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E-Scooter - Neue Wege in der Mobilität bedürfen Veränderungen in der Absicherung

E-Scooter - Neue Wege in der Mobilität bedürfen Veränderungen in der Absicherung

19. April 2023

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4 Min. Lesezeit

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Versicherungen

Das Institut für Versicherungswirtschaft an der JKU Linz widmet sich in seiner Frühjahrsveranstaltung dem aktuellen Trendthema E-Scooter. Das Fahren mit E-Scootern ist nicht nur ein Funfaktor, sondern zieht auch ein hohes Unfallrisiko nach sich. Anders als in Deutschland brauchen E-Scooter in Österreich keine Versicherung. Doch neue Wege in der Mobilität bedürfen Veränderungen in der Absicherung.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 4/19/2023

Othmar Nagl, Vorsitzender des Instituts und Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung:

"Laut Statistik Austria gab es im ersten Halbjahr 2022 verglichen mit demselben Vergleichszeitraum des Vorjahres um 44,9% mehr Unfälle mit E-Bikes, zu denen auch die E-Scooter gezählt werden."

Ganz genau lasse sich also nicht sagen, wie hoch die Zahl der verunfallten Scooter-Fahrenden ist, laut Hochrechnung des KFV gingen 2022 rund 3.600 Unfälle mit anschließender Spitalsbehandlung auf deren Konto. Im Vergleich: 2020 mussten rund 1.300 Personen nach E-Scooter-Unfällen im Spital behandelt werden, 2021 waren das bereits 2.700.

Die Erhebungen des KFV zeigen, dass die häufigsten Unfallursachen zu hohes Tempo, Unachtsamkeit und Selbstüberschätzung sind. Bei rund 75% der Fälle sind die Lenker selbst schuld am Unfall. Ein Großteil der Verletzten ist männlich und jünger als 40 Jahre. Fast jeder vierte Unfall ereignet sich auf der Fahrbahn, rund ein Drittel auf Gehsteigen, wo das Fahren ohne Erlaubnis der zuständigen Behörde verboten ist. Nur rund 2% tragen einen Helm. Die häufigsten Unfallfolgen sind Knochenbrüche, Sehnen- und Muskelverletzungen, Abschürfungen sowie Prellungen.

Flexible Versicherungslösungen nötig

Anders als in Deutschland brauchen E-Scooter in Österreich keine Versicherung. Die Versicherungsexperten sind sich einig, dass hier allerdings Vorsicht geboten ist.

Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtische Versicherung und Präsidentin des KFV:

"E-Scooter erfreuen sich großer Beliebtheit. Diese 25 km/h schnellen Roller sind an jeder Ecke zu finden und mittels Smartphones leicht und günstig zu mieten. Neue Wege in der Mobilität bedürfen aber auch Veränderungen in der Absicherung. Kundinnen und Kunden wünschen sich vielfältige, flexible und individuelle - auch digitale - Versicherungslösungen, um bestmöglich gegen Gefahren bei Nutzung der Shared Mobility abgesichert zu sein."

Auch was den Versicherungsschutz betrifft, bedürfe es noch viel Aufklärungsarbeit. So wissen viele nicht, dass Unfälle in der Freizeit nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung gedeckt sind. Kleinkinder, Erwerbslose, Pensionisten oder Hausfrauen haben überhaupt keinen gesetzlichen Unfall-Schutz.

Doris Wendler:

"Die Statistiken zeigen, eine Unachtsamkeit beim Fahren, ein Missgeschick kann rasch zu einem Unfall führen. Ein Freizeitunfall kann schwerwiegende Folgen haben und Ihr Leben verändern. Ob eine Fahrt mit dem Leih-Scooter oder einem eigenen, in jedem Fall ist der Abschluss einer privaten Unfallversicherung ratsam. Ein Kratzer im Lack eines fremden Autos ist für die meisten wohl noch zu verschmerzen. Kommen aber Personen zu Schaden, möglicherweise mit Dauerfolgen, muss in unbegrenzter Höhe gehaftet werden. Daher ist die Privathaftpflichtversicherung noch viel wichtiger als die Absicherung für das eigene Zuhause. In Österreich ist diese automatisch in die Haushaltsversicherung eingebündelt und deckt Schadenersatzverpflichtungen. Ich rate auch zu einer Rechtsschutzversicherung, die auch Anwaltskosten und Kosten für Sachverständige übernimmt, denn die Gefahr eines Rechtsstreits ist oft höher als man denkt."

Foto oben v.l.n.r.: Othmar Nagl, Vorsitzender des Instituts für Versicherungswirtschaft der JKU Linz und Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung, Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtische Versicherung und Präsidentin des KFV, Mag. Martin Hajart, MBA Vizebürgermeister der Stadt Linz, und Dir. Mag. Christian Schimanofsky Geschäftsführer des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit),

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