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AllianzGI Marktausblick 2021: Finanzielle Repression und massive Staatsverschuldung

AllianzGI Marktausblick 2021: Finanzielle Repression und massive Staatsverschuldung

04. Dezember 2020

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6 Min. Lesezeit

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News-Management & Wissen

Mit dem „Marktausblick 2021“ wirft Allianz Global Investors (AllianzGI) einen detaillierten Blick ins nächste Jahr.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 12/4/2020

Wegen des weltweiten Konjunktureinbruchs infolge der Coronavirus-Pandemie im Jahr 2020 betreiben Notenbanken weiter eine Politik der finanziellen Repression (Niedrigzinsen, Kapitalflussbeschränkungen, Regulierungen). Die kurzfristigen Zinsen dürften deshalb vorerst extrem niedrig bleiben. Dies könnte Inflation befördern. Zudem werden Staaten die Anleihenmärkte weiter mit Neuemissionen fluten

Ausgewogene, selektive Aktienauswahl

Pandemie-Gewinner waren 2020 vor allem US-Tech-Konzerne und Onlinehändler. Im Falle einer sich 2021 fortsetzenden Konjunkturerholung würden andere Branchen (und Regionen) dazukommen. Solange der Pandemieverlauf jedoch unklar bleibt, bleiben Unternehmens- und Privatausgaben jedoch gedrosselt, und enttäuschende Konjunkturdaten würden die Aktienmärkte belasten. Alles in allem ist für 2021 eine breite und ausgewogene Aktienauswahl empfehlenswert, zumal wenn die Welt COVID-19 in den Griff bekommt.

Weiter abwertender US-Dollar

Mit der weltweiten Konjunkturerholung nach den Lockdowns im Frühjahr 2020 hat der Dollar gegenüber anderen relevanten Währungen an Wert verloren. Wir erwarten, dass dieser Trend anhält. Denn die US-Währung ist im historischen Vergleich weiter überbewertet, die geldpolitischen Lockerungen in den USA sind aggressiver als anderswo und eine Verknappung der Dollar-Liquidität ist derzeit nicht in Sicht.

Lohnende ESG-Orientierung

Die Berücksichtigung von ESG-Faktoren (Environmental, Social, Governance) ist geeignet, um bedeutende globale Risiken zu identifizieren und die Stabilität von Unternehmen und Systemen zu bewerten. Zudem möchten immer mehr Investoren ihr Geld nach nachhaltig anlegen. 2018 bis 2020 haben rund zwei Drittel der aktiven ESG-Fonds-Manager die globale Aktien-Benchmarkt geschlagen. Anlegern bieten sich folgende Möglichkeiten zu einer stärker nachhaltigen Ausrichtung ihrer Investments:

  • Analyse von ESG-Faktoren:
  • Außerbörsliche Anlage:
  • Orientierung an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs)

Mehr zum Thema lesen Sie hier …

Europäische Union

Die Geld- und Fiskalpolitik sollte helfen, das EU-Wirtschaftsgefüge zu erhalten und große Konkurse sowie Massenentlassungen zu vermeiden. Nachdem die Wirtschaft in der Eurozone 2020 voraussichtlich um 7,7 % eingebrochen ist, könnte sie 2021 um rund 5,5 % wachsen. Folgende Faktoren sollten dazu beitragen:

  • gezielte staatliche Fördermaßnahmen, eine Normalisierung der aktuell sehr hohen Sparquoten und ein sich wieder aufhellendes Verbrauchervertrauen,
  • gigantische Rettungspakete wie der geplante 750 Milliarden Euro schwere Europäische Aufbauplan RRF (Recovery and Resilience Facility),
  • nachlassender Margendruck bei Unternehmen, steigende Kapazitätsauslastung und zunehmende Investitionen.

Der Inflationsausblick für die EU bleibt vorerst entspannt. Im Anleihebereich bevorzugen wir weiterhin Papiere von Euro-Peripherieländern wie Italien und Spanien. Investment-Grade-Unternehmensanleihen sehen wir ebenfalls positiv. Dasselbe gilt langfristig für europäische Aktien, da sie im Schnitt moderat bewertet sind.

Einen detaillierten Ausblick „nach Regionen“ finden Sie hier …

Ein Blick auf die Anlageklassen

Aktien: US-Aktien machen mehr als 50 % des Gesamtwerts der weltweiten Aktienmärkte aus, was auch an der hohen Bewertung liegt. Auch deshalb rechnet die AllianzGI für 2021 eher mit einer besseren Entwicklung günstiger bewerteter Regionen wie Europa und einige Schwellenländer – erst recht im Falle einer globalen Konjunkturerholung.

Anleihen: Im Zuge der weltweiten Erholung setzen wir auf das Reflationsthema, also auf anziehende Teuerungsraten. In diesem Umfeld eignen sich Investments, die von einer steileren Zinsstrukturkurve in den USA profitieren. Ebenso erscheinen Spreadprodukte wie Schwellenländer-, Hochzins- und Investment-Grade-Unternehmensanleihen aussichtsreich. Angesichts der potenziell weiteren US-Dollar-Abwertung scheint zudem eine Dollar-Untergewichtung angeraten.

Private Markets:Private Märkte (Private Markets) wie außerbörsliche Schuldverschreibungen, Direktkredite etc. bieten alternative Ertragsquellen mit Mehrerträgen, die weitgehend unkorreliert mit börsennotierten Anlagen sind. Allianz GI erwartet, dass insbesondere mittelständische Unternehmen mehr privatfinanzierte Kredite nachfragen. Das gilt auch für Asien mit seiner hohen Produktivität, großen Investitionsbereitschaft, schnellen Digitalisierungund wachsenden Mittelschicht. Asiatische Mittelständler dürften zu den großen Gewinnern dieser Wachstumstrends gehören. Allerdings haben viele von ihnen ungenügenden Zugang zu Krediten.

Ein detaillierte Ausblick „nach Anlageklassen“ finden Sie hier …

Bild: © ra2

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