverkaufen. Unsere Absicht besteht darin, uns aktiv an Unternehmen zu beteiligen, um einen nahtlosen Übergang zwischen den Generationen sicherzustellen.“

Darüber hinaus biete die EFM ein umfassendes Ausbildungskonzept für aufstrebende Talente an: „Dank des innovativen Unikonzepts des ÖVM besteht nun auch die Möglichkeit, eine Ausbildung zum akademischen Versicherungsmakler zeitgemäß online zu absolvieren. Unser Ansatz ist es, junge Talente durch diese digitale Ausbildung zu fördern. Zu diesem Zweck haben wir 390 Studienplätze erworben und können nun durch gezielte Zuwächse jungen Maklern eine fundierte akademische Ausbildung ermöglichen. Darüber hinaus bieten wir ihnen die Chance, einen Bestand mit finanzieller Unterstützung und einer Beteiligung am Unternehmen zu erhalten. Gemeinsam mit ihnen tragen wir so aktiv zur Verjüngung der Branche bei“, erklärt Wilhelm Brandstetter. Neben der akademischen Ausbildung biete die EFM auch weitere Optionen für Weiterbildung und berufliche Entwicklung an, darunter umfassende Schulungen, Webinare, Präsenzveranstaltungen und Kongresse, die nach IDD-Richtlinien zertifiziert sind. Sowohl Frontoffice-Mitarbeiter als auch Makler können sämtliche erforderlichen IDD-Stunden über die Akademie absolvieren.

„EFM bietet umfassende Absicherungen und finanzielle Unterstützung für ihre Franchisepartner“

Die EFM biete ihren Franchisepartnern verschiedene Sicherheiten. „Wir stellen unseren Franchisepartnern eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme von 50 Mio. Euro zur Verfügung. In dieser Versicherung ist auch eine D&O-Versicherung enthalten, die Schäden bis zu 10 Mio. Euro abdeckt. Zusätzlich bieten wir eine sogenannte ‚Witwen-Klausel‘: Im Falle eines Unglücksfalls bei einem Franchisepartner ist die Familie abgesichert“, erläutert Josef Graf.

Darüber hinaus sei in den Franchise-Verträgen eine sichere Übernahme eines bestimmten Prozentsatzes des Bestands durch die vereinbarte Folgeprovision enthalten, ergänzt Wilhelm Brandstetter und erklärt: „Das bedeutet, dass der Partner im Falle eines Rückzugs seinen Bestand bis zu dem vertraglich festgelegten Prozentsatz verlässlich abgesichert hat. Zusätzlich bieten wir einen Solidaritätsfonds an. Sollte ein Franchisepartner aufgrund von Krankheit längere Zeit ausfallen, erhält er finanzielle Unterstützung durch die Franchise-Gemeinschaft.“

Foto oben v.l.n.r.: Wilhelm Brandstetter, Josef Graf und Franz Waghubinger nach dem Interview im AssCompact Mediencenter Gasometer

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