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Europäische Anleihen: Was Anleger 2018 erwartet

Europäische Anleihen: Was Anleger 2018 erwartet

07. Dezember 2017

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3 Min. Lesezeit

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News-Finanzen

Was hält das Jahr 2018 für Anleger bereit? Eine Zinsanhebung stehe jedenfalls in weiter Ferne, meint David Zahn, Head of European Fixed Income bei Franklin Templeton Investments. Die positiven Aussichten dürften die Zurückhaltung der Europäischen Zentralbank (EZB) kaum ändern.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 12/7/2017

Die Wirtschaft der Eurozone verzeichnet ihren besten Stand seit der globalen Finanzkrise vor zehn Jahren – und das Wachstum dürfte laut Zahn weiter Bestand haben. „Da es jedoch kaum Anzeichen einer Belebung der Inflation gibt, wird die EZB an ihren ausgeprägten quantitativen Lockerungsmaßnahmen mindestens bis September 2018 festhalten.“ Der Spielraum für steigende Anleiherenditen in Europa dürfte daher begrenzt sein. Dennoch könnten politische Entwicklungen, etwa wenn die Brexit-Verhandlungen in eine Sackgasse geraten sollten, die Volatilität an den Märkten verstärken.

Positives Wirtschaftsumfeld dürfte Zurückhaltung der EZB kaum ändern

Im Basisszenario der Finanzexperten setzt sich die zyklische Erholung der Eurozone fort, bei gleichzeitig steigender Zuversicht der Verbraucher und Unternehmen. Dennoch sei eine deutliche Änderung der Geldpolitik der EZB kaum vorstellbar, solange die Inflation niedrig bleibt. Zahn: „Die Tatsache, dass EZB-Präsident Mario Draghi nachdrücklich wiederholte, dass die Zentralbank vor dem Ende der quantitativen Lockerungsmaßnahmen keine Zinsanhebung vornehmen würde, unterstreicht, in welcher Ferne ein solcher Schritt nach wie vor steht.“ Da mit einem Ende der Amtszeit des EZB-Präsidenten nicht vor Ende 2019 zu rechnen sei, seien die Aussichten auf ein Überdenken der Zinspolitik in absehbarer Zeit unwahrscheinlich.

Die EZB müsse, nachdem sie eine Rückführung der quantitativen Lockerungsmaßnahmen auf den Weg gebracht hat, 2018 einen Anstieg des Deflationsrisikos in der Eurozone unterbinden. „Auch wenn die monatlichen Anleihenkäufe von 60 Mrd. Euro auf 30 Mrd. Euro reduziert wurden, wird ein Teil der von der EZB zuvor erworbenen Wertpapiere nun fällig.“ Da die Einnahmen von der EZB reinvestiert werden, werde ein Teil der nicht mehr getätigten Anleihenkäufe der Zentralbank möglicherweise um bis zur Hälfte kompensiert.

Anleihen der Eurozone tendieren nach oben

Offensichtlich werde sich die EZB auf die Rückführung ihrer Staatsanleihenkäufe konzentrieren, doch nehmen die Neuemissionen in diesem Segment zu. Der Nettobetrag von staatlichen Schuldtiteln der Eurozone dürfte im Gegensatz zu der Kontraktion in den vorangegangenen 18 Monaten 2018 ansteigen. „Alles in allem vertreten wir die Auffassung, dass die Renditen von Anleihen der Eurozone leicht nach oben tendieren werden“, so Zahn. „Jedoch könnte ein Anstieg durch die anhaltenden Aufkäufe der EZB begrenzt werden, zumindest solange, bis die politischen Entscheidungsträger ihre nächsten geldpolitischen Maßnahmen im weiteren Verlauf des Jahres bekanntgeben.“

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