zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

FMA-Aufsichtskonferenz: Finanzwirtschaft trotz Rezessionsängsten stabil und krisenfest aufgestellt

(Bild: © PaTrixs - stock.adobe.com)

FMA-Aufsichtskonferenz: Finanzwirtschaft trotz Rezessionsängsten stabil und krisenfest aufgestellt

24. Oktober 2023

|

4 Min. Lesezeit

|

Recht & Wissen

„Risiko. Regulierung. Resilienz.“ Unter diesem Generalthema diskutierten im Messe Wien Congress Center Spitzen aus Politik und Wirtschaft, Regulierung und Aufsicht, Wissenschaft und Forschung auf der 14. Aufsichtskonferenz der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) die aktuelle Lage auf den Finanzmärkten sowie die großen Herausforderungen, die auf die Finanzwirtschaft zukommen.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 10/24/2023

Neben dem Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, gaben unter anderen Dominique Laboureix, Vorsitzender der europäischen Abwicklungsbehörde SRB, sowie John Berrigan, Chef der „Generaldirektion Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Kapitalmarktunion“ (DG FISMA) der Europäischen Kommission, Diskussionsimpulse. Der Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), Gabriel Felbermayr, skizzierte die ökonomische Entwicklung des Finanzmarktes und Finanzminister Magnus Brunner arbeitete in einer Grußadresse die politischen Akzente, die die Regierung auf dem Finanzmarkt Österreich setzt, heraus.

FMA-Vorstand: Fragile geopolitische Lage sorgt die Finanzmärkte

Der FMA-Vorstand, Helmut Ettl und Eduard Müller, schätzte in seinem Statement die aktuelle wirtschaftliche Lage als sehr herausfordernd ein:

"Inflationsschock, abrupte Zinswende und stark eintrübende Konjunkturaussichten weltweit befeuern Rezessionsängste in Europa und in Österreich.“"

Überdies werde gerade die weltwirtschaftliche Ordnung neu gezeichnet, mit einer starken Polarisierung zwischen China und den westlichen Industriestaaten. Und über allem schwebe das Damoklesschwert massiver kriegerischer Auseinandersetzungen: der russische Angriffskrieg in der Ukraine, die explosive Lage im Nahen Osten nach dem barbarischen Terrorakt der Hamas in Israel. „Die geopolitische Lage ist extrem angespannt, unsicher und fragil. Das ist Gift für die Realwirtschaft und die Finanzmärkte,“ so der Vorstand der FMA. Selten zuvor habe sich das Mantra der Aufseher, `Nach der Krise ist vor der Krise!´, so dramatisch bestätigt wie in den vergangenen Jahren: Globale Finanzkrise, Europäische Staatsschuldenkrise, COVID-Krise und nun die gravierenden geopolitischen Krisen.

Helmut Ettl und Eduard Müller:

"Die gute Nachricht: Österreichs Finanzwirtschaft hat in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben gemacht. Sie ist auf die großen Herausforderungen gut vorbereitet. Altlasten wurden bereinigt, die Kapitalbasis signifikant verbessert."

Auch Regulierung und Aufsicht seien gestärkt aus den Krisen hervorgegangen. Neben den geopolitischen und konjunkturellen Herausforderungen dürfe aber auch auf die strukturellen Herausforderungen, wie den Kampf gegen den Klimawandel durch den Umbau des Wirtschaftsmodells zu mehr Nachhaltigkeit sowie die technologischen Umwälzungen durch die Digitalisierung, nicht vergessen werden.

Konferenz-Umfrage: Geopolitische Risiken das dominante Thema

Eine Umfrage unter den Konferenz-Teilnehmern zu den größten Risiken und Herausforderungen auf den Finanzmärkten bestärkte die Neuordnung der Prioritäten im Vorjahr. Dominierten in den Jahren davor vor allem das Niedrigzinsumfeld, die Angst vor einer Staatsschuldenkrise sowie operationelle Risiken wie IT- und Cyber-Gefahren sowie Geldwäscherei als größte Herausforderungen für den Finanzsektor, so liegen auch heuer wieder die sich verschärfenden geopolitischen Risiken mit 39,3% der Nennungen an der Spitze des Rankings. Die Zinswende (26,9%), die operationellen Risiken (13,9%) sowie die Angst vor einer Immobilienblase (7,6%) folgen auf den Plätzen. Der Kampf gegen den Klimawandel und für mehr Nachhaltigkeit spielen in der Finanzwirtschaft hingegen nach wie vor eine eher untergeordnete Rolle (3,3%), eine Angst vor einer neuen Staatsschuldenkrise treibt hingegen über die Jahre relativ konstant jeden Zehnten um.

zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

sharing is caring

Das könnte Sie auch interessieren

Versicherungsvertragsrecht: Rohrbruch innerhalb des Pufferspeichers

Versicherungsvertragsrecht: Rohrbruch innerhalb des Pufferspeichers

24.10.23

|

3 Min.

PwC-Dialog über die drei Szenarien für die neue Arbeitswelt

PwC-Dialog über die drei Szenarien für die neue Arbeitswelt

24.10.23

|

3 Min.

Gesundheit am Arbeitsplatz: Was ist zu tun?

Gesundheit am Arbeitsplatz: Was ist zu tun?

23.10.23

|

3 Min.

Aktuelles Urteil: Versicherer darf bei Mieter des Versicherungsnehmers nicht regressieren

Aktuelles Urteil: Versicherer darf bei Mieter des Versicherungsnehmers nicht regressieren

23.10.23

|

4 Min.

VersicherungsKurier – Trendtag-Aktion verlängert!

VersicherungsKurier – Trendtag-Aktion verlängert!

23.10.23

|

3 Min.

Versicherer darf sich bei Mieter des VN nicht regressieren

Versicherer darf sich bei Mieter des VN nicht regressieren

23.10.23

|

4 Min.

ÖVT: Überfordert ein Verkehrsunfall ein prominentes Leasingunternehmen?

ÖVT: Überfordert ein Verkehrsunfall ein prominentes Leasingunternehmen?

20.10.23

|

3 Min.

Topmanager fordern KI-Einbindung in unternehmerische und politische Entscheidungen

Topmanager fordern KI-Einbindung in unternehmerische und politische Entscheidungen

20.10.23

|

1 Min.

DWS: EZB bleibt länger auf restriktivem Kurs

DWS: EZB bleibt länger auf restriktivem Kurs

20.10.23

|

2 Min.

Schadensymposium 2023: Leistungsprüfung in der Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung

Schadensymposium 2023: Leistungsprüfung in der Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung

19.10.23

|

6 Min.

FMA-Inforeihe „Reden wir über Geld“: Wie sich Verbraucher vor „Phishing“ schützen können

FMA-Inforeihe „Reden wir über Geld“: Wie sich Verbraucher vor „Phishing“ schützen können

19.10.23

|

1 Min.

Bank- und Versicherungskundenstudie: Service stagniert – Wenig Interesse für Kunden-Feedback

Bank- und Versicherungskundenstudie: Service stagniert – Wenig Interesse für Kunden-Feedback

19.10.23

|

5 Min.


Ihnen gefällt dieser Beitrag?

Dann hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

(Klicken um Kommentar zu verfassen)