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OÖV: Halbe Milliarde Euro verrechnete Prämie ist Meilenstein

OÖV: Halbe Milliarde Euro verrechnete Prämie ist Meilenstein

21. Dezember 2022

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6 Min. Lesezeit

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Finanzen

Die Vorstände der Oberösterreichischen Versicherung präsentierten in der heutigen Presskonferenz die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2022: Im Schaden-Unfall-Bereich legte die Oberösterreichische prämienseitig um 7,6 % zu. Die Schadenleistungen aus Unwettern belaufen sich auf knapp 11,7 Mio. Euro. Die verrechnete Prämie (inkl. Nebenleistungen) aus direktem und indirektem Geschäft liegt bei 501,0 Mio. Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wird voraussichtlich bei 35,8 Mio. Euro liegen.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 12/21/2022

„Bis Ende Jänner dachten wir noch, dass wir ein ganz normales Jahr vor uns haben würden. Dann griff Russland die Ukraine an und die geopolitische Lage hat sich im Laufe des Jahres zunehmend zugespitzt“, so Othmar Nagl, Generaldirektor der Oberösterreichischen. Die Folge davon sind Preisanstiege und Inflation in allen Bereichen auf der ganzen Welt. Diese Inflation hat laut Nagl drei wesentliche Auswirkungen im Versicherungsgeschäft:

  • eine notwendige Prämienerhöhung, denn ohne eine entsprechende Indexanpassung laufen Kunden und Kundinnen schnell Gefahr, unterversichert zu sein,
  • der Zinsanstieg in Europa innerhalb kürzester Zeit, welche Auswirkungen auf die Kurse bereits laufender Anleihen haben,
  • Schadeninflation: Diese spielt besonders dann eine Rolle, wenn zwischen dem Schadeneintritt und der Reparatur ein längerer Zeitraum verstreicht. Da noch immer an Schäden vom Hagel Volker im Juni des Vorjahres gearbeitet wird, haben sich die noch offenen Schäden in Höhe von rund 65 Mio. Euro aus dem Vorjahr um ca. 20% verteuert.

Die Kennzahlen im Überblick

Naturereignisse: Die Oberösterreichische verzeichnete drei mittlere Naturkatastrophenereignisse: „Sturm Ylenia, Unwetter Maya und Juni brachten eine Schadenlast von 11,7 Mio. Euro“, resümiert Nagl. Die verrechnete Prämie (inkl. Nebenleistungen) aus direktem und indirektem Geschäft liegt somit bei 501,0 Mio. Euro. „Ein halbe Milliarde Euro, das ist ein historisches Ergebnis“, so Nagl stolz.

Combined Ratio: Die Combined Ratio ist von 94,4% im Vorjahr auf 90,3% gesunken.

EGT: Die solide Versicherungstechnik und das gleichzeitig erzielte Prämienwachstum in der Schaden-Unfallversicherung bringt für die Oberösterreichische Versicherung unter dem Strich ein voraussichtliches Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 35,8 Mio. Euro verglichen mit 43,0 Mio. Euro im Jahr 2021. Den Rückgang des EGT im Vergleich zum Vorjahr erklärt Nagl mit vorsichtigen Veranlagungsstrategie.

Verrechnete Prämie: Die verrechnete Prämie (inkl. Nebenleistungen) aus direktem und indirektem Geschäft liegt bei 501,0 Mio. Euro. „Ein halbe Milliarde Euro, das ist ein historisches Ergebnis“, so Nagl stolz.

Schaden-Unfall: Die verrechneten Prämien legten in den Schaden-Unfall-Sparten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 um 7,6% zu. Das ist ein Zuwachs über dem Marktdurchschnitt, der bei rund 6% liegt.

Insgesamt nimmt die Oberösterreichische im Nicht-Leben-Bereich 2022 voraussichtlich Prämien in Höhe von etwas mehr als 373 Mio. Euro ein.

