AssCompact Gewerbeversicherungssymposium 2024: Der Fotorückblick

"Das Gewerbesymposium 2024 richtet den Fokus auf die Risiken und Potenziale für die österreichische Wirtschaft und die damit verbundenen Herausforderungen für den ungebundenen Vertrieb. Fünf Experten aus den Bereichen Recht und Versicherung erläutern verschiedene Beratungsansätze und mögliche Haftungsszenarien bei der Beratung. Dazu gehören zwei rechtliche Themen mit neuen Herausforderungen und Chancen, sowie zwei fachspezifische Themen. Außerdem wird ein Thema behandelt, das Einblicke in die Wissenschaft über Nachhaltigkeit und deren Auswirkungen auf die Versicherungsbranche bietet", erläuterte Dr. Helmut Tenschert, Versicherungsexperte und unabhängiger zertifizierter Bildungsträger und Moderator des Gewerbesymposiums 2024.

Den Auftakt machte Rechtsanwalt DDr. Alexander Hasch mit dem Thema „Die Flexco - eine neue Gesellschaftsform für Versicherungsmakler? Gesetzesaufbau - Bedeutung - Vor- und Nachteile“. Dabei sprach Hasch über das am 01.01.2024 in Kraft getretene Gesetz zur Einführung der neuen Gesellschaftsform „Flexible Kapitalgesellschaft“ (FlexCo), die Elemente der GmbH sowie der AG miteinander vereint und gab einen Überblick zu den Neuerungen und Erleichterungen, die die FlexCo mit sich bringt.

Der Fachgruppenobmann der oberösterreichischen Versicherungsmakler Johann Mitmasser besprach in seinen Vortrag „Herausforderungen in der Aus- und Weiterbildung bei der Versicherungsvermittlung – Alles anders?“, welche Neuerungen es in der Befähigungsprüfungsordnung (BPO), die ab 1. Juli in Kraft tritt, gibt und ging dabei besonders auf die Themen Organisationsaufwand, Compliance Regelungen, Maklerprüfung NEU, Auswirkungen auf die Haftung und Verschärfte Rechtsprechung ein.(AssCompact berichtete …)

Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit dem Vortrag von Haftpflicht-Experte Mag. Thomas Herndlhofer, Leiter des Competence Center Liability und Financial Lines des Versicherungsmaklers GrECo, zum Thema „Die Betriebshaftpflichtversicherung im Wandel - Klauseln im Wandel der Zeit: Von Deckungserweiterungen zu Deckungsausschlüssen.“ Herndlhofer behandelte in seinem Vortrag verschiedene Aspekte der Vermögensschadenhaftung und Versicherungsklauseln und beleuchtete insbesondere Probleme mit Vermögensschaden-Klauseln, die oft als Erfüllungssurrogate bezeichnet werden. Er hinterfragte auch den Sinn solcher Klauseln, wenn sie so eng ausgelegt werden, dass sie kaum Schutz bieten.
Des Weiteren sprach Herndlhofer über die zunehmende Berücksichtigung immaterieller Schäden in Gesetzen und die damit verbundenen Herausforderungen für Versicherungsnehmer.
Der Experte hob zudem hervor, dass der Versicherungsmarkt schneller auf Risikoänderungen reagieren sollte und plädierte für einen stärkeren Fokus auf Schadenprävention und Risikomanagement, um Versicherbarkeit zu erhalten und neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen. „Versicherungsmakler spielen eine wichtige Rolle bei der Beratung von Unternehmen und der Identifizierung von Risiken. Dies erfordert einen umfassenden Marktüberblick und ein ständiges Bewusstsein für Veränderungen in Haftungsrisiken aufgrund von Geschäftsanpassungen, technologischem Fortschritt und Gesetzesänderungen. Diese Herausforderung birgt zugleich Chancen für Versicherungsmakler, indem sie Unternehmer auf potenzielle Risiken aufmerksam machen und ihnen geeignete Versicherungslösungen vorschlagen können, was langfristig zu zufriedenen Kunden führt“, so Herndlhofer.

