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Berghammer: Die Krise wird zu großen Umsatzeinbußen führen

Berghammer: Die Krise wird zu großen Umsatzeinbußen führen

30. März 2020

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3 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Seit zwei Wochen sind die Maklerbüros für den persönlichen Parteienverkehr geschlossen – heute startet Woche 3 nach Verordnung der Corona-Maßnahmen. Was bedeutet die Coronavirus-Pandemie für Österreichs Versicherungsmakler? AssCompact hat darüber mit Fachverbandsobmann KR Christoph Berghammer gesprochen.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 3/30/2020

Der persönliche Kundenverkehr ist für Österreichs Maklerschaft seit zwei Wochen behördlich verboten. Gibt es Reaktionen von Kolleginnen und Kollegen auf diese Maßnahme?

Unterschiedlichste Reaktionen. Dadurch, dass kein Kundenverkehr stattfindet, läuft das Neugeschäft natürlich sehr eingeschränkt. Unseren Mitgliedern ist bewusst, dass das zu richtig großen Einbußen im Umsatz führen kann.

Kommt es generell zu vermehrten Anfragen von Kolleginnen und Kollegen? Wenn ja: Welche Themen betrifft es?

Die meisten Anfragen kommen bezüglich Betriebsunterbrechung und Seuchen-BU, weil schon Ablehnungen erfolgt sind und zum Teil wieder zurückgenommen wurden, aber auch Zusagen gemacht und wieder zurückgenommen wurden. Da herrscht eine gewisse Unsicherheit, wie da von Seiten der Versicherungsindustrie vorgegangen wird.

Welche Auswirkungen haben diese Maßnahmen auf die Versicherungsbranche generell?

Die größte Problematik sehe ich in der Frage Epidemie-Gesetz versus Covid-19-Verordnung. Man weiß derzeit offenbar nicht ganz genau, in welche Richtung man die Bedingungen auslegt. Aber warten wir ab, wie sich die Versicherungsindustrie entscheiden wird. Falls es bei Ablehnungen bleibt, wird es sicher zu OGH-Entscheidungen kommen.

Wie sehen Sie die wirtschaftlichen Folgen dieser Maßnahmen für Österreichs Maklerschaft?

Das ist im Moment noch schwer zu sagen. Wir sind zum Glück in der Situation, dass wir größtenteils Folgeprovisionen haben und unser Umsatz im Vergleich zu vielen anderen Branchen nicht auf Null fällt. Wir werden sicher Einbußen haben, aber es großteils erst in ein oder zwei Jahren merken. Im Firmengeschäft in der Haftpflicht gehe ich davon aus, dass es zu einer Prämienreduktion zwischen 20 bis 40% und damit auch zu einer Reduktion der Provisionen kommen wird.

Die Maßnahmen betreffen auch die Weiterbildungsverpflichtung, Präsenzseminare sind ja derzeit verboten. Gibt es Bestrebungen von Seiten des Fachverbands für eine Lockerung der Bestimmungen für das Jahr 2020 – etwa die Ausweitung der Möglichkeit von Webinaren?

Ich bin seit zwei Wochen mit dem Wirtschaftsministerium in Kontakt. Sobald es allfällige Änderungen gibt, werden wir unsere Mitglieder umgehend informieren.

Eine zweite Problematik ergibt sich dadurch, dass wir im Homeoffice arbeiten und nur mehr im digitalen Vertrieb tätig sind. Was die Beratungsverpflichtungen nach IDD betrifft, sind wohl einige Kollegen daheim nicht so ausgestattet wie im Büro. Diese Verpflichtungen einzuhalten, ist schwierig.

Was bedeutet die Corona-Krise für die Kundenbeziehungen?

Gerade jetzt sollten wir als Makler unsere Kunden intensiv und positiv betreuen. Auch bei uns im Büro werden beispielsweise Firmenkunden kontaktiert und nach Umsatzeinbußen und notwendigen Änderungen bzw. Einsparungsmöglichkeiten gefragt. Die Beratung geht in die andere Richtung – nämlich in Richtung Reduktion ohne Panik zu verbreiten. Es ist eine Zeit, in der man als Makler nah beim Kunden sein sollte und die Beziehung aufgrund der Krise aber nicht leiden muss.

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