UNIQA steigerte im Geschäftsjahr 2022 das Ergebnis vor Steuern auf 422 Mio. Euro. Beim Prämienvolumen verzeichnete UNIQA ein Plus von 3,9%. Die Combined Ratio verbesserte sich auf 92,9%. Die regulatorische Kapitalquote nach Solvency II von UNIQA lag mit 31. Dezember 2022 bei 246%.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 4/13/2023
„2022 war für uns ein ausgezeichnetes Geschäftsjahr, obwohl es lange gar nicht danach ausgesehen hat“, sagt Kurt Svoboda, CFO/CRO UNIQA Insurance Group AG, im Rückblick. 2022 war ihm zufolge bis zur Mitte des Jahres von großen Herausforderungen geprägt. Er verweist auf hohe Wertberichtigungen bei russischen Anleihen, durch gestiegene Zinsen unter Druck gekommene Marktwerte von festverzinslichen Wertpapieren, signifikante Großschäden bei österreichischen Firmenkunden und inflationsbedingte Nachreservierungen für Unwetterschäden aus dem Sommer 2021. Das 3. Quartal brachte dann die Trendumkehr. Hauptgründe dafür waren die sehr gute versicherungstechnische Entwicklung in CEE sowie eine sichtbare Verbesserung des Kerngeschäfts in Österreich, die sich auch im 4. Quartal fortsetzten. „Es ist gelungen, das versicherungstechnische Ergebnis weiter zu verbessern und das Ergebnis vor Steuern auf 422 Mio. Euro zu steigern“, betont Svoboda. „Beim Prämienvolumen konnten wir ein Plus von 3,9% auf 6.605,0 Mio. Euro verzeichnen. Die Combined Ratio verbesserte sich nochmals deutlich auf erfreuliche 92,9%. Wir erwarten weiterhin solide und resiliente Ergebnisbeiträge aus unserem versicherungstechnischen Kerngeschäft, sowohl in Österreich als auch in CEE“, so Svoboda.
Einen konkreten Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gibt das Unternehmen wegen der anhaltenden Unsicherheiten auf den Kapitalmärkten – wie auch im Vorjahr – nicht.
Kapitalquote steigt auf 246 Prozent
Die regulatorische Kapitalquote nach Solvency II von UNIQA lag mit 31. Dezember 2022 bei 246%. Das ist ein Anstieg um weitere 50 Prozentpunkte. Grund dafür sind die steigenden Zinssätze, die größere Auswirkung auf die Verbindlichkeiten als auf die Vermögenswerte haben.
Die regulatorische Kapitalquote, für die UNIQA keine Übergangsbestimmungen in Anspruch nimmt, ergibt sich aus dem Verhältnis der Eigenmittel von 5.607 Mio. Euro (2021: 5.314 Mio. Euro) und dem Eigenmittelerfordernis von 2.284 Mio. Euro (2021: 2.714 Mio. Euro). Der Anteil an besonders sicherem Tier 1 Kapital (Kernkapital) macht bei UNIQA aktuell 82% der Eigenmittel aus.
Eigenes Modell bildet versicherungstechnische Risken exakter ab
Im Rahmen von Solvency II besteht für Versicherungsunternehmen neben dem regulatorisch definierten Standardansatz auch die Möglichkeit, ein sogenanntes internes Modell zur Berechnung des Risikokapitalbedarfs anzuwenden. Beim Standardmodell werden für alle Versicherungsgesellschaften in Europa die gleichen Annahmen getroffen. Dabei gehen jedoch die individuelle Situation und die unterschiedlichen Geschäftsmodelle der einzelnen Unternehmen unter. Mit einem eigenen Modell können die versicherungstechnischen Risken entsprechend der individuellen Struktur des Unternehmens genauer abgebildet werden. UNIQA hat ein solches, eigenes Modell für das versicherungstechnische Risiko der Schaden- und Unfallversicherung seit 2017 im Einsatz. Im Jahr 2019 wurde die Erweiterung des Modells um die Marktrisiken von der österreichischen Finanzmarktaufsicht genehmigt. So wurde die Kapitalquote für das Geschäftsjahr 2022 zum vierten Mal unter Anwendung des erweiterten Modells errechnet.
Foto oben: Kurt Svoboda, CFO/CRO UNIQA Insurance Group AG
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