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AK-Test: Haushaltsversicherungen günstiger und leistungsstärker

AK-Test: Haushaltsversicherungen günstiger und leistungsstärker

09. Mai 2018

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5 Min. Lesezeit

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News-Studien

Die Prämien für Haushaltsversicherungen sind in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen, zeigt eine Analyse der Arbeiterkammer Wien in Kooperation mit dem Online Makler www.versnova.at. Immer mehr Anbieter schließen grobe Fahrlässigkeit in die Deckung ein.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 5/9/2018

Im Auftrag der AK hat der online Makler www.versnova.at 15 Haushaltsversicherungen anhand folgender Modellwohnung verglichen: eine 90-Quadratmeter-Wohnung in Wien, durchschnittliche oder wohnliche Ausstattung, kein Balkon oder Terrasse, größte Glasfläche von zwei Quadratmetern, keine besonderen Wertgegenstände, keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen, die Versicherungssumme wurde pauschal auf Basis der Quadratmetergröße ermittelt.

Die gute Nachricht für Konsumenten: Im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2012 sind (bis auf zwei Ausnahmen) die Prämien für die ähnlichen Tarife deutlich günstiger geworden. Den größten Rückgang gab es mit rund 50% der Prämie, bei einigen Anbietern haben sich die Prämien um 25% und 9% verringert. Zugleich hat sich der Leistungsumfang laut AK-Analyse erhöht. War vor einigen Jahren etwa in der Privathaftpflicht noch europaweite Deckung üblich, ist sie nun bei allen untersuchten Tarifen weltweit gegeben. Eine Deckung von mindestens 1,5 Mio wird zum Standard.

Prämien zwischen 124 und 230 Euro

Die jährliche Prämie ohne Selbstbehalt und inklusive Glasbruch beträgt zwischen 124,11 Euro und 230 Euro. Die durchschnittliche Prämie liegt bei 175,54 Euro. Der günstigste Tarif mit Selbstbehalt und Glasbruch beläuft sich auf 65 Euro. Durch einen Selbstbehalt (75 bis 500 Euro) verringert sich die Prämie um zehn bis 50%. Für die freiwillige längere Bindung als drei Jahre Laufzeit gibt es einen Laufzeitrabatt („Dauerrabatt“) zwischen zehn und 30% der Jahresprämie. „Achtung, die Dauerrabatt-Klauseln sind knifflig“, weiß Prantner. Auch die jährliche Bezahlweise der Prämie bringt eine Ersparnis (Wegfall des sogenannten Unterjährigkeitszuschlages).

Große Unterschiede bei Versicherungssummen

Bei vielen Versicherungen entspricht die Entschädigungsgrenze für die Leistung im Schadensfall der Versicherungssumme (Höchstentschädigungsgrenze). Bei einigen Anbietern kommen zusätzlich zur Versicherungssumme die Leistungen die Leistungen für versicherte Nebenkosten hinzu, die in der Regel mit 15 bis 20% der Versicherungssumme begrenzt sind. Die höchste Höchstentschädigungsgrenze beträgt 130.000 Euro, die niedrigste 87.770 Euro. Die durchschnittliche Versicherungssumme inklusive versicherte Nebenkosten liegt bei 107.700 Euro.

Deckung bei grober Fahrlässigkeit immer üblicher

Bei Haushaltsversicherungen wird es zunehmend Usus, in neuere Tarife eine Deckung bei grober Fahrlässigkeit bis zu 100% der Versicherungssumme zu integrieren. In den vergangenen Jahren haben die Gesellschaften ihre Deckungen diesbezüglich deutlich erhöht, wobei es hier große Unterschiede gibt. So scheinen in der AK-Analyse fünf Versicherer auf, die bis zu 100% decken. Bei fast allen anderen Anbietern kann die Leistung bei grober Fahrlässigkeit gegen einen Aufpreis erhöht werden oder ist automatisch in Premium-Varianten inkludiert. „Das ist ein deutlicher Unterschied zum Jahr 2012, wenn es teurer war, den Einschluss grobe Fahrlässigkeit mitzuversichern“ sagt Autorin der Studie und Beraterin der Arbeiterkammer Diana Medanova.

Bei allen teilnehmenden Gesellschaften wurden Bedingungen auf Konformität mit aktueller Judikatur überprüft. Bis auf einer war bei allen die Regelung über die Dauerrabatt-Rückforderung entsprechend der letzten OGH Entscheidungen verbraucherrechtlich korrekt dargestellt. Geändert hat sich bei einigen Gesellschaften die Regelung beim Wohnungswechsel – nicht mehr üblich ist es, dass der Vertrag automatisch in die neue Wohnung übertragen wird, wenn der Umzug dem Versicherer nicht gemeldet wird. Große Unterschiede wurden auch bei den angebotenen Assistance Services festgestellt. „Mit steigender Transparenz des Marktes und wettbewerbsfähige Angebote werden Zusatzleistungen wie Notfalldienste als Differenzierungsmerkmal entscheidend “ rät Versicherungsexpertin Medanova. Die Mehrheit der teilnehmenden Versicherer inkludierten bereits in den gelieferten Angeboten ausführliche Wohn-Assistance Services.

Die gesamte Analyse kann auf der Website der Arbeiterkammer Wien (https://wien.arbeiterkammer.at/beratung/konsumentenschutz/versicherungen...) heruntergeladen werden.

Bild: © Robert Kneschke

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