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Prognose: Kfz-Markt wird ab 2035 schrumpfen

Prognose: Kfz-Markt wird ab 2035 schrumpfen

16. Juni 2017

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4 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Autonomes Fahren macht klassische Kfz-Versicherungen auf lange Sicht überflüssig, so eine Analyse von Fidelity International. Aber: Versicherer profitieren mittelfristig von moderner Sicherheitstechnik.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 6/16/2017

Die Analysten rechnen damit, dass der Kfz-Versicherungsmarkt nach 2035 allmählich schrumpfen wird und Versicherer langfristig ihre Geschäftsmodelle überdenken müssen. Mit autonom gelenkten Fahrzeugen falle der Mensch als wichtigste Unfallursache weg und klassische Kfz-Versicherungen würden auf lange Sicht überflüssig. Durch verbesserte Sicherheitssysteme werde es zwar weniger Unfälle durch Unachtsamkeit geben, dafür steige aber die Schadensumme aufgrund der teuren Reparaturkosten je Unfall. Dass durch moderne Technik Unfallopfer glücklicherweise häufiger überleben, heißt für Versicherer, dass sie entsprechend mehr für Behandlungen und Rechtsstreitigkeiten, vor allem gegenüber Herstellern, einkalkulieren müssen.

Kosten sinken mittelfristig 

Bis diese Zukunftsszenarien eintreffen, sei es aber noch ein weiter Weg. Mittelfristig geht die Analyse sogar davon aus, dass Kfz-Versicherungen für Anbieter profitabler werden. Die Kombination aus weniger Unfällen, aber höheren Kosten pro Unfall werde die Profitmargen der Autoversicherer zwar zunächst belasten – die Kosten für Schäden werden laut der Prognose 2035 ihren Höhepunkt erreichen. Danach werden aber die Unfälle durch bessere Sicherheitstechnik so stark zurückgehen, dass sich die Schadenskosten insgesamt verringern. In Märkten, in denen der Vertrieb von Versicherungen vor allem über Makler erfolgt, könnten Versicherungen hohe Profitraten länger aufrechterhalten. Denn dort herrsche weniger Wettbewerb als in Ländern, in denen der Kfz-Versicherungsmarkt durch den Direktvertrieb dominiert wird.

Nach 2035 schrumpft Markt

Nach dem Jahr 2035 werde der Markt für Kfz-Versicherungen allmählich schrumpfen, die Umsätze werden nachgeben. Vor allem kleinere Versicherer, die ihre Fixkosten dann nicht mehr decken können, werden als erste zugunsten großer Anbieter aus dem Markt ausscheiden, so die Prognose von Fidelity.

Technik verändert Unfallrisiken

Trotz der skizzierten starken Veränderungen am Markt werde das Kfz-Versicherungsgeschäft den Analysten zufolge nicht vollkommen überflüssig werden. Denn auch das autonome Fahren berge Risiken. Es sei dann weniger der Mensch, der Unfälle verursache, sondern die Technik. Die Hersteller werden mehr Verantwortung für Unfälle übernehmen müssen und beispielsweise für Sensor-Fehler oder Software-Pannen haften müssen.

Neue Geschäftsfelder Produkthaftung und Cyberpolicen

Zudem hätten einige Anbieter schon begonnen, Garantien für ihre autonomen Fahrzeuge abzugeben. Versicherer könnten sich hier ein neues Geschäftsmodell erschließen, indem sie entsprechenden Versicherungsschutz anböten, meint Fidelity. Bei der Übertragung ihrer Produkthaftung auf Versicherungen würden Automobilhersteller Anbieter bevorzugen, die weltweit präsent sind. Ein lukratives Geschäftsfeld seien auch Policen, die vor Cyberangriffen schützen. Denn ein autonomes Fahrzeug, das mit anderen Autos und der Umwelt kommuniziert, könne immer Opfer von Hackern werden. Hier täten sich die Versicherer allerdings momentan noch schwer, Risiken und mögliche Schäden einzupreisen.

Quelle: AssCompact Deutschland; bearbeitet durch Redaktion Österreich

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