Die Lebensversicherung bewegt sich seit einigen Jahren in einem herausfordernden Marktumfeld. Laufend hört man in der Branche, die Lebensversicherung – besonders die Klassische – sei „tot“. Mit welchen Hauptverkaufsargumenten die Versicherungsmakler Sascha Auer (AS Versicherungs GmbH & Co KG), Dipl. VT Wolfgang Dallinger (Dallinger Versicherungstreuhand GmbH) und Patrick Schörg (Schörg Versicherungsmakler GmbH) eine Lebensversicherung anbieten und welche Lösungen am Produktsektor wünschen, erfahren sie im letzten Teil der Interviewrunde zum Thema Lebensversicherung.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 2/8/2023
Für Sascha Auer und die AS Versicherungs GmbH & Co KG sei sowohl die klassische als auch die fondsgebundene Lebensversicherung derzeit kein umsatzentscheidendes Produkt und werde hauptsächlich betrieblich angewandt. „Hier spielt der steuerliche Aspekt die entscheidende Rolle.“
Dallinger Versicherungstreuhand GmbH biete laut Wolfgang Dallinger ausschließlich klassische Produkte an: „Da die Sparte Lebensversicherung nicht zu unserer Kernkompetenz zählt, wäre es unseriös, hier fondsgebundene Produkte an den Mann/Frau zu bringen. Sollte der Kunde hier eine Vermögensberatung wünschen, haben wir selbständige Kooperationspartner und ab einem höheren Obligo auch eine Privatbank, mit denen wir sehr eng zusammenarbeiten. „
Patrick Schörg biete sowohl Klassische, als auch Fondsgebundene Lebensversicherungen an, wobei er sehr auf eine günstige Kostenstruktur sowie saubere und transparente Versicherungsbedingungen Wert lege: „Die Klassische Lebensversicherung hat im betrieblichen Bereich (Betriebliche Altersvorsorge) ihre Stärken und Berechtigung, während private Anleger eher Richtung Fondsgebundener Lebensversicherung tendieren. „
Was wäre aus Ihrer Sicht eine wünschenswerte Lösung am Produktsektor? Ist das Thema der vermehrt angebotenen Hybridprodukte für Sie und Ihre Kunden attraktiv?
Sascha Auer sieht die Lösung in leicht bedienbaren digitalen Produkten mit hoher Transparenz, wo eine hybride Lösung eine Rolle spielen kann.
Wolfgang Dallinger ist der Meinung, dass es auf den Kunden ankommt: „Es ist vorerst zu eruieren – was will der Kunde, was passt zu ihm und das Wichtigste, hat er das Produkt auch wirklich verstanden? Ich bin dennoch kein Fan von Hybridprodukten, das ist für mich persönlich eine „Modeerscheinung“. Ähnliche Produkte gab es ja schon immer wieder in der Vergangenheit und es hat sich keines durchgesetzt.“
Für Patrick Schörg wäre es wünschenswert, wenn die garantierte Verzinsung gem. Höchstzinsverordnung die jetzt erfolgten Zinsschritte nach oben zeitnah abbilden würde: „Grundsätzlich sind aber alle Entwicklungen, die Richtung mehr Flexibilität und Transparenz innerhalb des Produktes und Simplifizierung und Normalisierung (ich würde fast Entkriminalisierung sagen) auf regulatorischer Seite gehen, zu befürworten. Hybridprodukte sehen wir eher kritisch und sehen auch keine Nachfrage von Kunden.“
Die gesamte Interviewrunde lesen Sie in der AssCompact Februar-Ausgabe!
Foto oben v.l.n.r.: Wolfgang Dallinger (Dallinger Versicherungstreuhand GmbH, Sascha Auer (AS Versicherungs GmbH & Co KG), Dipl. VT ) und Patrick Schörg (Schörg Versicherungsmakler GmbH)
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