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Globale Resilienz durch parametrische Versicherungen: Ein Bericht von Generali und UNDP"

(Bild: © Elshad Karimov - stock.adobe.com)

Globale Resilienz durch parametrische Versicherungen: Ein Bericht von Generali und UNDP"

07. Oktober 2024

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5 Min. Lesezeit

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Recht & Wissen

Am 4. Oktober 2024 haben die Generali und das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) einen gemeinsamen Bericht veröffentlicht. Dieser zeigt auf, wie parametrische oder indexbasierte Versicherungen Regierungen, Unternehmen und Gemeinschaften auf der ganzen Welt dabei unterstützen können, sich finanziell auf immer häufiger auftretende und schwerwiegende Naturkatastrophen vorzubereiten – von Dürre, extremen Hitzewellen und tropischen Wirbelstürmen bis hin zu Sturmfluten, Erdbeben und anderen Katastrophen.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 07.10.2024

Der Bericht „Parametric insurance to build financial resilience“ untersucht, wie diese alternative Versicherungslösung dazu beitragen kann, den Protection Gap von 1,8 Bio. US-Dollar – d. h. die Differenz zwischen versicherten und nicht versicherten Schäden – für Gemeinschaften und Länder zu schließen, die an vorderster Front von miteinander verbundenen Krisen, einschließlich des Klimawandels, stehen.

Bei parametrischen Polizzen basieren die im Voraus vereinbarten Auszahlungen auf unabhängig überprüften Auslösern, wie z. B. zu viel oder zu wenig Regen, anstelle von geschätzten Verlusten, was zu schnelleren Auszahlungen und einer schnelleren Erholung von Katastrophen nach klimabedingten Ereignissen und Naturgefahren führt.

Der Bericht zeigt auf, wie parametrische Versicherungen als ergänzende Risikotransfermechanismen Lücken füllen können, die durch die traditionelle Schadensversicherung entstanden sind, und wie sie Regierungen, Finanzinstituten, Unternehmen und Haushalten helfen können, die Produktivität zu steigern und Anreize für Investitionen zu schaffen, die für eine nachhaltige Zukunft notwendig sind. Allerdings ist die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Akteur_innen von entscheidender Bedeutung, um etwas zu bewirken und besonders gefährdete Gemeinschaften zu schützen.

Christian Kanu, CEO der Generali Global Corporate & Commercial (GC&C),:

"Dieser Bericht zeigt unser Engagement, den Protection Gap zu schließen, indem wir innovative Versicherungslösungen anbieten, die die Widerstandsfähigkeit von unterversicherten Gemeinschaften in vielen Regionen der Welt stärken können. Parametrische Versicherungen können einen Wandel herbeiführen, indem sie eine kosteneffiziente, effiziente Risikodeckung für diejenigen bieten, die bisher von traditionellen Versicherungen nicht erreicht werden konnten. Dies hilft Gemeinschaften und Unternehmen, mit Naturkatastrophen und Betriebsunterbrechungen umzugehen. Wir bei Generali GC&C sind stolz darauf, das Kompetenzzentrum der Gruppe für parametrische Versicherungen zu sein, und wir werden uns weiterhin bemühen, Lifetime Partner für unsere Kund_innen zu sein."

Jan Kellett, Global and Corporate Lead on Insurance and Risk Finance beim UNDP:

"Von entscheidender Bedeutung für diese Arbeit ist die Rolle der Regierung. Unser gemeinsamer Bericht von UNDP und Generali macht eines deutlich: Die Versicherungsbranche kann parametrische Lösungen zum Aufbau finanzieller Resilienz ohne ein geeignetes Ökosystem nicht skalieren. Die Entwicklungsakteur_innen müssen ihre Bemühungen um die Einführung unterstützender Vorschriften und politischer Maßnahmen deutlich verstärken, damit parametrische Versicherungen einen sinnvollen Beitrag zur Schließung des finanziellen Protection Gap leisten können."

Fallstudien: „Parametrische Versicherungen zum Aufbau finanzieller Widerstandsfähigkeit“

Drei Fallstudien verdeutlichen die Auswirkungen von Naturkatastrophen und den Nutzen parametrischer Lösungen: In Malawi führt eine Dürre zu erheblicher Ernährungsunsicherheit, da 80% der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig sind. In Mexiko waren 2017 nur 22% der 5,8 Milliarden US-Dollar an Erdbebenschäden versichert, was die sozialen Sicherheitsnetze gefährdet, während 36% der Bevölkerung im Jahr 2022 in Armut lebten. In Indien verstärken extreme Hitzewellen, bedingt durch den Klimawandel, die Gesundheitsrisiken für Frauen in der informellen Wirtschaft, wo 90% der weiblichen Arbeitskräfte beschäftigt sind.

Diese Fallstudien stammen von Organisationen wie Generali und Swiss Re und zeigen, wie parametrische Lösungen in verschiedenen Sektoren erfolgreich eingesetzt werden können.

Öffentlich-private Partnerschaften zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung

Die Partnerschaft zwischen UNDP und Generali zielt darauf ab, den finanziellen Schutz durch verstärkte öffentlich-private Zusammenarbeit zu verbessern. Der gemeinsame Bericht dient als Leitfaden für Regierungen, Organisationen und Versicherer, um die Vorteile parametrischer Versicherungen zur Stärkung der finanziellen Widerstandsfähigkeit in unsicheren Zeiten zu nutzen.

Er bietet praktische Instrumente, einschließlich einer Checkliste zur Identifizierung relevanter Wirtschaftssektoren und des Schadenprozesses für Organisationen, die parametrische Versicherungen in Betracht ziehen. Fallstudien helfen, die Auswirkungen solcher Policen zu messen, insbesondere im Rahmen von Nachhaltigkeitsprogrammen.

Zudem gibt der Bericht Empfehlungen zur Zusammenarbeit von Regierungen, Organisationen und Versicherern, um ein unterstützendes Ökosystem für das Wachstum parametrischer Versicherungen zum Schutz gefährdeter Gemeinschaften zu schaffen.

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