Christoph Zauner, Leiter Corporate und Retail bei der Generali Versicherung AG, sprach über die zunehmenden Risiken im Zusammenhang mit der Elektrifizierung. "Dynamische Veränderungen in Bereichen wie Mobilität und die Nutzung von E-Mobilität und Photovoltaikanlagen schaffen neue Risiken", so Zauner und hob hervor, dass die Digitalisierung unseren Alltag verändert und die Abhängigkeit von Elektrizität erhöht, was ein proaktives Risikomanagement erforderlich macht. Er identifizierte neue Gefahrenszenarien wie erhöhte Unfallrisiken durch E-Scooter und E-Bikes sowie das Risiko von Cyberangriffen auf Unternehmen. Zauner betonte die Bedeutung der Erkennung von Gefahrenpotenzialen und der proaktiven Bereitstellung von Lösungen. Vor allem Prävention spiele in der Versicherungswirtschaft mittlerweile eine wichtige Rolle: „Die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen und Assistance-Leistungen wird in der Versicherungswirtschaft stark steigen. Ich sehe hier vor allem großes Potenzial in den Bereichen Cyber, Unfall und Gebäude. Jeder Schaden, den wir gemeinsam mit unseren Kund_innen vermeiden können, bewahrt vor Unannehmlichkeiten, negativer Reputation, psychischer Belastung sowie gesundheitlicher Beeinträchtigung.“

Den letzten Vortrag hielt Mag. Dr. Christian Kozina-Voit, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Nachhaltiges Wirtschaften sowie Lektor an der Karl-Franzens-Universität Graz und an der TÜV Austria Akademie, zum Thema „Neue Risiken mit Auswirkungen auf Gewerbeversicherungen - Nachhaltigkeitsberichte - EU-Taxonomie – Lieferketten“. Dabei sprach er über die Auswirkungen der CSRD-Richtlinien und der EU-Taxonomie-Verordnung auf Unternehmen. Ab 2025 bzw. 2026 müssen Unternehmen gemäß diesen Richtlinien Angaben zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit machen. Die CSRD-Richtlinie wurde eingeführt, um strengere Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu stellen. Unternehmen müssen detaillierte Erklärungen abgeben und extern überprüfen lassen. Die EU-Taxonomie-Verordnung erfordert zusätzliche Angaben zur ökologischen Nachhaltigkeit. Unternehmen könnten für Verstöße entlang der Lieferkette haftbar gemacht werden.

„Die CSRD- und EU-Taxonomie-Richtlinien stellen Unternehmen vor neuen Haftungsfragen und können zu Bußgeldern, Schadenersatzansprüchen und Reputationsverlusten führen. Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder tragen eine besondere Verantwortung und können im Falle von Fehlern sogar strafrechtlich belangt werden“, so Kozina-Voth und riet: „Um diesem Haftungsrisiko vorzubeugen, sollten Unternehmen eine klare Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen und sicherstellen, dass sie allen gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen.“

Der Gewinner ist …

Am Schluss fand die bereits traditionelle Verlosung von Preisen statt. Platz 3 ging an Marc Zickbauer mit einem Buch von Steffen Ritter und Platz 2 an Mag. Birgit Wieser, mit einem Gutschein für das AssCompact Schadensymposium 2024. Der Hauptpreis, ein Invent-Gutschein im Wert von 400 Euro, ging an Chrsitoph Pankl.

ONLINE Gewerbesymposium von 12. bis 14. März 2024

Zusätzlich bietet AssCompact das Gewerbeversicherungssymposium digital an. Aufgeteilt auf den 12., 13. und 14. März jeweils ab 11 Uhr können Sie alle Vorträge über AssCompact Live TV sehen – mit anschließenden Wissenstests zur Erlangung der IDD-Weiterbildungsstunden.

Für Vermittler und Sponsor-Partner des AssCompact Gewerbeversicherungssymposiums gilt der reduzierte Preis in Höhe von EUR 190,- zzgl. MwSt. Wenn Sie kein Vermittler oder Sponsor-Partner des AssCompact Gewerbeversicherungssymposiums sind gilt der Normalpreis in Höhe EUR 380,- zzgl. MwSt.

Hier geht’s zur Anmeldung des ONLINE Gewerbesymposiums 2024 …

Hier geht’s um Programm des ONLINE Gewerbesymposiums 2024 …