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IDD-Gesetzesentwurf: Österreichs Politik am Zug

IDD-Gesetzesentwurf: Österreichs Politik am Zug

03. September 2018

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5 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Die IDD-Umsetzung und der Maklervertrieb in der digitalen Welt standen beim 13. Alpbacher ExpertInnentreffen der Versicherungsmakler im Fokus. Der ausstehende Begutachtungsentwurf für die Gewerbeordnungsnovelle sei intern fertig und liege derzeit bei den zuständigen Politikern, berichtete Stefan Trojer vom Wirtschaftsministerium.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 9/3/2018

Christoph Berghammer, MAS, Fachverbandsobmann der Versicherungsmakler, sagte, dass bei der IDD-Umsetzung durch intensive Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern im Vorfeld viele Punkte konstruktiv geklärt werden konnten. Trotzdem gebe es noch Bereiche, in denen Uneinigkeit herrscht: „Wir Versicherungsmakler erwarten uns, dass alle Berufsgruppen, für die die IDD zutrifft, ein klares Bekenntnis zur Weiterbildung geben. Hier gibt es noch Uneinigkeit was die verpflichtende Weiterbildung betrifft. Ebenso sollte der Bereich Statusklarheit keine Interpretationsmöglichkeiten offen lassen.“ Für den Fachverband der Versicherungsmakler müsse die Statusklarheit auch im Bereich der Vermögensberater gewährleistet sein.

IDD – Umsetzung und wichtige Neuerungen

Ministerialrat MMag. Stefan Trojer erklärte, dass die Umsetzung der IDD in österreichisches Recht in Gang sei. Wann der Gesetzesentwurf aus dem Bundesministerium veröffentlicht werde, konnte er nicht sagen. Wesentliche Neuregelungen sind laut Trojer die verpflichtende Weiterbildung von 15 Stunden jährlich sowie die Statusklarheit – also die klare Unterscheidung zwischen Versicherungsmakler und Versicherungsagent.

Die Ausbildungsinhalte im Rahmen der Weiterbildung werden von den jeweiligen Fachorganisationen festgelegt. Ebenfalls entsprechend definiert wurden im Zuge der IDD die neuen Compliance- und Wohlverhaltensregeln im Versicherungsvertrieb. „Die Interessen des Kunden sowie dessen Wünsche und Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt. Dies soll nicht nur am Point of Sale gelten sondern über den gesamten Produktlebenszyklus so verstanden werden“, brachte es Dr. Ludwig Pfleger von der Finanzmarktaufsicht auf den Punkt.

Der Maklervertrieb in der digitalen Welt

Über „Pioniergeist und Geschäftserfolg – Der Makler als Game Changer“ referierte Versicherungsexperte Mag. Hermann Fried. Die Geschwindigkeit und hohe Dynamik der Onlinemärkte sowie die hohe Skalierbarkeit und Reichweite bieten jedem Unternehmen Möglichkeiten zu enormem Wachstum. Fried rät den Versicherungsmaklern, die digitale Kompetenz im Unternehmen zu stärken, digitale Geschäftsmodelle aufzubauen oder sich durch Kooperationen in das bestehende Geschäftsmodell zu integrieren.

Interessante Zahlen präsentierte Werner Panhauser, Vorstand der Helvetia Versicherungen AG, aus der Studie „Generation Online – Ziele, Sorgen und Versicherungsverhalten“. Auch die Digital Natives, jene Generation, die mit der Digitalisierung aufgewachsen ist, möchten trotz Onlinevertrieb einen persönlichen Ansprechpartner (54%) und sind prinzipiell dem Versicherungspartner treu. 59% vertrauen bei der Auswahl auf Empfehlungen und 41% nutzen Vergleichsangebote.

Spagat zwischen analogem und digitalem Vertrieb

Für Allianz-Vertriebsvorstand Mag. Werner Müller decken sich die Zahlen mit den selbst gemachten Erfahrungen. Er zeigte einen Weg auf, wie der Spagat zwischen analogem und digitalem Versicherungsvertrieb gelingen kann. Es liege klar auf der Hand, dass Kunden maßgeschneiderte Angebote und trotzdem eine große Auswahl haben möchten. Vor allem kurze Reaktionszeiten sowie unmittelbare Kontaktaufnahme und eine gewisse Unabhängigkeit von Zeit, Raum und Technologien sind wichtige Parameter, die der Kunde von morgen als gegeben sieht.

Digitale Unterstützung für Makler

Dass die Digitalisierung dem Kunden aber auch dem Versicherungsmakler einen Mehrwert bietet, stand für Dr. Klaus Koban, Koban Südvers Group Austria, außer Frage. Der digitale Kunde erhält flexible, individuelle Versicherungslösungen sowie eine rasche digitale Umsetzung bei allen Fragen. Zudem kann die digitale Unterstützung der Beratungsprozesse eine win-win-Situation für alle Beteiligten darstellen. „Die persönliche Beratung kann aber speziell im Firmen- und Industriekundengeschäft nicht ersetzt werden“, so Dr. Koban abschließend.

Das 13. ExpertInnentreffen der Versicherungsmakler wurde mit einer systematischen Aufstellungsarbeit von Peter Klein zum Thema „Was macht die Digitalisierung mit unserem Bewusstsein? – eine Annäherung durch kollektive Bewusstseins-Aufstellung“ abgerundet.

Foto (v.l.): Fachverbandsobmann-Stv. Akad.Vkfm. Gunther Riedlsperger, Ing. Mag. Thomas Tiefenbrunner, Ing. Dr. Franz Fischler (Präsident des Europäischen Forum Alpbach), Fachverbandsobmann Christoph Berghammer, MAS, Obmann-Stv. KommR Rudolf Mittendorfer (©Fachverband der Versicherungsmakler)

Foto Gebäude: ©Matthias Sedlak

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