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Berufsunfähigkeit: Das am meisten unterschätzte Risiko

Berufsunfähigkeit: Das am meisten unterschätzte Risiko

30. September 2022

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7 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Mag Willi Bors ist seit sechs Jahren Direktor Österreich der Dialog Lebensversicherungs-AG. Worauf er rückblickend in diesen – teils sehr herausfordernden – Jahren besonders stolz ist, warum eine private Berufsunfähigkeitsversicherung unerlässlich ist und wie er eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Versicherer und Vermittler definieren würde, erklärt Willi Bors im Interview.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 9/30/2022

Als Willi Bors 2016 als Direktor bei der Dialog Österreich anfing, war nur eine Key Account Managerin an Bord. Doch innerhalb kurzer Zeit gelang es ihm, hervorragende Vertriebler mit ausgeprägten Kenntnissen in der Biometrie für die Dialog zu begeistern. „Gemeinsam haben wir unsere starke Position innerhalb unserer Gesellschaft und im österreichischen Markt aufgebaut: Die Hälfte der Dialog-Beitragseinnahmen in Leben wird in Österreich generiert, in der Ablebensversicherung, unserem Hauptgeschäftsfeld, sind wir mit einem Marktanteil von rund 30% klarer Marktführer“, informiert Bors.

Die deutsche „Dialog-Mutter“ feiert heuer das 50-jährige Bestehen und blickt auf eine sehr erfolgreiche Geschichte zurück. Auch das aktuelle Geschäftsjahr 2022 entwickelt sich für die Dialog in Österreich trotz aktuell schwieriger politischer und wirtschaftlicher Lage gut. „Dank unserer starken Stellung bei den Maklern, Finanzdienstleistern und Agenten und der laufenden Optimierung unserer Produkte und Services können wir unser Geschäft auch im Jubiläumsjahr weiter ausbauen. Erfreulich ist, dass wir in dem noch zarten Pflänzchen der Berufsunfähigkeitsversicherung gegen den Markttrend deutliche Zuwächse erzielen können.“

„Politik, Versicherungswirtschaft und Konsumentenschutz müssen sich klar für die private Berufsunfähigkeitsversicherung aussprechen“

Von allen biometrischen Risiken wird in Österreich das Risiko Berufsunfähigkeit am meisten unterschätzt. Der Staat tue nichts dazu, das Risikobewusstsein zu schärfen, die Vermittler manchmal zu wenig,so Bors. Die Marktdurchdringung von rund 5% sei eindeutig zu wenig. Das liege hauptsächlich daran, dass es in Österreich noch eine gesetzliche Pensionsregelung für Berufsunfähigkeit und Invalidität gibt, von der die Bevölkerung irrigerweise glaube, hinreichend geschützt zu sein, ist sich Bors sicher und sagt weiter: „Das Gegenteil ist der Fall: Die Leistungen sind unzureichend, die Zuerkennung wird immer mehr eingeschränkt. Durch das Sozialrecht-Änderungsgesetz 2021 ist der Zugang zur staatlichen Rente aufgrund von Berufsunfähigkeit deutlich eingeschränkt. Politik, Versicherungswirtschaft, Vermittler und Konsumentenschützer sind aufgerufen, sich klar für die private Berufsunfähigkeitsversicherung auszusprechen.“

„Junge Leute sind auf einen Berufsunfähigkeitsschutz besonders angewiesen“

Vor allem junge Leute seien auf einen zuverlässigen Berufsunfähigkeitsschutz in besonderem Maße angewiesen, fehlen ihnen doch in aller Regel die finanziellen Reserven, um im Ernstfall darauf zugreifen zu können, so Bors. Sie profitieren zusätzlich davon, dass die Gesundheitsprüfung meist keine Probleme bereitet: „Die Dialog hat einen überzeugenden Weg gefunden, um jungen Menschen den Zugang zur Berufsunfähigkeitsversicherung zu ermöglichen“, so Bors. „Unser Tarif SBU-solution® ist altersabhängig und damit immer risikoadäquat kalkuliert. So kommen junge Leute zu einem vollwertigen Berufsunfähigkeitsschutz gegen äußerst günstige Prämien. Mit den Jahren steigen diese moderat an, doch steht dies im Zusammenhang mit der allgemeinen Einkommensentwicklung. Ein Umstieg in den konstant kalkulierten Tarif SBU-professional ist jederzeit zur Hauptfälligkeit möglich.“

„Kompetenz auf Augenhöhe“

Das Motto der Dialog für die Zusammenarbeit mit ihren Vertriebspartnern lautet „Kompetenz auf Augenhöhe“. Dabei wird laut Bors von beiden Seiten ein fachkompetenter Dialog geführt: „Wir führen die Gespräche transparent, offen, ehrlich und ohne Umschweife und streben damit immer die bestmögliche Lösung an.“

Zudem sieht Bors einen Trend zu größeren Einheiten, Kooperationen, Pools und Haftungsdächern bei Versicherungsmaklern. „Dennoch haben alle Formen ihre Berechtigung und Perspektiven. Unsere Hauptzielgruppe ist nach wie vor der klassische Makler und Finanzdienstleister, aber wir schließen niemanden aus. Zu unseren Partnern gehören kleine Vertriebspartner bis hin zu den großen Zusammenschlüssen.“

„Versicherungen wird es immer geben“

Generell sieht der Dialog-Direktor die die Zukunft der Versicherungswirtschaft als zukunftssicher: „Versicherungen wird es immer geben. Allerdings weicht die kollektive Absicherung von Risiken entgegen dem ursprünglichen Versicherungsgedanken immer mehr einer Vereinzelung der Risikoabsicherung. Zukünftig werden vermehrt ursprünglich versicherungsfremde Unternehmen eindringen, Start-ups und Anbieter digitaler Lösungen werden eine größere Rolle spielen. Serviceversicherer wie die Dialog werden ihre Marktbedeutung behalten, besonders dann, wenn es um beratungsintensive Versicherungen wie die Biometrie geht.“

„Die spezifische Positionierung verleiht unserem Angebot in unsicheren Zeiten eine besondere Attraktivität“

Umfragen zeigen, dass aufgrund der Teuerungsraten auch bei Versicherungen gespart wird, andererseits wird erwartet, dass besonders in unsicheren Zeiten der Blick auf Absicherung geschärft wird. Auch Bors sieht trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten auch Chancen: „Die Dialog ist ein Lebensversicherer, ihre Produkte dienen der Vorsorge gegen Tod, Krankheit und Unfall. Diese spezifische Positionierung verleiht dem Angebot gerade in unsicheren Zeiten eine besondere Attraktivität. In der Anfangszeit der Corona-Krise war im Maklermarkt eine allgemeine Zurückhaltung bei Vertragsabschlüssen zu beobachten. Dieser kurzfristige Trend hat sich sehr bald ins Gegenteil verkehrt, das Bedürfnis nach guter Vorsorge wächst. Wir sind daher mit der geschäftlichen Entwicklung zufrieden, heuer besonders mit der Berufsunfähigkeitsversicherung.“

Das ganze Interview lesen Sie in der AssCompact Oktober-Ausgabe!

Foto oben v.l.n.r.: AssCompact Herausgeber Franz Waghubinger im Interview mit Mag. Willi Bors, Dialog Lebensversicherungs-AG

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