Die aktuelle Insolvenzprognose von Kreditversicherer Acredia in Zusammenarbeit mit Allianz Trade sieht für 2024 ein weiteres Ansteigen der Unternehmensinsolvenzen. Für Österreich werden um +9% mehr Firmenpleiten erwartet (2023: +13%). 2025 soll dann eine Stabilisierung der Insolvenzdynamik auf hohem Niveau folgen.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 2/29/2024
Gudrun Meierschitz, Vorständin von Acredia:
"Die schwachen Wachstumsprognosen für die Eurozone und die Inflation, die immer noch weit über dem Zielwert von 2% liegt, bleiben auch dieses Jahr große Herausforderungen für heimische Unternehmen. Daher erwarten wir für 2024 einen weiteren Anstieg von +9% bei den Firmenpleiten in Österreich."
Besonders hoch ist die Gefährdung im Bau- und Baunebengewerbe, im Handel sowie im Dienstleistungssektor.
Mehr Firmenpleiten in Nachbarländern
Die Situation in den Nachbarländern Österreichs ist ähnlich. Während die Schweiz eine der wenigen Volkswirtschaften ist, für die ein Minus erwartet wird (-5%), lauten die Prognosen für die Tschechische Republik +6%, Slowakei +8%, Deutschland +13% und Italien +19%. Weltweit rechnet Acredia mit +9% mehr Unternehmensinsolvenzen.
Gudrun Meierschitz:
"Dieses Jahr wird die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft. Die hohen Finanzierungskosten und der begrenzte Kapitalmarkt sind ein echter Realitäts-Check, vor allem für die vielen Startups, die nach der Pandemie gegründet wurden. Besonders beunruhigend ist der starke Anstieg bei großen Unternehmensinsolvenzen. Weltweit ging pro Tag ein großes Unternehmen pleite. Damit steigt auch das Nichtzahlungsrisiko für kleinere Lieferanten und die Gefahr von Folgeinsolvenzen erhöht sich."
Foto oben: Gudrun Meierschitz, Vorständin Acredia Versicherung
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