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5 Schritte, um als Versicherer die Daten-Kostenfalle zu umgehen

5 Schritte, um als Versicherer die Daten-Kostenfalle zu umgehen

05. Februar 2024

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6 Min. Lesezeit

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Recht & Wissen

René Schoenauer, Director Product Marketing EMEA bei Guidewire gibt Tipps, wie Versicherer trotz steigender Datenmengen den Überblick behalten und weiterhin wachsen können.

Artikel von:

Rene Schoenauer

Rene Schoenauer

Director Product Marketing EMEA bei Guidewire

Die Integration von IoT (Internet of Things) und Telematik in Versicherungsprodukten hat zweifellos das Potenzial, das Geschäftsmodell von Versicherern zu verändern. Diese Technologien ermöglichen es Versicherern, mehr datengesteuerte Ansätze zu verfolgen, um Tarife und Policen anzubieten, die genauer auf das individuelle Verhalten und die Bedürfnisse der Versicherungsnehmer zugeschnitten sind. Dies kann zu einer verbesserten Risikobewertung und zu mehr personalisierten Tarifen führen. Allerdings fließen auch zusätzliche Kosten und Herausforderungen in die Umsetzung solcher Technologien ein, wie die Beschaffung von IoT-Geräten und -Infrastruktur, die Datenübertragung, -speicherung, -schutz, -sicherheit, -analyse, ebenso wie Schulungen, Compliance und Regulierung. Diese datenbezogenen Kosten machen laut McKinsey inzwischen einen großen Teil der Gesamt-IT-Kosten eines Versicherers aus und können deshalb das Wachstum bremsen. Das ist gerade in Zeiten der Inflation, die steigende Schadenkosten vorantreibt, ein Drahtseilakt. Darum sollten Versicherer einige konkrete Schritte ins Auge fassen, um weiterhin profitabel zu bleiben und wachsen zu können.

1. Überprüfung der Data-Governance-Strategie

In einem ersten Schritt sollten Versicherer die Gesamtstrategie für ihre Datennutzung betrachten. Der weit verbreitete „Data first“-Ansatz, bei dem die Datensammlung und -analyse Vorrang hat, kann wertvolle Ressourcen binden und einen Mehraufwand bedeuten. Die kosteneffektivere Variante wäre, ausschließlich die Daten zu nutzen und auszuwerten, welche die Geschäftsziele unterstützen. Möchte ein Versicherer beispielsweise die Customer Journey verbessern, könnte er sich auf die Daten fokussieren, die mit der Abwanderung von Kunden zusammenhängen. Wenn ein Versicherer seinen konkreten Datenbedarf kennt, kann er die kostspielige Erfassung, Bearbeitung und Speicherung in irrelevanten Bereichen vermeiden. So vermeidet man es, Daten, die nicht auf die Geschäftsziele ausgerichtet sind, kostspielig zu erfassen und zu analysieren.

2. Optimierte Datenerfassung im Versicherungswesen

Als Nächstes lohnt ein Blick auf die Datenquellen von Dritten wie etwa Marktforschungsunternehmen – sind diese für die Geschäftsziele entscheidend? Ansonsten können auch diese teils unnötigen und teuren Feeds sowie langfristige Zugriffsrechte reduziert werden. Stattdessen lassen sich interne Daten noch effektiver und zielgerichteter nutzen. Zudem können ungenutzte, veraltete oder gar irrelevante Daten entfernt werden, um die Datenmenge noch weiter zu reduzieren.

3. Kostensenkung bei der Datenverarbeitung

Sind die Unternehmensziele erst einmal definiert und die Daten erfasst, ist es nötig, diese korrekt und so effizient wie möglich zu verarbeiten. Einige Prozesse könnten beispielsweise bereits automatisiert oder der Workflow rund um die Datenverarbeitung optimiert werden. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, einen Blick auf die verwendeten Tools zur Datenverarbeitung und -Speicherung zu legen. Eine umfassende Softwarelösung könnte diese Punkte effizient vereinen.

4. Effiziente Datennutzung

Hat man als Versicherer erst einmal die Datenmenge reduziert, lohnt sich ein weiterer Blick auf die Nutzung der übrigen Daten. Denn häufig haben weitaus mehr Mitarbeiter Zugriff auf die Datensätze als nötig wären. Hierin versteckt sich ein weiterer Kostenfaktor, der vermeidbar wäre. Denn häufig genutzte Datensätze könnten einfach komprimiert und lokal zwischengespeichert werden. Zusätzlich kann eine digitale Kundendatenerfassung den Kosten- und Ressourcenaufwand zusätzlich reduzieren, indem manuelle Eingaben vermieden werden.

5. Dateneinsparung vermeiden

Es ist wichtig zu beachten, dass Kostenoptimierung nicht gleichbedeutend mit Datensparmaßnahmen ist. Unternehmen sollten darauf achten, dass sie die Daten, die für ihre Geschäftsanforderungen von entscheidender Bedeutung sind, mit den Kosteneinsparungen nicht vernachlässigen. Die richtige Balance zwischen Datennutzung und Kostenkontrolle zu finden, erfordert eine sorgfältige Planung und Abstimmung mit den strategischen Zielen des Unternehmens.

Zudem ist es sinnvoll, regelmäßig die Fortschritte in der datenbasierten Arbeit zu überwachen und Anpassungen vorzunehmen, um sicherzustellen, dass die Kostenoptimierung nachhaltig ist und gleichzeitig das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens unterstützt. So können Investitionen in innovative Technologien sich langfristig auszahlen, da sie zu genaueren Tarifen, besserer Risikobewertung und einer stärkeren Kundenbindung führen können.

Mit umfassenden Softwarelösungen können Versicherer ihre Daten noch kostengünstiger und effizienter verwalten. So lassen sich zum Beispiel eine vereinfachte Datenintegration, Prozessautomatisierung, Datenbereinigung und -Qualitätssicherung oder die Bereitstellung fortschrittlicher Datenanalyse-Tools und -Plattformen realisieren. Es ist allerdings wichtig, die individuellen Unternehmensziele und -Anforderungen zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die gewählte Softwarelösung gut zur Unternehmensstrategie passt. So können Versicherer in nur wenigen Schritten ihre Rentabilität und ihr Wachstum langfristig steigern und gleichzeitig ihren Kunden einen Mehrwert bieten.

Den Beitrag lesen Sie auch in der AssCompact Februar-Ausgabe!

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