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Schleppende Digitalisierung: „Jetzt haben wir die Schmerzgrenze erreicht“

Schleppende Digitalisierung: „Jetzt haben wir die Schmerzgrenze erreicht“

28. Juli 2016

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3 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Mit der Kutsche auf dem Feldweg unterwegs – das sind viele Branchenmitglieder, wenn es um die Digitalisierung geht. Warum sich das möglichst schnell ändern muss und wie Makler ihre Software auf Vordermann bringen sollten, erklärt DI Andrea Wellner, CEO der Courtage Control Consulting GmbH, im Interview mit AssCompact.

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 7/28/2016

Ihr Befund beim AssCompact IT Round Table im Februar war ernüchternd: Die Softwarelandschaft, aber auch die Systeme vieler Versicherer seien zum Teil sehr veraltet. Dies sei neben der Individualität von Geschäftsprozessen und Produkten sowie Kleindenken und geringen Kooperationsprozessen ein Grund für die schleppende Digitalisierung in der Versicherungsbranche, so Wellner. 

Schrittweise Digitalisierung bringt „chaosähnliche Zustände“

Hauptproblem sei ein fehlendes Gesamtkonzept. „Man nimmt immer nur ein kleines Stück der Digitalisierung in Angriff. Meistens das, was im Moment gerade Mode ist, wie z. B. die digitale Unterschrift oder ein Handy-App und wählt dazu einen Teilprozess, der am leichtesten realisierbar ist. Zielführend sei das nicht. „Es ist ungefähr so, wenn sie zu ihrem Ziel auf einem Feldweg mit einer Kutsche fahren und für einen Kilometer Autobahnstrecke in ein E-Klasse Auto umsteigen sollen, um danach wieder mit ihrer Kutsche weiterzufahren.“ Diese stückweise Modernisierung führe zu „chaosähnlichen Zuständen – fast jeder hat eine Kutsche, manche ziehen ein Auto mit!“

„Veraltete Systeme der Makler“ erschweren OMDS-Nutzung

Ist die Chance auf eine neutrale, einheitliche Schnittstelle auf absehbare Zeit in Sicht? „Ja, ich denke, jetzt haben wir die Schmerzgrenze erreicht. Individuelle Interessen oder Gruppeninteressen werden dem allgemeinen Wunsch nach Vereinheitlichung Platz geben. Anfang September soll im Versicherungsverband die Weichenstellung für einen österreichweit einheitlichen, offenen Standard für bidirektionalen Datenaustausch stattfinden.“

Wer über flächendeckende Prozesse spricht, kommt am OMDS nicht vorbei. Dieser genießt laut AssCompact IT-Studie unter vielen Maklern nicht gerade ein gutes Image, wobei die Akzeptanz bei den Nicht-Nutzern deutlich niedriger als bei den Nutzern ist. Eine „Herstellung von OMDS-Kompatibilität der Maklerdaten“ sei hier jedoch keine Lösung. „Es sind vordergründig nicht die, vielleicht unschön erfassten Maklerdaten, sondern die starren, veralteten Systeme der Makler, die die Verwendung erschweren.“

Vermittlersoftware service- und prozessorientiert gestalten

Was muss die Vermittlersoftware der Zukunft können? Laut Wellner biete sie selbstverständlich Zugriff von mobilen Endgärten ohne großen Aufwand, eine intuitive und selbsterklärende Benutzeroberfläche sowie eine minimierte manuellen Datenpflege. „Ein System darf heute nicht Verwaltungs-, sondern vor allem service- und prozessorientiert sein. Ein/e neue/r junge/r Mitarbeiter/in eines Vermittler-Betriebes darf nicht das Gefühl haben ins vorige Jahrhundert zurückgesetzt zu werden, sonst wird er/sie wohl lieber in einer anderen Branche arbeiten.“

Das gesamte Interview mit DI Andrea Wellner lesen Sie in der AssCompact August-Ausgabe.

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