zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

Lloyd’s: die größten Gefahren für Großstädte

Lloyd’s: die größten Gefahren für Großstädte

11. November 2015

|

3 Min. Lesezeit

|

News-Management & Wissen

Der Londoner Versicherungsmarkt Lloyd‘s hat mit den „City Risk Index“ die größten Gefährdungen für 301 Großstädte ermittelt.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 11.11.2015

Das Wort „Risiko“ erlangt eine völlig neue Dimension, wirft man einen Blick auf den „Lloyd’s City Risk Index“. Der weltweit führende Spezialversicherung- und Rückversicherungsmarkt hat erstmals die Gefährdung der Wirtschaftsleistung in 301 Großstädten anhand von 18 Bedrohungsszenarien durch Menschen oder die Natur über einen Zeitraum von zehn Jahren erfasst.

Das Ergebnis: Von einem Gesamt-BIP von 373 Billionen US-Dollar, das für 301 Städte zwischen 2015 und 2025 prognostiziert wird, sind insgesamt 4,6 Billionen US-Dollar durch die angezeigten Bedrohungen gefährdet. Dabei stellen sich drei Trends in der globalen Risikolandschaft heraus:

1. Aufstrebende Volkswirtschaften tragen mehr als 70% des gesamten BIP-Risikos, wobei deren Städte besonders durch Naturkatastrophen gefährdet sind. Allein Erdbeben machen etwa in Lima und Teheran mehr als 50% des gesamten BIP-Risikos aus.

2. Von Menschen verursachte Risiken gewinnen zunehmend an Bedeutung. Allein Börsencrashs, Cyberangriffe, Stromausfälle und Atomunfälle werden mit fast einem Drittel aller BIP-Gefährdungen in Verbindung gebracht. Börsencrashs machen fast ein Viertel aller potentiellen Verluste von Städten aus.

3. Neue Risiken wie Cyberangriffe, Humanpandemien, Pflanzenepidemien und Sonnenstürme üben ebenfalls wachsenden Einfluss aus. Insgesamt sind sie für fast ein Viertel aller BIP-Gefährdungen verantwortlich.

Das sind die Top-5-Risiken:

1. Börsencrash

2. Humanepidemie

3. Stürme

4. Erdbeben

5. Hochwasser

Städte mit hohen Aktivwerten sind nach absoluten Zahlen finanziell am meisten bedroht. Taipei, Tokio, Istanbul und Osaka sind beispielhaft für Städte mit einer Kombination aus hohem Wirtschaftswert und hoher Gefährdungsstufe. Dasselbe gilt für Los Angeles und New York, wo ein beträchtliches neues Risiko durch Cyberangriffe entstanden ist. In Hongkong und Shanghai sind Pandemien ein zusätzliches Risiko.

Diese Städte führen das Risk-Ranking an:

1. Taipei

2. Tokyo

3. Seoul

4. Manila

5. New York

Lloyd’s schlägt auch konkrete Anknüpfungspunkte für die Versicherungsbranche vor. Wie schnell sich eine Stadt nach einer Katastrophe erholt, ist die Schlüsselkomponente für das Gesamtrisiko. Versicherungen spielen eine wichtige Rolle bei der wirtschaftlichen Erholung und Minderung von Katastrophenfolgen – denn Versicherungszahlungen sind nach einer Katastrophe die Hauptquelle für Kapitalspritzen. Investitionen in Risikomanagementmaßnahmen, einschließlich verstärkter Inanspruchnahme von Versicherungen, könnten die wirtschaftlichen Verluste abschwächen, die mit allen Gefahren verbunden sind – ganz gleich ob durch Mensch oder Natur verursacht. Laut Lloyd’s sei es möglich, ungefähr die Hälfte des gesamten BIP-Risikos in allen Städten durch eine Verbesserung von Infrastrukturaspekten und Krisenmanagement abzusichern.

zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

sharing is caring

Das könnte Sie auch interessieren


Ihnen gefällt dieser Beitrag?

Dann hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

(Klicken um Kommentar zu verfassen)