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Autonomes Fahren stellt Kfz-Versicherung vor Umbruch

Autonomes Fahren stellt Kfz-Versicherung vor Umbruch

25. September 2017

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3 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Noch ist das autonome Fahren Zukunftsmusik. Langfristig wird es aber den Straßenverkehr und damit auch die Kfz-Versicherung nachhaltig verändern. Welche Folgen das für Versicherer hat, erklärt Andrej Cacilo von der Forschungsorganisation Fraunhofer.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 9/25/2017

„Hochautomatisiertes Fahren wird sehr zeitnah realisiert werden“, sagt Cacilo, betont aber auch: „Zwischen der Markteinführung autonomer Fahrzeuge und dem Zeitpunkt, zu dem wir alle nur noch Passagiere sein werden, werden Jahrzehnte vergehen.“ Da die Entwicklung noch lange dauert, sei die klassische Kfz-Versicherung auf absehbare Zeit nicht überflüssig. Auch Telematik-Tarife werden laut dem Experten in den nächsten Jahren noch an Bedeutung gewinnen. „Spätestens ab 2025 wird das Geschäftsvolumen der klassischen Kfz-Versicherung jedoch trendmäßig schrumpfen. Und dieser Trend ist dauerhaft.“

Ausmaß der Negativeffekte noch unklar

Wie wirkt sich autonomes Fahren auf die Kfz-Versicherung und Schadenshöhen aus? „Bei einzelnen, häufig beschädigten und mit der Sensorik zusammenhängenden Bauteilen wie Windschutzscheiben wird es den Effekt eines höheren Schadendurchschnitts geben. Das wird einige Prozentpunkte ausmachen“, sagt Cacilo. Insgesamt gehe er davon aus, dass der Effekt durch sinkende Unfallzahlen und Schadenhäufigkeiten deutlich überwiegen wird und sich die Kfz-Versicherer auf sinkende Umsätze einstellen müssen. „Allerdings passiert das nicht von heute auf morgen, sondern sukzessive im Verlauf von Jahrzehnten.“ Einschlägige Studien rechnen mit Negativeffekten von 10 bis über 50% innerhalb der nächsten 20 Jahre – je nach Szenario.

Neue Risiken lösen alte ab

Kfz-Versicherer müssen daher ihre Rolle neu definieren. Das klassische Geschäftsmodell werde teilweise abgelöst, Schadenrisiken werden aber nicht vollständig verschwinden. „Auch in einem autonomen Verkehrssystem wird es noch Hagel- oder Wildschäden geben. Außerdem wird es durch automatisiertes Fahren auch Wachstumsfelder geben wie beispielsweise Rückrufabdeckungen, Produkthaftungen sowie verschiedenste Versicherungsangebote rund um Cyberrisiken.“ Unterm Strich erwartet Cacilo aber, dass automatisiertes Fahren langfristig einen negativen Effekt für die Geschäftsvolumina der Kfz-Versicherung hat.

Marktanteile verschieben sich

Sind Fahrer und Versicherungsmakler irgendwann außen vor und wird eine Police direkt über das Auto abgeschlossen? „Die Marktanteile werden sich mittelfristig stärker Richtung Flottenbetreiber verschieben, was auch die Strategien und Strukturen der Marktakteure in der Kfz-Versicherung berühren wird.“ Auf absehbare Zeit werde sich aber an der grundsätzlichen Funktionsweise des Kfz-Versicherungsmarkts nichts ändern.

Quelle: AssCompact Deutschland, bearbeitet durch Redaktion Österreich

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