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VIG-Chefin Stadler: Frauen müssen sich mehr zutrauen

VIG-Chefin Stadler: Frauen müssen sich mehr zutrauen

01. Oktober 2018

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3 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Auf „Diversität nach Nationen und Geschlecht“ setzt die Vienna Insurance Group (VIG). Wie Osteuropa bei der Digitalisierung die Nase vorn hat, und wie sich Frauen immer noch unter Wert verkaufen, darüber spricht CEO KR Prof. Elisabeth Stadler im Interview mit AssCompact.

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 10/1/2018

Digitalisierung wird im Konzern aktiv forciert – etwa mit einem Wettbewerb, in dem die 50 Tochtergesellschaften in 25 Ländern zu innovativen Ideen aufgerufen werden. „In Österreich sind wir noch nicht sehr digital affin. Das sieht aber in anderen Ländern ganz anders aus“, sagt Elisabeth Stadler im Gespräch mit AssCompact-Herausgeber Franz Waghubinger.

„Die osteuropäischen Kollegen sind viel digitalaffiner und haben viele gute Ideen, verfügen jedoch nicht über dieselben Mittel wie große Gesellschaften in Österreich oder Tschechien.“ So verkaufe etwa eine polnische Tochter über den „Polizzomat“, einen Automaten in Tankstellen und Supermärkten, Autoversicherungen. Dort werden mittlerweile auch immer mehr Kfz-Verträge direkt über die App abgeschlossen. „In Polen sind aber auch die rechtlichen Rahmenbedingungen gegeben, man braucht dort das Auto nicht behördlich anzumelden.“

Auch Robotertechnologie habe man bereits in einer Testphase im Einsatz. „Man kann diesen Maschinen lernen, Verhaltensweisen anzunehmen. Je nachdem, wie der Kunde eine Frage beantwortet, wird der Computer dann weitere Fragen stellen. Das geht so weit, dass der Computer die Schadenerledigung dann auch alleine machen kann.“

„Unsere Strategie ist Diversität“

Angesprochen auf die vergleichsweise hohe Frauenquote von 50% im VIG Vorstand sagt Stadler: „Unsere Strategie ist Diversität, sowohl nach Nationen und Kulturen als auch nach Geschlecht.“ Dass in der Holding Menschen aus 17 Nationen zusammenarbeiten, sei „sehr bereichernd“ und bringe eine größere Vielfalt an Ideen als nur unter „Einheimischen“. „Und scheinbar sind wir auch für Frauen attraktiver, weil einfach ersichtlich ist, dass Frauen bei uns auch in Führungspositionen sind.“

Gibt es so etwas wie einen weiblichen Führungsstil? „Frauen zeichnen sich durch etwas mehr emotionale Intelligenz und soziale Kompetenz aus“, sagt Stadler. „Frauen, und das sagen ja auch Studien, denken allumfassender. Sie haben nicht nur ein Ziel vor Augen, sondern nehmen auch die gesamten Randerscheinungen wahr.“ Zahlen belegen, dass von Frauen geführte Unternehmen erfolgreicher sind als von Männern geführte.

„Trauen wir uns bitte mehr zu“

Allerdings fehle es Frauen nach wie vor an Selbstbewusstsein, wenn es um die Bewerbung für einen Spitzenjob geht. „Angenommen, ich schreibe eine Stelle aus und definiere ein Anforderungsprofil mit fünf Punkten. Darauf bewirbt sich eine große Anzahl an Männern, die nur zwei oder drei Punkte erfüllen und mir aber mit enormem Selbstbewusstsein erklären, genau der Richtige für den Job zu sein. Frauen kommen hingegen nur ganz wenige, die meistens sogar alle fünf Punkte erfüllen und dann trotzdem noch fragen, ob ich glaube, dass sie denn wirklich geeignet für diesen Job seien.“ Stadlers Appell an alle Frauen: „Trauen wir uns bitte mehr zu, sind wir selbstbewusster. Das ist einfach notwendig, sonst wird sich die Entwicklung nicht so zeigen, wie wir sie uns wünschen.“

Das Vorstandsinterview lesen Sie in der AssCompact Oktober-Ausgabe.

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