Kfz-Kasko: „Mit einem Plus von 7,2% gegenüber dem Vorjahr liegt die Kfz-Kasko über dem allgemeinen Markt der Schaden-Unfall-Versicherungen. Der Automobilmarkt hat sich verändert und die KFZ-Zulassungen sind zurück gegangen. Dies spiegelt sich in einem niedrigeren Wachstum der KFZ-Sparten wider“, berichtet Kathrin Kühtreiber-Leitner, Vorstandsdirektorin der Oberösterreichischen Versicherung. Die Kfz-Haftpflichtversicherung verzeichnet einen Zuwachs von 5,3%.

Gewerbe: „Im Gewerbegeschäft konnten wir im Zeitraum Jänner bis November ein Wachstum gegenüber 2021 in Höhe von 9,86% (+16,75 Mio. Euro) verbuchen. Hier sind die klassischen KMU´s die Treiber des Geschäfts“, so Kühtreiber-Leitner weiter

Lebensversicherung: In der Lebensversicherung setzt sich der generelle Trend auch in diesem Jahr weiter fort: Die Prämien bleiben auch 2022 rückläufig, wenn auch in wesentlich geringerem Ausmaß als noch in den Vorjahren. Insgesamt gehen die laufenden Prämien im Jahresvergleich um 1,2% auf rund 101,7 Mio. Euro zurück.

Risikoversicherung: Ein Grund für den weiteren Rückgang bei der Lebensversicherung ist die neue Verordnung der FMA bei Kreditvergaben. „Laut FMA ist das Ziel dieser ‚KIM-Verordnung‘, die zunehmenden systemischen Risiken bei der Wohnimmobilienfinanzierung angesichts von Immobilienpreisboom, Zinswende sowie der derzeitigen wirtschaftlichen Lage zu begrenzen. Daher steht bei der Kreditvergabe nunmehr die Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers im Vordergrund und nicht mehr die hypothekarische Besicherung“, erklärt Vorstandsdirektorin Kühtreiber-Leitner.

Vertriebsstrategie Omni-Kanal

„Das Ziel ist nach wie vor unseren Multi-Channel-Vertrieb ideal aufeinander abzustimmen. In den Gebieten, wo wir aus unterschiedlichsten Gründen im eigenen Außendienst nicht optimal aufgestellt sind, versuchen wir, intensiv mit einem anderen Vertriebsweg am Markt Fuß zu fassen“, erklärt Vorstandsdirektorin Kühtreiber-Leitner. „Dabei ist klar herausgekommen, dass wir ein starkes Vertriebsmanagement brauchen. Unsere Vertriebswege müssen alle Informationen auf schnellstem Wege aus einer Hand bekommen, um ausreichend Zeit für die Beratung der Kunden zu haben. Wichtig ist auch, dass der Kunde auf seinem Wunschkanal mit uns in Kontakt treten kann. So haben wir heuer auch die Beratungen über Video begonnen.“, so Kühtreiber-Leitner.

Internationaler Standard für Information- und IT-Sicherheit

Derzeit strebt die IT der Oberösterreichische Versicherung die Zertifizierung nach ISO 27001 an. „Die erfolgreiche Zertifizierung hilft uns dabei, die richtigen Mechanismen umzusetzen, damit wir Cyber Bedrohungen zuverlässig erkennen und rasch darauf reagieren können. Durch die regelmäßigen Überprüfungen unserer IT-Systeme und Prozesse können wir die Informationssicherheit der Oberösterreichischen laufend verbessern, wodurch wir vor Cyber-Angriffen besser geschützt sind. Eine Zertifizierung nach ISO 27001 verdeutlicht auch ein angemessenes Sicherheitsniveau und wir nehmen den Schutz unserer Kundendaten ernst“, erklärt Othmar Nagl.

Foto oben v.l.n.r.: Othmar Nagl, Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung und Kathrin Kühtreiber-Leitner, Vorstandsdirektorin der Oberösterreichischen Versicherung

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