Die Oberösterreichische Versicherung AG erzielt im Geschäftsjahr 2025 ein Prämienwachstum über dem Markt, steigert ihr operatives Ergebnis und baut Kunden- wie Mitarbeiterzahlen aus. Gleichzeitig bleibt die Schadenbelastung insgesamt moderat, auch wenn einzelne Großschäden – insbesondere in der Landwirtschaft – das Bild prägen.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 16.12.2025
Die Oberösterreichische Versicherung AG verzeichnet 2025 ein solides Wachstum. Im Schaden-/Unfallgeschäft steigt das Prämienvolumen voraussichtlich um 6,5%, in der Lebensversicherung wird ein Plus von 0,8% erwartet. Das gesamte verrechnete Prämienvolumen aus direktem und indirektem Geschäft inklusive Lebensversicherung wird bis Jahresende rund 590 Mio. Euro erreichen. Gegenüber 2024 (564,3 Mio. Euro) entspricht das einem Zuwachs von 4,4%.
Mag. Othmar Nagl, Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung AG:
"Wir hängen natürlich von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung ab. Wir sind aber eine nachgelagerte Branche, uns treffen also Konjunktur und die Arbeitsmarktsituation etwas zeitverzögert. Wir sind bislang von diesen Entwicklungen zum Glück nicht betroffen. So rechnen wir heuer in der Schaden/Unfall mit einer Steigerung des Prämienvolumens von 6,5% und in der Leben mit einem Plus von 0,8%, was wir vor allem der fondsgebundenen Lebensversicherung zu verdanken haben."
Die Schadenquote liegt Ende des Geschäftsjahres voraussichtlich bei 58,9%. Größere flächendeckende Extremwetterereignisse blieben 2025 aus. Gleichzeitig kam es zu einem Anstieg der Schäden in der Unfallversicherung, insbesondere bei Fahrrad- und E-Scooter-Unfällen. Belastend wirkten zudem Brände in der Landwirtschaft, bei denen die Schadenquote in der Sparte Feuer deutlich über 100% liegt.
Die Combined Ratio wird mit rund 93,9% erwartet, nach 95,1% im Vorjahr. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) steigt voraussichtlich auf rund 42 Mio. Euro (2024: 38,9 Mio. Euro).
Bestands- und Kundenwachstum in allen Regionen
Der Versicherungsbestand wächst 2025 insgesamt um 6,6%. Zuwächse kommen aus allen Sparten, insbesondere aus dem Kfz-Geschäft sowie dem Gewerbebereich. Regional verzeichnet die Oberösterreichische in der Steiermark ein Prämienplus von 12,4%, in Salzburg von 11,7% und im Raum Regensburg von 8%. Insgesamt gewinnt das Unternehmen rund 30.000 Neukunden hinzu.
Mag. Kathrin Kühtreiber-Leitner, MBA, Vorstandsdirektorin der Oberösterreichischen Versicherung AG:
"Die Prämienentwicklung ist tatsächlich sehr erfreulich. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren spielt die Indexierung eine geringere Rolle. Wir verzeichnen heuer 6,6% an Bestandswachstum. Der Zuwachs kommt aus allen Sparten, vor allem das Kfz-Geschäft liegt deutlich über den Vorjahren. Auch der Gewerbebereich entwickelte sich sehr gut."
Schadenmanagement und neue Herausforderungen
Seit 1. Oktober 2025 ist der Vorstand der Oberösterreichischen Versicherung um Dipl.-Ing. Robert Wasner, Vorstandsdirektor der Oberösterreichischen Versicherung AG, erweitert. Er verantwortet die Bereiche Schaden, Risikomanagement, Aktuariat und Betriebsorganisation. Trotz insgesamt niedriger Schadenquote verweist Wasner auf die zunehmende Bedeutung einzelner Großschäden sowie neuer Naturgefahren:
"Die Tendenz der letzten Jahre zeigt, dass die Anzahl an Großschadenfällen relativ konstant ist, die Schadenleistung jedoch massiv gestiegen ist. Ein Tornado mit diesen Auswirkungen, wie wir ihn im Juli 2025 in Taufkirchen an der Pram erlebt haben, stellt für Oberösterreich eine neue Dimension dar und zeigt, dass wir uns mit veränderten Risikoszenarien auseinandersetzen müssen."
Foto oben v.l.n.r: Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Robert Wasner, Generaldirektor Mag. Othmar Nagl, und Vorstandsdirektorin Mag. Kathrin Kühtreiber-Leitner, MBA; Oberösterreichische Versicherung AG.
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